China verstärkt seine Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels. Das Land fördert proaktiv kohlenstoffarme Projekte als Motor des Wirtschaftswachstums und schränkt Sektoren mit hohem Energieverbrauch und Emissionen ein, so Experten.

Auf einer Sitzung des Politbüros des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas Ende Juli standen die Kohlenstoffemissionen angesichts der sich verschärfenden Klimakrise ganz oben auf der Tagesordnung. Auf der ganzen Welt kommt es derzeit zu extremen Wetterereignissen.

Die führenden Wissenschaftler der Welt warnten in dem Bericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimawandel vom Montag, dass der Klimawandel weit verbreitet sei, schnell voranschreite und sich verstärke.

Die vom Menschen verursachte Klimakrise sei „eindeutig“, die Temperaturen würden in den nächsten 20 Jahren wahrscheinlich um mehr als 1,5 Grad Celsius ansteigen, was weltweit zu mehr extremen Wetterereignissen führen werde, so der Bericht. Viele der beobachteten Klimaveränderungen seien beispiellos seit Tausenden, wenn nicht Hunderttausenden von Jahren.

Das Treffen des Politbüros drängte auf eine schnellere Umsetzung eines nationalen Aktionsplans, um das Ziel des Landes zu erreichen, den Höhepunkt der Kohlendioxidemissionen vor 2030 zu erreichen, hieß es in einer nach dem Treffen veröffentlichten Erklärung.

Unter dem Vorsitz von Staatspräsident Xi Jinping, der auch Generalsekretär des Zentralkomitees der KP Chinas ist, wurden auf der Sitzung die wichtigsten wirtschaftspolitischen Leitlinien für die zweite Hälfte dieses Jahres festgelegt.

Neben dem Festhalten an koordinierten nationalen Maßnahmen wurde auf dem Treffen die Notwendigkeit betont, den Stil der Maßnahmen zur Kohlenstoffreduzierung zu korrigieren und beweglicher zu machen. Das Land treibt seine Klimaziele, zu denen auch das Erreichen der Kohlenstoffneutralität vor 2060 gehört, weiter voran.

Fu Sha, Programmdirektorin des Low Carbon Economic Growth Program der Energy Foundation China, sagte, dass viele Regionen die Entwicklung von Wasserstoffenergie in ihren 14. Fünfjahresplan (2021-25) aufgenommen haben. Ein Beispiel für eine beweglichere Maßnahme ist die Durchführung eines Wasserstoff-Energieprogramms ohne eine angemessene Bewertung der lokalen Bedingungen. Damit das Land sein Ziel der Kohlenstoffneutralität erreichen kann, müsse nicht unbedingt jede Region kohlenstoffneutral werden, sagte sie.

Einige Regionen sind möglicherweise nicht nur in der Lage, negative Emissionen zu erreichen, sondern können auch dazu beitragen, die Lücke in anderen Bereichen zu schließen. Andere Regionen haben vielleicht nicht die geeigneten Bedingungen für die Entwicklung für Branchen mit erneuerbaren Energien. „Jede Region sollte bei der Verringerung der Kohlenstoffemissionen unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten vorgehen“, betonte sie und fügte hinzu, dass die verschiedenen Maßnahmen koordiniert durchgeführt werden sollten.

Auf der Tagung wurde gefordert, dass die Klimaziele des Landes nach dem Prinzip „erst errichten, dann zerstören“ umgesetzt werden. „Die Entwicklung von Projekten mit hohem Energieverbrauch und hohen Emissionen wird rigoros eingedämmt werden“, heißt es in der Mitteilung. Fu sagte, China werde bei neuen Projekten kohlenstoffarmen, sauberen Industrien den Vorrang geben, um den Bau von Infrastrukturen für erneuerbare Energien zu fördern.

In dem Maße, in dem kohlenstoffarme Projekte neue Entwicklungen dominieren, werde das Land seinen „historischen Vorrat“ an emissionsintensiven Projekten für eine weitere Kohlenstoffreduzierung ins Visier nehmen, sagte sie. Neben der Infrastruktur müssten auch politische und institutionelle Mechanismen geschaffen werden, um günstige Bedingungen für die Entwicklung neuer Energien und kohlenstoffarmer Industrien zu schaffen.

Quelle: german.china.org.cn vom 11. August 2021