2025 ist für die chinesisch-europäischen Beziehungen ein ganz besonderes Jahr. Gemeinsam begehen China und die Europäische Union den 50. Jahrestag der Aufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen. Ein Moment, der zu einem Rück- und Ausblick einlädt. Zumal die chinesisch-europäische Verbindung in unruhigen weltpolitischen Zeiten global einen wichtigen Beitrag zu Frieden, Stabilität, Entwicklung und Wohlstand leistet. Unsere zweite Ausgabe in diesem Jahr widmet sich daher den China-EU-Beziehungen als Schwerpunktthema. Cai Run, Chinas Botschafter bei der Europäischen Union, plädiert in seinem Gastbeitrag dafür, dass China und Europa als Kooperationsvorreiter gemeinsam den Multilateralismus fördern. „Durch konstruktiven Austausch können wir Vertrauen aufbauen, Missverständnisse ausräumen und das gegenseitige Verständnis stärken“, sagt der hochrangige Diplomat. Dem pflichtet auch Jens Eskelund bei, der Präsident der EU-Handelskammer in China. Er hebt die wirtschaftliche Bedeutung der chinesisch-europäischen Zusammenarbeit hervor. Huang Yiyang, Generalkonsul der Volksrepublik China in Frankfurt am Main, sieht die chinesisch-europäischen Beziehungen als wichtigen Stabilitätsanker. Insbesondere bei Energiewende und Nachhaltigkeit gebe es große Interessenschnittmengen, betont er. Wu Huiping, Professorin der Tongji-Universität in Shanghai und stellvertretende Direktorin des dortigen Deutschlandforschungszentrums, analysiert für uns, wie China und Europa innerhalb der vergangenen fünf Jahrzehnte zusammengewachsen sind. Sie sieht das Verhältnis aktuell an einem Scheideweg, beschreibt Chancen und Aussichten.
Eine Schlüsselrolle beim Austausch spielt aber auch die Kommunalebene, was das Beispiel der Städtepartnerschaft zwischen Taicang und Jülich unterstreicht. Das vergleichsweise kleine Taicang vor den Toren Shanghais ist der deutschen China-Community bestens bekannt. Liebevoll bezeichnen es manche gar als „Little Germany“. Grund ist die hiesige Ansiedelung von über 500 deutschen Unternehmen – auch im großen China einmalig. Seit 2017 ist die Kleinstadt in Jiangsu mit Jülich in Nordrhein-Westfalen verschwistert. Wir zeichnen die Geschichte der Städtepartnerschaft für Sie nach.
Dass es bei bilateralen Beziehungen aber nicht immer nur um die große Politik geht, unterstreicht Nils Bergemann mit seiner Interviewserie. Anlässlich des Jubiläumsjahres hat er in China mit Europäern aus verschiedensten Gesellschaftskreisen gesprochen – von der deutschen Influencerin bis zum spanischen Botschafts-Handelsattaché – um herauszufinden, was diese Menschen ganz persönlich mit China verbindet.
Wir waren für Sie auch wieder im Land unterwegs, auf den Spuren neuester Trends und Entwicklungen. Dabei haben wir Danyang besucht – Chinas Brillenhauptstadt, aus der modernste Sehhilfen ihren Weg bis nach Europa finden. Außerdem begeben wir uns in dieser Ausgabe auf die Spuren des Computerspiels „Black Myth: Wukong“, das die Herzen von Gaming-Fans weltweit im Sturm erobert hat. In Datong im nordchinesischen Shanxi, wo zahlreiche Originalschauplätze des Spiels liegen, ist eine blühende Tourismusindustrie rund um das Game entstanden, die Reisende aus dem In- und Ausland anzieht.
Auch in der aktuellen Ausgabe liefern wir Ihnen also wieder facettenreiche Einblicke in das aktuelle China und die Entwicklung der chinesisch-deutschen Beziehungen.
Unser Redaktionsteam wünscht Ihnen eine spannende Lektüre!