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Die Welt auf dem Teller: Ein kulinarischer Rundgang über die CIIE 2019

2019-11-25 10:52:00 Source: Author:
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Von Ma Li

 

Am frühen Morgen des 7. November hat sich die Shanghaierin Su Meijin aufgemacht zum Ausstellungsbereich für Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte, der in der Ausstellungshalle Nr. 8 der zweiten Internationalen Importmesse Chinas (CIIE) liegt. Zielsicher steuert sie auf den Bereich mit importierten Fleischwaren zu. Nachdem sie das Angebot probiert hat, entscheidet sie sich für australisches Angus-Rindfleisch. „Meine Familie isst gerne Rind und die CIIE in Shanghai bietet uns mehr Auswahlmöglichkeiten für importiertes Rindfleisch“, sagt sie.

 

Die Angebote im Ausstellungsbereich für Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte sind vielfältig auf der diesjährigen CIIE. Rindfleisch und frisches Obst aus Australien, Schinken aus Spanien, Lachs aus Norwegen, Hummer aus Neuseeland und andere Produkte aus der ganzen Welt ziehen neben gewerblichen Einkäufern auch viele Privatkunden an. Dank der Importmesse findet eine wachsende Zahl internationaler Produkte den Weg auf den heimischen Esstisch chinesischer Verbraucher.

 

 Maximale Frische trotz großer Distanzen: Auf der Plattform für Integration und Verteilung globaler Lebensmittel auf der zweiten Internationalen Importmesse Chinas (CIIE) wurden dem Messepublikum unter anderem Meeresfrüchte aus verschiedenen Ländern präsentiert.

 

Australische Produkte sind in China gefragt

 

„Wir haben eine eigene Zucht- und Verarbeitungsbasis für landwirtschaftliche Produkte. Darüber hinaus verfügen wir über ein exklusives Logistiksystem und Häfen. Unser frisches Rindfleisch schafft es so innerhalb von nur 48 Stunden nach China, und innerhalb von 72 Stunden findet es seinen Weg zum Endverbraucher“, sagt Ye Xiaogang, Generalsekretär der Australia China Agribusiness Association.

 

Durch den stetig steigenden Lebensstandard der Chinesen und die zunehmende Verbreitung ernährungswissenschaftlicher Erkenntnisse ist Rindfleisch in den letzten Jahren zur bevorzugten Wahl vieler Chinesen geworden. „Zwischen Juli und Oktober dieses Jahres war China der größte Importeur von australischem Rindfleisch“, sagt Ye. „Nach der derzeitigen Wachstumsrate dürfte das Handelsvolumen in naher Zukunft 30.000 Tonnen überschreiten. Mal abgesehen von den USA, die ein paar Male diese Marke knackten, ist ein solches Exportvolumen für alle anderen Länder beispiellos.“

 

Auch die australische Swan Wine Group ist auf der CIIE 2019 vertreten, sie zählte schon auf der Expo-Premiere 2018 zu den Ausstellern. Im Gegensatz zum Vorjahr verfügt sie in diesem Jahr über einen eigenen Messestand, an dem gewerbliche Einkäufer und normale Verbraucher eine große Auswahl an Weinprodukten finden.

 

„Dank der Importmesse und der Unterstützung der chinesischen Regierung haben wir im vergangenen Jahr acht Millionen Flaschen Wein nach China verkauft. China ist zum größten Exportziel unseres Unternehmens geworden“, sagt Li Dong, Marketing-Generalmanagerin des Unternehmens. Aufgrund der guten natürlichen Umgebung und des günstigen Klimas in Australien würden die Rohstoffe der Weine das ganze Jahr über von Schädlingen und Krankheiten verschont, sagt sie. Darüber hinaus seien die meisten Weinreben der Firma älter als 35 Jahre, einige hätten sogar bis zu 70 Jahre auf dem Buckel. „Das Wurzelsystem reicht bis zu 60 Meter tief ins Erdreich, so dass verschiedene Mineralien und Mikroorganismen im Boden leicht aufgenommen werden. Das sorgt für den besonderen Geschmack unserer Endprodukte“, sagt Li. Darüber hinaus trage das Keltern von Hand zur Premiumqualität des Weines bei.

 

Laut Ye Xiaogang gibt es noch einen weiteren Grund, warum australischer Wein in der Gunst chinesischer Verbraucher so weit oben stehe. „Das modernere Kelterverfahren australischer Weine macht den Geschmack besser geeignet für den Gaumen chinesischer Verbraucher“, sagt er.

 

Neben Rindfleisch und Wein gehören auch australische Agrarprodukte wie Weizen, Saathafer, Kirschen, Orangen, Trauben, Pfirsiche und Bio-Gemüse zu beliebten Produkten, die über die CIIE ihren Weg in den Einkaufskorb der Chinesen finden. „Im vergangenen Jahr nahmen nur vier Unternehmen auf einer Ausstellungsfläche von nur etwas mehr als 80 Quadratmetern an der Importmesse teil. In diesem Jahr ist die Zahl der teilnehmenden Unternehmen auf zwölf geklettert und die Ausstellungsfläche wuchs auf 500 Quadratmeter an“, sagt Ye. 2020 dürfte die Beteiligung weiter steigen, glaubt er. „Im kommenden Jahr wird die Teilnehmerzahl auf jeden Fall mehr als 20 erreichen, und wir werden 1000 Quadratmeter Ausstellungsfläche reservieren“, so der Unternehmensvertreter. „Chinas Politik zur weiteren Öffnung hat viele ausländische Investoren beruhigt und uns mehr Möglichkeiten geboten, in den chinesischen Markt einzusteigen. Dies bildet die Voraussetzung für eine Zusammenarbeit zum gegenseitigen Nutzen“, sagt er.

 

Schnelle Lieferung von Meeresfrüchten

 

„Ich muss jedes Jahr zwei Monate beruflich nach Norwegen. Dort ist Lachs der wichtigste Bestandteil des Speiseplans der Menschen“, erzählt derweil der 45-jährige Shanghaier Zhang Hao. Er ist zur Importmesse gekommen, um den angebotenen Lachs zu probieren. Vor dem Messestand von Nordlaks aus Norwegen steht Zhang zehn Minuten Schlange. Der vertraute Geschmack der Ware ist das wert, er erinnert Zhang an seine Aufenthalte in Norwegen. „Der Lachs hier schmeckt genauso wie der in Norwegen. Die Ware ist wirklich sehr frisch“, so sein Kennerfazit.

 

Das Unternehmen Nordlaks ist innerhalb des Polarkreises angesiedelt. Das Gebiet ist nicht nur berühmt für seine atemberaubenden Landschaften, sondern auch für sein besonderes Umfeld für die Fischzucht. Der hier produzierte Lachs und die örtlichen Forellen haben sich weltweit einen Namen gemacht.

 

 

 

Eröffnung des Messestandes von Super Foods Peru: Lebensmittelhersteller aus aller Welt präsentierten

 ihre Produkte auf der diesjährigen CIIE in Shanghai.

 

„Um sicherzustellen, dass der Lachs aus der Arktis sicher und frisch nach China gelangt, legen wir größten Wert auf eine lückenlose Kühlkette bei all unseren Produkten, vom Ursprungs- bis zum Zielort“, sagt Li Zhiming, Vertriebsleiter von Nordlaks in Shanghai. Laut ihm bilden sich mit herkömmlichen Gefriermethoden leicht Eiskristalle in den Fischzellen, wodurch die Zellmembran des Fischfleisches beim Auftauen leicht zerstört wird und faseriges Gewebe entsteht. „Um dies zu verhindern, wird der von Nordlaks produzierte Lachs durch eine spezielle Schnelltiefkühlmethode eingefroren, damit der Fisch nach dem Auftauen seinen optimalen frischen Geschmack entfaltet“, erklärt Li.

 

Laut ihm bevorzugen die Shanghaier Verbraucher Lachs aus Norwegen gegenüber anderen Produkten. „Jeden Monat liefern wir ungefähr 5000 Kisten Lachs per Schiff nach Shanghai. Unsere günstigen Preise machen das Produkt bei den Shanghaiern sehr beliebt“, sagt er.

 

Neben dem Nordlaks-Stand erregen insbesondere auch Langusten aus Neuseeland, Abalonen aus Australien und Königskrabben aus Russland die Aufmerksamkeit der Besucher. Diese großen und exotischen Meeresfrüchte sind für viele Chinesen neu. „Ich esse besonders gerne Hummer, aber es ist das erste Mal, dass ich so einen riesigen Hummer sehe“, sagt Zhang Qiang, ein Einkäufer aus der Provinz Shandong.

 

Guo Fenghua, Leiterin der Shanghai Hongfu Seafood Company, erklärt, dass die Meeresfrüchte während des Lufttransports in den Winterschlaf versetzt würden, damit sie beim Verkauf noch am Leben sind. Der Salzgehalt des Wassers in den Transportbehältern entspreche der Salzkonzentration des Meerwassers, in dem die Tiere heimisch sind. „Darüber hinaus setzen wir beim Transport Heu ein, um überschüssiges Wasser aufzunehmen. So können die Meeresfrüchte während des Transports besser atmen“, erklärt sie. 

 

„Wir importieren jede Woche ungefähr 20 Tonnen lebende Hummer aus dem amerikanischen Boston nach China. Hinzu kommen wöchentlich noch einmal 100 Tonnen Königskrabben aus Russland. China ist zu einem der wichtigsten Exportziele für Meeresfrüchte in der Welt geworden“, sagt Guo.

 

Schinken statt Erdnüsse

 

„Früher galten in China vor allem Erdnüsse als beliebter Snack beim Trinken. Heute wird vielerorts Schinken zum Alkohol gereicht“, sagt Xu Jie, ein Händler für spanischen Schinken. Dies spiegle nicht nur den gestiegenen Lebensstandard der Chinesen, sondern zeige auch die kontinuierliche Öffnung nach außen, so der Geschäftsmann.

 

Vor dem Messestand von Osborne aus Spanien schneidet Chen Xiaoyong gekonnt Schinkenstreifen vom Stück und verteilt sie an die Messebesucher. „Der dünn geschnittene Schinken hat eine marmorähnliche Textur. Er ist so zart, dass er im Mund zerschmilzt, und der Geschmack bleibt noch lange auf der Zunge“, sagt er.

 

Im November 2018 haben China und Spanien ein offizielles Handelsprotokoll über Schweinefleisch unterzeichnet. Demnach soll die Palette an Schweinefleischprodukten, die von Spanien nach China gelangen, weiter ausgebaut werden. Rohschinken, traditionelle spanische Würste sowie gefrorenes Fleisch und Konservenprodukte können nun über formelle Kanäle auf den chinesischen Markt gebracht werden.

 

Laut Angaben von INTERPORC, einer spanischen Organisation für Schweinefleisch und andere Agrarprodukte, sind die spanischen Schweinefleischexporte in den letzten zehn Jahren stark gestiegen. Spanien hat sich zum größten Schweinefleischexporteur Europas und zweitgrößten Schweinefleischexporteur der Welt (nach den USA) entwickelt.

 

 

 

Auch Delikatessen aus Frankreich, dem Land der Feinschmecker, durften natürlich auf der CIIE nicht fehlen.

 

 

Laut Angaben von ICEX Spain Trade and Investment stand Schweinefleisch 2018 unter den spanischen Exporten nach China an dritter Stelle. Das Handelsvolumen belief sich auf 293.802 Euro. „Die Unterzeichnung des Handelsprotokolls über Schweinefleisch ist eine gute Gelegenheit für die spanische Schweinefleischindustrie. Wir sind davon überzeugt, dass der riesige chinesische Markt die gesamte spanische Schweinefleischindustrie stark ankurbeln wird“, sagt Bill Derrenger, Generalmanager der Osborne Group.

 

„Chinas Politik ist eine gute Nachricht für Spaniens Schinkenproduzenten“, sagt auch Chen Xiaoyong. „Viele Einkäufer zeigen sich sehr zufrieden mit der Qualität unserer Produkte, nachdem sie den Schinken unseres Unternehmens probiert haben, und bekunden ihr Interesse an einer Zusammenarbeit. Wir hoffen, dass immer mehr Menschen über die Plattform der CIIE unsere Produkte kennen und lieben lernen“, sagt Chen.

 

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