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Dank kluger Coronastrategie: Chinas Wirtschaft kommt wieder in Fahrt

2023-01-12 16:58:00 Source:german.chinatoday.com.cn Author:Bian Yongzu
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In Shoppinglaune: Seit der Lockerung der Corona-Maßnahmen herrscht in chinesischen Innenstädten wieder geschäftiges Treiben. So auch in diesem Einkaufsviertel in Beijing. (Foto: Yu Xiangjun) 

  

Mit einer weltweiten Pandemie hatten lange nur die wenigsten gerechnet.  Und dann kamen das Jahr 2020 und der „schwarze Schwan“ Corona – ein Ereignis, das die Welt in den letzten drei Jahren in Atem hielt, mit massiven Auswirkungen auf das Alltagsleben und die sozioökonomische Entwicklung – auch in China. Auch der internationale Personenverkehr sowie die globalen Industrie- und Lieferketten haben gelitten.  

  

Den Regierungen aller Länder blieb keine andere Wahl, als sich intensiv mit dem Virus auseinanderzusetzen, mit viel Energie und aufwendigen Mitteln. Fakt ist: Die unterschiedlichen politischen Maßnahmen und Strategien haben in den letzten drei Jahren zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen geführt. Die meisten westlichen Länder entschieden sich schon früh, „mit dem Virus zu leben“. Arzneimittel und Impfstoffe wurden hier dazu genutzt, einer weiteren oder zu schnellen Verbreitung Einhalt zu gebieten. Doch der Preis für diese Strategie des Westens war hoch – sowohl was die finanzielle Belastung angeht, als auch den Verlust von Menschenleben.     

      

China wählte einen anderen Weg: Einerseits arbeitete das Land rund um die Uhr daran, wirksame Medikamente und Impfstoffe zu entwickeln. Andererseits setzte man auf strenge Kontrollmaßnahmen. Dazu zählten die anfängliche Abriegelung der Stadt Wuhan, die Maßnahmen zur frühen Erkennung von Infektionen und zur frühen Isolierung und Behandlung von Infizierten sowie die dynamische Null-COVID-Politik, die China später verfolgte. Fokus all dieser Maßnahmen war es, die Virusverbreitung in der Gesellschaft in kürzester Zeit unter Kontrolle zu bringen. Im epidemischen Entwicklungsverlauf stellte sich heraus, wie erfolgreich diese Maßnahmen waren. Sie sorgten in China nicht nur für größtmöglichen Schutz von Leben und Eigentum, sondern schufen auch ein stabiles und geordnetes äußeres Umfeld für die wirtschaftliche Entwicklung. 

  

Die positive Wirkung dieser Maßnahmen zeigte sich vor allem in der  Wirtschaftsentwicklung, besonders in den ersten zwei Jahren seit Pandemiebeginn. Im Jahr 2020 sank die Weltwirtschaft im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 Prozent, während die chinesische Wirtschaft ein Wachstum von 2,2 Prozent erzielte. Der Jahresbericht des Nationalen Statistikamtes über Chinas Wirtschaftsleistung 2021 ergab, dass sich das Wirtschaftswachstum des Landes auf 8,1 Prozent in Yuan und 20 Prozent in US-Dollar belief. Die Warenimporte und -exporte stiegen damals im Vergleich zu 2020 um 21,4 Prozent, wobei die Exporte um 21,2 Prozent zulegten. Zu den chinesischen Exporten zählten nicht nur zahlreiche medizinische Geräte, sondern auch Haushaltsgeräte, Computer und Autos, die im Ausland den Bedarf der derjenigen Menschen deckten, die zu Hause arbeiteten.    

   

Insgesamt zeigt sich im Nachhinein: Chinas Infektionsschutzmaßnahmen waren wirksam und wissenschaftlich fundiert, und sie haben sich bewährt. Chinas Vorgehen hat also einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung Chinas und der Welt geleistet. 

  

Ende 2021 trat dann die Omikron-Variante auf den Plan und stellte Chinas Coronamaßnahmen auf eine harte Probe. Omikron schreckte die Weltgemeinschaft mit deutlich höherer Übertragbarkeit und stärkerer Immunflucht. Der neue Subtyp verursacht bei Erwachsenen zudem überwiegend leichte Krankheitsverläufe, teils mit kaum Symptomen. Dies stellte die Umsetzung der dynamischen Null-COVID-Politik vor große Herausforderungen. Ein Beispiel war der Coronaausbruch im März vergangenen Jahres in Shanghai. In kürzester Zeit schossen hier die Infektionszahlen in die Höhe, was letztendlich zu einem Lockdown der Metropole führte, der mehr als zwei Monate andauern sollte. 

  

Folglich fuhr die Megastadt, die ein Herzstück der chinesischen Wirtschaft darstellt, herbe wirtschaftliche Verluste ein: Shanghais Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im zweiten Quartal 2022 um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Es sackte zudem von 4,8 Prozent im ersten Quartal auf 0,4 Prozent ab. Das BIP der Stadt belief sich in der ersten Jahreshälfte auf nur 94,3 Prozent des Vorjahreswertes. Dies zeigte eines sehr deutlich: Es war an der Zeit, die wissenschaftlich begründeten Maßnahmen zur Epidemieprävention und -bekämpfung rasch an die Veränderungen des äußeren Umfelds anzupassen. 

  

International gesehen sind die gesellschaftliche Ordnung, das Alltagsleben und die Produktion in den westlichen Ländern schrittweise wieder zur Normalität zurückgekehrt – nachdem man eine chaotische Lage durchlaufen hatte, ausgelöst von der anfänglichen Verbreitung der Delta-Variante. Hinzu kommt, dass die Virulenz von Omikron nachgelassen hat. Das BIP-Wachstum der USA lag in den ersten drei Quartalen 2022 bei 2,4 Prozent, in China waren es 3,0 Prozent. Es ist der geringste Abstand der letzten Jahre. Darüber hinaus hatten die meisten Länder, darunter auch Singapur und Japan, ihre Grenzen wieder vollständig geöffnet und alle Einschränkungen abgeschafft. All dies hat gezeigt, dass sich Omikron nur noch wenig auf das tägliche Leben auswirkt.  

  

Angesichts der neusten Erkenntnisse über das Virus sowie auch auf Grundlage der gesammelten Erfahrungen der letzten Jahre und der realen Verhältnisse der wirtschaftlichen Entwicklung im In- und Ausland sah sich die Volksrepublik dazu veranlasst, ihre Coronamaßnahmen weiter anzupassen und auf den neusten Stand der Zeit zu bringen, die örtlichen Gegebenheiten stets im Blick. Für kleine und mittlere Unternehmen insbesondere der Dienstleistungsbranche waren die vergangenen drei Jahre eine schwierige Zeit. Viele gerieten ins Straucheln, kämpften ums Überleben. Manche Menschen trieb das an den Rand des Ruins. 

  

Das Jahr 2023 ist nun ein entscheidendes Jahr für Chinas 14. Fünfjahresplan. In diesem Kontext ist es unnötig, weiterhin die vorherige Politik zur Epidemiebekämpfung beizubehalten. Denn die strengen Maßnahmen wirkten sich zunehmend negativ auf die Geschäftstätigkeiten und Investitionen der Betriebe aus. Es gilt nun, die Konsumlaune der Bevölkerung wieder anzukurbeln und die nachhaltige Entwicklung der chinesischen Wirtschaft zu forcieren. 

  

Im Rahmen seines Mechanismus zur kombinierten Prävention und Bekämpfung der Epidemie veröffentlichte der Staatsrat kürzlich eine Reihe neuer Regelungen zum Kampf gegen Corona. Er zog damit die logischen Konsequenzen aus dem veränderten Pandemieverlauf. Nun wird damit gerechnet, dass die Produktion und der Konsum in China bald wieder Fahrt aufnehmen. Dank der riesigen Bevölkerung und der kompletten heimischen Industriekette im Bereich der Fertigung zeigt Chinas Wirtschaft immer noch starke Widerstandsfähigkeit und Vitalität. Dies dürfte 2023 zu einer bemerkenswerten Erholung führen, die einer unsicheren Weltwirtschaft wiederum mehr Schwung verleihen dürfte. So zumindest das Fazit der meisten Beobachter. 

  

Auch im Bericht der Anfang Dezember einberufenen Zentralen Wirtschaftskonferenz wird unterstrichen, dass die Prävention und Bekämpfung der Coronapandemie und die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung noch besser koordiniert werden sollten. Wissenschaftlich begründete Maßnahmen sind eine Voraussetzung für die Überwindung der Pandemie und eine wichtige Garantie dafür, dass sich die chinesische Wirtschaft gut weiterentwickelt – qualitätsvoll und mit großem Tempo.  

  

*Bian Yongzu ist stellvertretender Chefredakteur des Magazins „Modernization of Management“. 

 

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