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Chinesisches Neujahr: Ihr Auftritt, Herr Hase!

2023-01-17 16:53:00 Source:german.chinatoday.com.cn Author:Xia Yuanyuan
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Das Dongsi Hutong Museum in Beijing eröffnete am 9. September 2022 eine Ausstellung über die Tu'er Ye-Kultur. (Foto: CNS)  

 

Weiße kleine Kaninchen, weiß auf weiß 

 

Zwei kleine Ohren, aufrecht stehend 

 

mümmelt gern Möhren und Obst, 

 

Hüpf, hüpf, hüpf, hüpf, oh wie süß! 

  

Diese eingängigen Reime aus dem chinesischen Lied Little White Rabbit kennt in China jedes Kind. Sie sind eine gute Einstimmung auf das Jahr 2023, das in China im Zeichen des Hasen steht. Das Hasenjahr beginnt offiziell am 22. Januar und endet am 9. Februar 2024. 

  

Insgesamt zwölf solcher Tierkreiszeichen gibt es bekanntlich in China, wobei jedem Jahr ein Tier zugeordnet ist. Nach zwölf Jahren wiederholt sich also der Zirkel aus Ratte, Ochse, Tiger, Hase, Drache, Schlange, Pferd, Ziege, Affe, Hahn, Hund und Schwein. Sind Sie zufällig in einem der folgenden Jahre geboren: 2011, 1999, 1987, 1975, 1963, 1951, 1939 oder 1927? Dann ist 2023 ihr Tierkreiszeichenjahr!  

  

Der Hase ist in der chinesischen Kultur ein Symbol für Langlebigkeit, Frieden und Güte. Das Jahr des Hasen gilt demnach gemeinhin als friedliches und glückverheißendes Jahr. 

  

Hasen in der chinesischen Mythologie 

  

Bugs Bunny oder Peter Rabbit mögen zu den Kaninchenstars der Welt zählen. Für Chinesen aber kann keines dieser Langohren mit dem Jadehasen, auch bekannt als Mondhase, mithalten. In der chinesischen Mythologie wird der Mondhase oft mit Chang'e, der Mondgöttin, in einem Atemzug genannt. Der Legende nach war Chang'e eine schöne Frau, die mit dem Bogenschützen Houyi verheiratet war, der das Lebenselixier erhielt und es seiner Frau schenkte. Chang'e schluckte das Elixier und flog zum Mond, wo sie unsterblich wurde, sich aber für immer in ein Kloster zurückzog. Der Mondhase wird oft als Begleiter von Chang'e im Mondpalast (oder im Guanghan-Palast) dargestellt, dessen Aufgabe es war, Medizin in einem Mörser unter einem Kassiabaum zu zerstoßen. 

  

Wie kam das Kaninchen auf den Mond? Es heißt, dass der Jadekaiser die Hilfe eines Tieres benötigte, um das Lebenselixier für die Unsterblichkeit herzustellen. Er kam in der Verkleidung eines ausgehungerten und gebrechlichen Mannes auf die Erde und rief um Hilfe und Nahrung. Schließlich versuchten drei Tiere, ihm zu helfen: der Affe, der Fuchs und der Hase. 

  

Der Affe kehrte mit Früchten zurück, die er oben in den Bäumen gesammelt hatte. Der Fuchs kam mit einigen Fischen zurück, die er in einem nahen Bach gefangen hatte. Nur der Hase konnte kein Essen für den alten Mann finden. Er war traurig angesichts seiner mageren Ausbeute und beschloss, sich selbst als Nahrung anzubieten, indem er sich in einem ultimativen Akt der Selbstlosigkeit ins Feuer warf. Als Belohnung für seine Tapferkeit entsandte der Jadekaiser den Hasen auf den Mond, wo er als unsterblicher Jadehase leben sollte. 

  

Das Mittherbst- oder Mondfest, ein wichtiger traditioneller chinesischer Feiertag, der auf den 15. Tag des achten Mondmonats fällt, ist ebenfalls eng mit dem Mond und dem Kaninchen verbunden. Während des Festes bringen die Menschen der Mondgöttin und dem Jadehasen Opfer dar und wünschen sich eine reiche Ernte. 

  

Die Sonden des Mondprogramms der Volksrepublik wurden ebenfalls auf den Namen „Chang’e“ getauft. Am 2. Dezember 2013 startete China die Mondsonde Chang'e-3 mit dem ersten Mondrover des Landes und machte damit einen wichtigen Schritt in Richtung der Erforschung des Weltalls. Der Name des Rovers wurde in einer Online-Abstimmung ausgewählt und lautete Yutu (Jadehase), was eine moderne wissenschaftliche Version der alten chinesischen Mythologie darstellt. 

  

Hasen in der chinesischen Kultur 


  

 

Neujahrsausbeute: Sondermarken zum Jahr des Hasen (Foto: CNS) 


Der Hase mit seinen langen, flauschigen Ohren, den runden, wässrigen Augen und dem wuscheligen Schwanz symbolisiert in der chinesischen Kultur Barmherzigkeit, Eleganz und Schönheit. Aufgrund seiner starken Zeugungsfähigkeit gilt das Tier in China traditionell als Glückstier, da die Menschen früher glaubten, dass mehr Kinder mehr Segen bedeuten. Der Hase ist in der traditionellen chinesischen Kultur zudem ein Symbol für Langlebigkeit. Daher glauben die Chinesen, dass das Tragen von Schmuck mit Jadehase-Elementen Gesundheit, Sicherheit und ein langes Leben beschert. 

  

Neben dem göttlichen Image gilt der Hase in China auch als Verkörperung der Klugheit. Es gibt viele Redewendungen, die seine Wachsamkeit und Beweglichkeit beschreiben, wie zum Beispiel 动若脱兔dòng ruò tuō tù, was so viel bedeutet wie „flink wie ein Kaninchen, das sich losgerissen hat“. Aber auch Spruchweisheiten wie守株待兔 shŏu zhū dài tù, „neben dem Baumstumpf auf einen Hasen warten“, sprich „blind seinem Glück vertrauen“ oder auch „störrisch an alten Erfahrungen festhalten“. 

  

In Chinas Hauptstadt Beijing erfreut sich die Gottheit des Tu'er Ye, des Herrn Hase, im Volksglauben größter Beliebtheit. Der Tu'er Ye mit seinem menschlichen Körper und den Ohren und der Schnauze eines Hasen ist nicht nur eine lokale Kunsthandwerksfigur, die Glück und Erfolg symbolisiert, sondern auch ein bei Kindern beliebtes Tonspielzeug für traditionelle Feste. Dieser Hase soll einer Mondgottheit nachempfunden sein, die für Gesundheit und Medizin zuständig ist. Der Legende nach litt Beijing nämlich einst vor dem Mittherbstfest unter einer Seuche. Chang'e sandte den Hasen aus, um die Krankheit zu heilen. Das alte Kunsthandwerk zur Herstellung der Hasenfiguren aus Ton gehört zu den mehr als 12.000 immateriellen Kulturgütern Beijings. Im Jahr 2014 wurde es in die Liste des nationalen Kulturerbes der Volksrepublik aufgenommen. 

  

Persönlichkeit der Menschen im Zeichen des Hasen 


  


 Figuren eines Astronauten, des Mondes und des Jadehasen waren am 20. April 2021 auf dem Campus der Nanjing University of Aeronautics and Astronautics in Nanjing (Provinz Jiangsu) zu sehen. (Foto: CNS) 

 

Dem traditionellen chinesischen Volksglauben nach besitzen Menschen mit demselben Tierkreiszeichen einen ähnlichen Charakter und ein ähnliches Temperament. Wer also im Jahr des Hasen geboren wurde, teilt die Eigenschaften dieses Zeichens. Nach der chinesischen Astrologie sind Hasen sanft, ruhig, elegant und wachsam, aber auch flink, geschickt, freundlich, geduldig und sehr verantwortungsbewusst, wobei sie manchmal zögern, anderen ihre Gedanken zu offenbaren. Sie neigen dazu, der Realität zu entfliehen, sind aber ihren Mitmenschen immer treu. 

  

Männer mit dem Tierkreiszeichen Hasen sind besonders dafür bekannt, immer höflich zu sein, mit einem sanften Lächeln, das den Menschen ein Gefühl von Glaubwürdigkeit und Aufrichtigkeit vermittelt. Wenn sie mit Schwierigkeiten konfrontiert sind, geben sie nie auf, sondern suchen beharrlich nach Lösungen. Auf diese Weise erreichen sie schließlich einen beneidenswerten Erfolg. Ihren weiblichen Gegenstücken werden ein hübsches Aussehen und ein reines Herz nachgesagt. 

 

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