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Chen Lei – Staringenieur im IT-Bereich

2018-05-28 13:57:00 Source:China heute Author:
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Von Nan Beibao 

    

Mit der wissenschaftlich-technischen Entwicklung zieht das Internet wie ein Triumphator auf einem Siegeswagen in Millionen und Abermillionen Haushalte ein. Es ist heute allgegenwärtig – vom Computer über Handys bis zu verschiedensten elektronischen Haushaltsgeräten.  

  

Schon morgens, wenn man aufwacht, greift man nach seinem Handy, um interessante Neuigkeiten aus seinem Freundeskreis bei WeChat zu lesen. Man kann auch zu Hause per Internet Nachrichten lesen und sich über Gott und die Welt informieren. Auf dem Weg zum Büro kann man sich auf die Beidou-Navigation verlassen, um Verkehrsstaus zu umfahren. Im Büro stehen verschiedene Suchmaschinen zur Verfügung, E-Mails kann man jederzeit lesen und man kann auch an Telekonferenzen teilnehmen und sich Audio- und Videodateien anschauen. Nach Feierabend kann man Computergames spielen und online nach einem Restaurant, das dem eigenen Geschmack entspricht, suchen. Am Abend kann man zu beliebten Internet-TV-Programmen schalten und Online-Einkäufe per Handy tätigen. Wir leben im Zeitalter des Internets, das unser Leben trägt und prägt. Ein Leben ohne Internet – wenn auch nur für einige Minuten – wäre für uns undenkbar. 

 

Primus inter pares: Chen Lei mit seinen Mitarbeitern bei der Überprüfung der Ergebnisse

ihrer Innovationsarbeit.

 

 

Während wir die internetbasierten Bequemlichkeiten genießen, sollten wir aber auch daran denken, dass eine Reihe von Fachleuten für die Internetsicherheit sorgt. Sie wirken in der virtuellen Welt als Bauarbeiter, Feuerwehr und Ärzte. Sie erforschen und entwickeln noch leistungsstärkere Netze, untersuchen und lösen verschiedene Probleme, um den Usern noch bessere Dienstleistungen anzubieten. Diese Fachleute sind Schutzengel der Internetsicherheit und schaffen unendlich viel Wert an der kleinen Tastatur eines Rechners.  

  

Chen Lei ist ein solcher Schutzengel. Er ist Oberingenieur in der Filiale des Internetgiganten China Unicom in der nordostchinesischen Metropole Shenyang. Seine Arbeit dreht sich um die Pflege und Instandhaltung der Netze. Nicht nur unter seinen Kollegen gilt er als Koryphäe, seine hohen technischen Fertigkeiten werden auch von Experten des amerikanischen IT-Giganten Cisco anerkannt. Seine Kollegen bezeichnen ihn als „besten Minenräumer“ im IT-Zentrum.  

  

Chen wurde bereits vielfach ausgezeichnet als „Vorzeigetechniker der unter der Zentralregierung stehenden Unternehmen“ und auch zum „Modellarbeiter der Informationsindustrie“ sowie zum „Großmeister in der Telekommunikationsbranche“ gekürt. Seit 17 Jahren arbeitet der Fachmann nun schon erfolgreich an der Störungsfreiheit der IP-basierten Netze in Shenyang und liefert Hunderttausenden Usern hochwertige Dienstleistungen.  

 

Schweißtropfen zahlen sich aus, davon ist Chen Lei überzeugt. Mit der nötigen Fachliteratur

hält sich der Ingenieur stets auf dem neuesten Forschungsstand.

  

 

 

Dialektik von Schnelligkeit und Langsamkeit 

  

„Er braucht nur zwei Anweisungen einzutippen, und zwar innerhalb von 17 Sekunden, um auftauchende knifflige Probleme zu lösen“, so beschreibt man einen geübten Griff bei Chen Weis Arbeit. Aber welche Anweisungen sollten eingetippt werden? Und in welchem Bereich der Netzwerkstruktur? Dafür muss man ein feines Gespür haben. Chen hat 17 Jahre gebraucht, um sich die Schlüsselfertigkeiten anzueignen. 

  

Im Jahr 2004 schloss Chen ein Bachelorstudium in Informatik in der Provinz Liaoning ab und stieg als Newcomer in sein Berufsleben bei der Filiale der China Unicom in Shenyang ein. Die Arbeit im Computerraum schien anfangs eintönig zu sein. Doch der Lernbegierige entwickelte starkes Interesse an der aufstrebenden Internettechnik. Es ging nicht immer alles glatt, aber er gab nicht auf. So hat er immer mehr internetrelevante Fachkenntnisse erworben. Tang Xuezhong ist der Chef des Geschäftszentrums der Filiale und er sagt: „Bei seinem Berufseinstieg war Chen Lei nur 19 Jahre alt. Was mich beeindruckt hat, ist, dass der junge Mann einen starken Durchhaltewillen besitzt. Am Anfang hatten die anderen mehr Fachwissen als Chen, also stürzte er sich in die Arbeit, um die Wissenslücken zu schließen.“ 

  

Chen Lei kaufte eine große Menge von Fachbüchern und studierte sie nach Feierabend. Dabei machte er die Nacht zum Tage. In der Morgendämmerung verspürte er zwar Müdigkeit, aber er hatte sich jetzt oft bessere Ideen zur Lösung technischer Probleme erarbeitet. Wenn nicht, dann wollte er am nächsten Tag einen neuen Versuch starten.  

  

Wie ein Schwamm Wasser absorbiert, erweiterte Chen unaufhörlich seinen Wissensradius. In der Freizeit belegte er Fachkurse an der Universität Jilin und erhielt ein Diplom über die bestandene Prüfung für ein Aufbaustudium. Im Jahr 2006 wurde er ins Zentrum der Netz-Verwaltung versetzt. Er nahm große Anstrengungen auf sich, um seine technischen Fertigkeiten zu erhöhen. Tagsüber lernte er im Betrieb so viel wie möglich und abends führte er Experimente durch. Im Jahr 2009 erwarb er das Zertifikat CCIE-SP (Cisco Certified Internetwork Expert), das ranghöchste Zertifikat für Internetingenieure. Weltweit belief sich die Zahl der Besitzer dieser Urkunde auf weniger als 2000. Dazu sagte Pavel Fefelov, Experte des amerikanischen IT-Giganten Cisco: „Chen Lei besitzt höchste technische Fertigkeiten und kann schwierigste Probleme gut angehen.“ Fachmann Chen hat ein feines Gespür für technische Dinge, verfügt über solide theoretische Grundlagen und ein hohes Berufsethos. Da er die Probleme ganz schnell erkennen, bearbeiten und lösen kann, wird er als Tausendsassa für die Pflege und Instandhaltung der Netze in der Filiale der China Unicom in Shenyang angesehen.  

  

Im Jahr 2015 nahm dieses Unternehmen die Einführung der damals weltweit modernsten Internettechnik IPv6 (Internet Protocol version 6) in Angriff. In der Schlussphase des Projekts sah sich das Expertenteam mit großen Herausforderungen konfrontiert: Wie kann man die bestehenden Netze ohne erhebliche Änderungen auf IPv6 umrüsten, um den IP-Adressraum zu erweitern und sichere Datenübertragungen zu ermöglichen. Chens fundiertes theoretisches Wissen und seine hohen technischen Fertigkeiten haben zur Umsetzung des technischen Entwurfs und dessen kommerzieller Nutzung maßgeblich beigetragen.  

  

Der Staringenieur hat beispielsweise innerhalb von nur 20 Minuten die schwerste Hürde, nämlich die Errichtung der Durchtunnelung (tunneling) zur Vernetzung der IP-basierten Netze (IP leased lines), genommen, womit das Problem, das sogar den Lieferanten des IPv6 Kopfzerbrechen bereitete, gelöst wurde. Durch diesen Schritt war es der China Unicom gelungen, als erster das IPv6 für die IP-basierten Netze von Unternehmen und öffentlichen Institutionen anzuwenden.  

  

Chens Kollegen kommentieren dessen Meisterleistung oft mit dem Spruch „Schnelligkeit durch Langsamkeit“. Schnelligkeit bezeichnet die hohe Geschwindigkeit, mit der Chen z. B. innerhalb 17 Sekunden durch Eintippen von zwei Anweisungen eine harte Nuss geknackt hat; Langsamkeit bezieht sich auf die langjährige Akkumulation von Wissen und Können seit seinem Berufseinstieg vor 17 Jahren. Darin lässt sich die Dialektik von Schnelligkeit und Langsamkeit in der Arbeitswelt ablesen.  

  

Permanente Innovationen 

  

Chen Leis Arbeitsstelle liegt im IT-Zentrum der Shenyanger Filiale der China Unicom. Diese bildet das Gehirn der Internetvernetzung in Shenyang, der Hauptstadt der nordostchinesischen Provinz Liaoning. Um die hohe Leistungsfähigkeit des Internets aufrechtzuerhalten, müssen Chen und seine Kollegen fleißig und innovativ arbeiten. Nur durch Innovationen kann der Entwicklung des Internets neuer Schub verliehen werden.  

  

Anfang 2007 wurde die Stadt Shenyang zum Austragungsort einiger Sportwettkämpfe der Olympischen Spiele 2008 bestimmt. Die Stadtverwaltung hatte beschlossen, die technischen Anlagen im Kernbereich der Netze in großem Umfang zu erneuern und größere Datenübertragungskapazitäten aufzubauen. Aber die große Herausforderung schreckte viele IT-Betreiber ab, weil es ihnen an technischem Know-how fehlte. Als Chen Lei gefragt wurde, zeigte er große Zuversicht und Bereitschaft, diese Herausforderungen zu meistern. Da es noch kein technisches Modell gab, leitete Chen sein Team an, die topologische Struktur zu zeichnen, die elektronisch-technischen Geräte zu justieren und Programmfehler zu entdecken und ein Frühwarnsystem zum Aufspüren von Defekten aufzubauen. All diese Arbeiten haben Chen und sein Team innerhalb von 120 Tagen erledigt. Es war den IT-Ingenieuren letztendlich gelungen, ohne erheblichen Einfluss auf die Nutzung des Internets den Umbau und die Erneuerung durchzuführen und ein Spitzenniveau zu erreichen. Mit den neuen Technologien des Internets zeigte die Metropole Shenyang der Welt ihr neues Antlitz. 

  

Im Jahr 2012 haben die Internet-Techniker bei einer Routinekontrolle festgestellt, dass im LDP (Label Distribution Protocol), also Labels zur Erweiterung der  Labelzuordnung mit der Möglichkeit, Ressourcen zu reservieren und Datenströme zu beeinflussen, blitzschnelle Unterbrechungen auftauchten. Wenn die Ursachen nicht schnell herausgefunden worden wären, dann hätte der Internetzugang von Hunderttausenden Usern in der Millionenstadt schwerwiegend beeinträchtigt werden können.  

  

Die Suche glich der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen. Da war guter Rat teuer. In dieser schwierigen Situation riefen die Kollegen Chen Lei an. Er war sofort zur Stelle und nahm die Untersuchung in die Hand. Innerhalb von 15 Minuten erkannte er das Problem und gab Lösungsvorschläge. Dadurch wurde die Gefahr abgewendet. Zhang Hongyan, Direktor des IT-Zentrums, sagt: „Um solche Hindernisse aus dem Weg zu räumen, muss man die gesamte Internetstruktur der Stadt kennen wie seine eigene Westentasche.“ Dazu sei in der ganzen Belegschaft nur Chen Lei in der Lage, lobte der Manager.  

  

Im Jahr 2015 entwickelte Chen Lei ein besonderes Verfahren, um zahlenmäßigen Mangel in IP-basierten Netzen zu beheben. Dabei berücksichtigte er die Besonderheiten des PON (Passive Optical Network) und entwickelte einen Lösungsvorschlag für die PON-basierte Erweiterung der Netzwerke. Dadurch wurde unter anderem der Internetzugang der IP-basierten Netze automatisiert und so das Hindernis des fehlenden „last kilometer“ aus dem Weg geräumt, d. h. der letzte Schritt zum endgültigen Erfolg wurde unternommen.  

  

Darüber hinaus entwickelte Chen noch eine spezielle Technologie des virtuellen Wählens von Telefonnummern (Virtual dialing) auf der Grundlage des BRAS (Broadband Remote Access Server, auf Deutsch: Breitband-Zugangsserver). Damit wurde der Anschluss an den AAA-Server (AuthenticationAuthorization, and Accounting), ein System, das fundamentale Systemzugangsfunktionen verwaltet, realisiert. Dieser Server steuert den Datenverkehr der verschiedenen Netzkomponenten und sammelt die Verbindungsdaten, die Zugriffe,  Adressen und genutzten Dienste. Mit diesem Anschluss wurde die Bearbeitung von Aufträgen in IP-basierten Netzen automatisiert.  

  

Durch das gelungene Projekt sparte China Unicom Glasfaserkabel zu 90 Prozent, Personal zu 100 Prozent und IP-Ressourcen zu 75 Prozent ein. Außerdem wurde der Zeitaufwand für die Inbetriebnahme des neuen Internetzugangs um 97 Prozent verkürzt. Nach der Fertigstellung dieses Pilotprojekts verkündete der Staat die Strategie zur Einführung von Glasfaserkabeln in die Haushalte. Dank der hervorragenden Vorarbeiten konnte die China Unicom einen großen Marktanteil für sich sichern und gewann die Oberhand im Wettbewerb.  

  

Teamgeist und hohes Berufsethos 

  

Die legendäre Behebung von latenten technischen Defekten innerhalb von nur 15 Minuten hat sich in der Firma schnell herumgesprochen. Der Staringenieur meint aber bescheiden: „Einzelkämpfertum zählt aus meiner Sicht nicht viel und die Arbeit habe ich schließlich nicht im Alleingang bewerkstelligt. Nur ein starkes Team kann zur Entwicklung der Firma beitragen.“ 

  

Sein Kollege Mu Feng sagt: „Chen Lei hat keine Schüler um sich geschart, jeder kann sich an ihn wenden, wenn er auf technische Schwierigkeiten stößt. Mir steht Chen immer mit Tat und Rat zur Seite.“ Chen gebe stets seine theoretischen Kenntnisse und seine praktischen Erfahrungen an seine Kollegen weiter, erklärt Mu.  

  

Aufgrund seiner Anleitung hat sich mittlerweile die Datenverwaltungsgruppe des IT-Zentrums der China-Unicom-Filiale Shenyang zum Spitzenreiter in der Branche gemausert. Unter den über zehn Teammitgliedern wurden Chen Lei und sein Kollege Chen Xiaobin zu Fachkräften der Kategorie B der China Unicom gekürt, also zwei von 55 Experten auf der nationalen Ebene. Acht Kollegen wurden als Fachkräfte der Kategorie C eingestuft, also Experten auf der Provinzebene. Qiu Rui, Berufsanfänger in seinem Team, sagt, dass Teamleiter Chen ihn stets wie einen Bruder behandle und von ihm bei technischen Schwierigkeiten immer Patentlösungen erhalte. Unter seiner Anleitung gäbe es keine unlösbaren technischen Probleme. 

  

Im Jahr 2012 wurde das nach dem Staringenieur benannte Studio „Chen Lei– Studio für technische Innovation in der Telekommunikation“ ins Leben gerufen. Auf dieser neuen Plattform können alle ihre Ideen und Fähigkeiten einbringen.

Innovationen werden nicht im Alleingang, sondern in der Gruppe hervorgebracht. Chen Lei beansprucht für sich keine Führungsautorität, er sieht sich lediglich als Primus inter Pare. Ohne zahlreiche Experimente könne keine Idee verwirklicht werden, unterstreicht der Fachmann. Aufgrund gemeinsamer Anstrengungen hat das Team eine Reihe innovativer Projekte durchgeführt. Beispielsweise ist es dem Team gelungen, ein innovatives Verfahren für Multicast-IPTV, also auf Multicasttechnologie beruhende Internet Protocol Television, zu entwickeln. Dadurch wurde der Druck auf den Datenverkehr halbiert und die Zahl der Nutzer in Shenyang stieg von 70 000 auf 140. 000. Für die Firma haben sich die Investitionenskosten um nahezu 20 Millionen Yuan reduziert.

 

Chen Lei meint, dass die fachliche Kompetenz einzelner Mitarbeiter zwar wichtig sei, das Niveau des ganzen Teams jedoch eine größere Bedeutung habe. In seinem Team leiteten immer die erfahrenen Mitarbeiter die Newcomer bei der Arbeit an und die letzteren würden auch gezielt fachlich fortgebildet. „Dadurch wird das fachliche Niveau des Einzelnen, des Teams und des ganzen Unternehmens erhöht“, betont er.

 

Heute ist landesweit „der durch Vervollkommnung und Perfektion geprägte Geist von Handwerksmeistern“ in aller Munde. Chen Lei setzt diesen Geist in der virtuellen Welt vorbildlich um. Mit seiner fachlichen Kompetenz und seinem starken Engagement schützt er die Sicherheit des Internets in der Metropole Shenyang, bildet mit Kennerblick und reichen Erfahrungen den Nachwuchs fort und widmet sich damit der Weiterentwicklung des Internets in China.  

  

  

 

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