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China und Nahost: Gemeinsame Entwicklung durch chinesische Initiativen

2023-01-06 15:43:00 Source:german.chinatoday.com.cn Author:Wang Jian
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Zusammengenommen macht die Landfläche Chinas und der arabischen Entwicklungsländer ein Sechstel der Landfläche des Globus aus. Fast 25 Prozent der Weltbevölkerung leben hier und sie stemmen ein Achtel der Weltwirtschaftsleistung. Vor diesem Hintergrund ist es die gemeinsame Verantwortung und Aufgabe beider Seiten, sich Hand in Hand für die Förderung der globalen Zusammenarbeit und Entwicklung einzusetzen. 

  

Derzeit stehen die arabischen Länder an einem historischen Scheideweg. Einerseits haben langfristige Interventionen der USA und des Westens dazu geführt, dass viele Länder der Region wichtige Entwicklungschancen verpasst haben. Andererseits haben die teils fragile Struktur ihrer eigenen Volkswirtschaften und ununterbrochne Unruhen und Konflikte einigen arabischen Ländern großen wirtschaftlichen Schaden zugefügt. Als Folge lag die durchschnittliche Wirtschaftswachstumsrate im Nahen Osten im Jahr 2021 bei nur 4,1 Prozent und damit unter dem weltweiten Durchschnitt. Infolgedessen stehen die Länder der arabischen Welt unter enormem Druck, ihre Wirtschaft aus der Talsohle zu führen und den Lebensunterhalt der eigenen Bevölkerung zu sichern. 

  

Auch China steht auf seinem neuen Marsch zum Aufbau eines modernen sozialistischen Landes vor großen externen Herausforderungen und Risiken. Der umfassende strategische Wettbewerb mit den USA, der vor allem von diesen befeuert wird, die Schwankungen der Weltwirtschaft und die anhaltende Pandemie haben das chinesische Wirtschaftswachstum unter Druck gesetzt. Im September und Oktober 2013 hatte Staatspräsident Xi Jinping bei seinen Besuchen in Kasachstan und Indonesien angeregt, gemeinsam eine Neue Seidenstraße aufzubauen. In seiner Rede bei der 76. Generaldebatte der UN-Vollversammlung im September 2021 stellte er zudem die Globale Entwicklungsinitiative vor. Diese großen Initiativen zeigen anachaulich, wie China sein Konzept einer Schicksalsgemeinschaft der Menschheit im Bereich der globalen Zusammenarbeit und Entwicklung aktiv in die Praxis umsetzt. Und sie bieten eine wichtige Schablone sowie Ideen dafür, wie sich das derzeitige Dilemma der Menschheit überwinden lässt. 

 

  

 

Am 31. August 2022 fiel im Hongkonger Konferenz- und Ausstellungszentrum der Startschuss für den 7. Gipfel der Seidenstraßeninitiative. Er wird von der Regierung der Sonderverwaltungszone Hongkong und dem Hong Kong Trade Development Council gemeinsam organisiert. (Foto: CNSPHOTO) 

  

Die arabischen Länder sind sowohl aktiver Teilnehmer und Befürworter als auch Partner des Mammut-Projekts Seidenstraße. Auch die neue Globale Entwicklungsinitiative stößt dort auf große Zustimmung. Anfang 2022 hatte China bereits mit 20 arabischen Ländern Kooperationsmemoranden im Rahmen der Seidenstraßeninitiative unterzeichnet. Und die Bemühungen haben sich ausgezahlt. Es konnten bemerkenswerte Erfolge in Bezug auf Infrastrukturinvestitionen, die Zusammenarbeit im Energiebereich, die Stärkung der finanziellen Integration sowie auch bei der Entwicklung neuer Technologien und Hochtechnologie erreicht werden, darunter Kernenergie und Raumfahrtindustrie. Auch in Sachen Gesundheitszusammenarbeit gibt es immer neue Fortschritte. 

  

Historisch gesehen unterstützen sich China und die arabischen Länder schon seit langem gegenseitig in Entwicklungsfragen. China greift den arabischen Nationen bei ihrer eigenständigen Erkundung von passenden Entwicklungspfaden unter die Arme. Bereits im Dezember 1963 brachte Premierminister Zhou Enlai bei seinem Besuch in Ägypten die fünf Grundsätze für die Gestaltung der Beziehungen zwischen China und den afrikanischen und arabischen Ländern vor, die bis heute Gültigkeit besitzen. 

  

Mit Blick auf die Zukunft sollten sich China und die arabische Welt die Seidenstraßeninitiative und die Globale Entwicklungsinitiative als Vorbild nehmen, um durch verstärkte Zusammenarbeit das gemeinsame Fortkommen zu fördern und eine chinesisch-arabische Schicksalsgemeinschaft aufzubauen. 

  

Erstens sollten China und die Länder der arbischen Welt im Bereich der wirtschaftlichen Zusammenarbeit die Umsetzung globaler Entwicklungsinitiativen in der Region aktiv fördern. Konkret gilt es, die chinesisch-arabische Kooperation im Rahmen der Seidenstraßeninitiative mit hoher Qualität weiter voranzubringen, den 1+2+3-Kooperationsrahmen als Hauptachse gut zu nutzen und eine umfassende Wirtschaftszusammenarbeit zu entwickeln. 

  

China setzt sich dafür ein, die Kooperation mit der Region Nahost in den Bereichen Handel, Investitionen, Industrie und Finanzen zu vertiefen und vor Ort aktiv soziale Verantwortung wahrzunehmen. Bei der Zusammenarbeit in Bezug auf Produktionskapazitäten ist es ratsam, die Investitionen auf der grünen Wiese in den arabischen Ländern schrittweise zu erhöhen, um die Industrialisierung im Nahen Osten zu fördern und die Beschäftigung vor Ort zu mehren. Unerlässlich ist zudem, die Verhandlungen über Freihandelszonen mit dem Golf-Kooperationsrat und den Arabischen Ländern aktiv voranzutreiben, mehr Handelserleichterungen zu schaffen und den Handel zwischen China und den arabischen Staaten gezielt auszuweiten, insbesondere im Bereich Nicht-Energieprodukte. 

  

Zweitens sollten China und die arabischen Länder die neuen Chancen, die sich in Sachen wissenschaftlich-technologischer Zusammenarbeit angesichts der neuen Runde der wissenschaftlich-technologischen Revolution und der industriellen Transformation ergeben, gut nutzen, und gezielt darauf hinarbeiten, die bestehende Kluft beim technologischen Fortschritt zu verringern. 

  

Und drittens ist es erforderlich, dass China und die arabischen Staaten im Bereich der Regierungsführung den Austausch von Entwicklungswissen und -erfahrungen weiter ausbauen, um gemeinsam die Stabilität und Entwicklung beider Seiten zu fördern. Am 24. Juni 2022 kündigte Staatspräsident Xi Jinping in diesem Zusammenhang auf dem hochrangigen Dialog über globale Entwicklung an, dass China eine Plattform für internationalen Wissens- und Erfahrungsaustausch im Bereich der Entwicklung aufbauen werde, ebenso wie ein Zentrum zur Förderung der globalen Entwicklung und ein globales Wissensnetzwerk zum Thema Entwicklung. Auch wolle man vermehrt einen Erfahrungsaustausch in Bezug auf die Regierungsführung ermöglichen, so Xi.  

  

Sowohl China als auch Arabien blicken auf eine lange Historie und Kulturgeschichte zurück. Beide Zivilisationen haben reiche Entwicklungserfahrungen gesammelt. Als größtes Entwicklungsland hat Chinas Entwicklungsweg nicht nur die Auswahl an Modernisierungspfaden für die Entwicklungsländer erweitert, sondern auch ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen, einschließlich der arabischen Welt. China ist bereit, seine Erfahrungen im Bereich der Regierungsführung mit allen Entwicklungsländern zu teilen, auch mit den arabischen Nationen. Gleichzeitig betrachtet China auch die Entwicklungserfahrungen der arabischen Welt als äußerst wertvoll.  

 

*Wang Jian ist Direktor des Instituts für internationale Studien der Shanghaier Akademie für Sozialwissenschaften sowie Leiter des Zentrums für westasiatische und nordafrikanische Forschung. 

 

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