Ökonomen zufolge werde China sein angestrebtes Wachstumsziel trotz der derzeitigen Herausforderungen, die die COVID-19-Ausbrüche im Land und der Russland-Ukraine-Konflikt mit sich bringen, wahrscheinlich erreichen. Die Wirtschaft zeige große Widerstandsfähigkeit und mit stärkeren makroökonomischen Anpassungen könne sie weiter stabilisiert werden, so die Experten.
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China wird sein jährliches Wachstumsziel von rund 5,5 Prozent in diesem Jahr wahrscheinlich erreichen, da die Regierung wirksame Maßnahmen zur Kontrolle der COVID-19-Ausbrüche und zur Stabilisierung der Markterwartungen ergriffen hat, sagen chinesische Ökonomen und Experten.
Unter Verweis auf Chinas Wachstum, das mit 4,8 Prozent im Jahresvergleich im ersten Quartal höher als erwartet ausfiel, sagten sie, dass es immer noch eine Lücke zwischen dem Wachstum im ersten Quartal und dem jährlichen Wachstumsziel des Landes gebe, und forderten weitere Schritte zur Beschleunigung der makroökonomischen Unterstützung, insbesondere für schwer angeschlagene Unternehmen und Sektoren.
Im Vergleich zu anderen großen Volkswirtschaften verzeichnete China im ersten Quartal ein höheres BIP-Wachstum bei geringerer Inflation, was trotz des Abwärtsdrucks eine robuste wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit zeige, so Wang Yiming, stellvertretender Vorsitzender des China Center for International Economic Exchanges.
Wang sagte auf einem Seminar zur chinesischen Wirtschaftslage am Samstag in Beijing, China verzeichnete im ersten Quartal zwar ein nachhaltiges industrielles Wachstum, eine steigende Investitionsnachfrage und eine starke Innovationsdynamik, das Wachstum wichtiger Wirtschaftsindikatoren habe sich jedoch seit März aufgrund der COVID-19-Fälle und des Russland-Ukraine-Konflikts verlangsamt.
Da viele Marktteilnehmer wie Kleinst- und Kleinunternehmen mit Schwierigkeiten und wachsendem Druck konfrontiert seien, sollten mehr Anstrengungen unternommen werden, um aktiv auf die Sorgen dieser Unternehmen einzugehen, die Markterwartungen zu stabilisieren und stärkere makroökonomische Anpassungen vorzunehmen, um die Wirtschaft zu stabilisieren, so Wang.
Wangs Einschätzung wird von anderen Experten geteilt. Auch Liu Qiao, Dekan der Guanghua School of Management an der Peking-Universität, ist davon überzeugt, dass China in Anbetracht der starken Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft und der umfangreichen Instrumente, die dem Land zur Verfügung stehen, sein jährliches Wachstumsziel von rund 5,5 Prozent im Jahr 2022 erreichen kann.
"Die wirtschaftliche Situation ist eine Herausforderung", sagte Zhang Xiaoqiang, stellvertretender Vorsitzender des China Center for International Economic Exchanges. Es sei von großer Bedeutung, die wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten und aktiv auf die Sorgen ausländischer Unternehmen einzugehen, um Auslandsinvestitionen und den internationalen Handel zu stabilisieren.
Angesichts der Herausforderungen im Außenhandelssektor wird das Handelsministerium daran arbeiten, eine reibungslose Logistik und Produktion zu gewährleisten, die finanzielle Unterstützung zu verbessern und neue Geschäftsformen wie den grenzüberschreitenden Handel zu fördern, sagte Sheng Qiuping, Chinas stellvertretender Handelsminister. „Der chinesische Verbrauchermarkt wird weiter wachsen, von den 1,4 Milliarden Menschen im Land gehören 400 Millionen Menschen zu der Gruppe mit mittlerem Einkommen“, sagte er. Der chinesische Markt werde offen bleiben und mehr Möglichkeiten für globale Unternehmen eröffnen, da sich die Grundlagen der chinesischen Wirtschaft weiter verbessern würden, so Sheng.
