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Chinas Wissenschaft und Technologie auf Zukunftskurs – Ein Rück- und Ausblick zum Jahresbeginn

2020-01-21 10:43:00 Source: Author:
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Von Hou Ruili

 

Mit der Erteilung der ersten kommerziellen 5G-Lizenzen in China am 6. Juni 2019 haben sich die Kommerzialisierung der künstlichen Intelligenz und die tiefe Integration der Internettechnologie in das Alltagsleben der Menschen weiter beschleunigt. Digitaltechnologie ist nach der Energie heute zu einer weiteren wichtigen Produktionstriebkraft der Welt gereift.

 

Im vergangenen Juli veröffentlichten die Internet Society of China (ISC) und die China Academy of Information and Communication Technology (CAICT) gemeinsam den „Bericht über Chinas ,Smart plus‘ – Indizes für Chinas gesellschaftliche Entwicklung 2019“. Das Papier hat ein umfassendes und wegweisendes Bewertungssystem für die gesellschaftliche Anwendung intelligenter Technologien etabliert, was auch den Bau intelligenter Städte weiter fördern wird. Zudem ist auch die Begeisterung für das autonome Fahren in China ungebrochen. Die Provinz Zhejiang hat ihre erste Demonstrationszone für autonomes Fahren und intelligente Fortbewegung errichtet. Künstliche Intelligenz gepaart mit dem Internet der Dinge ermöglicht eine allgemeine Vernetzung unserer Lebenswelt. Beide Bereiche dürften bald zu einem neuen Wettbewerbsschwerpunkt zwischen den Technologie-Giganten der Welt avancieren, an dem sich auch chinesische Wissenschaftler und Unternehmer beteiligen werden.

 

In Bezug auf die internetgesteuerte Wirtschaftsentwicklung muss China seine Fähigkeiten zur selbstständigen Entwicklung von Mikrochips, insbesondere auch vor dem Hintergrund der Handelsstreitigkeiten mit den USA, in Zukunft weiter erhöhen. Neben dem Kirin-Chip von Huawei hat auch das Unternehmen ZTE erfolgreich einen neuen 5-Nanometer-Chip entwickelt – eine wichtige Schlüsseltechnologie der Zukunft. Auch in Bezug auf ein eigenes Betriebssystem macht China weitere Fortschritte. Das von Huawei entwickelte HongMeng-System hat bereits das Anwendungsniveau erreicht.

 

Auch die Blockchain als neuer Anwendungsmodus der Computertechnologie hat sich zu einer wichtigen digitalen Infrastruktur entwickelt und bringt große Veränderungen für alle Lebensbereiche mit sich. Laut dem 2019 von CAICT veröffentlichten Weißbuch über Blockchain-Technologie gibt es weltweit bereits mehr als 18.000 Patentanmeldungen für offene Blockchains, von denen mehr als die Hälfte aus China stammen.

 

2019 hat China in vielen Hightech-Bereichen neue Durchbrüche erzielt. Die Mondsonde Chang’e-4 ist auf der Rückseite des Mondes gelandet. Und die von ihr getragenen Baumwollsamen haben den harschen Umweltbedingungen auf dem Mond wie niedrige Schwerkraft, starke Strahlung und große Temperaturunterschiede erfolgreich getrotzt und Knospen angesetzt, wodurch ein Lebenswunder auf einem fremden Himmelskörper geschaffen wurde. Außerdem hat China seine Trägerrakete Langer Marsch 11 vom Meer aus erfolgreich ins All geschickt.

 

In Qingdao rollte der erste Hochgeschwindigkeits-Magnetschwebezug, der mit einer Geschwindigkeit von bis zu 600 Kilometern pro Stunde fahren kann,  vom Band. Seine angewandte Schlüsseltechnologie ist weltweit führend. Chinesische und französische Nuklearunternehmen haben zudem ein internationales Konsortium gegründet, um einen von mehreren Ländern betriebenen thermonuklearen Experimentalreaktor in Frankreich zu bauen, was einen Präzedenzfall für Chinas Beteiligung am Bau großer internationaler Kernforschungsanlagen darstellt. Die Schildvortriebsmaschine Haihong konnte bei Normaldruck auf einer relativ kleinen Platte den Werkzeugwechsel am Messerkopf realisieren, was den Bau längerer Tunnel unter dem Meer möglich macht. Außerdem erfreuen sich Fahrzeuge, die mit neuer Energie betrieben werden, in China einer wachsenden Popularität. Und neben der schnellen Entwicklung der Batterietechnologie versprechen auch brennbares Eis und eine neu entdeckte Trockengesteinsmasse mit hoher Eigentemperatur zu wichtigen Alternativen im Bereich Energie zu werden.

 

Im von der Weltorganisation für geistiges Eigentum veröffentlichten „Global Innovation Index Report 2019“ landete China auf Platz 14 und war damit das einzige Entwicklungsland unter den Top 20. Schon heute zeigt China in vielen Bereichen seine starke Innovationskraft. In Bezug auf die Anzahl der inländischen Patente, Marken und Industriedesigns sowie die Nettoeinnahmen durch den Export von Hightech-Produkten und kreativen Eigenentwicklungen ist China weltweit führend. In Sachen Innovationsoutput ist die Volksrepublik mit Industrienationen wie Deutschland, Großbritannien, Finnland, Israel und den USA gleichgezogen, und das mit wesentlich geringerem Investitionsaufwand. In der jüngst veröffentlichten Rangliste der weltweit größten Wissenschafts- und Technologiecluster belegen die USA, China und Deutschland die ersten drei Plätze.

 

China hat erkannt, dass der Schutz der Rechte am geistigen Eigentum die grundlegende Garantie für Innovation bildet. 2020 will China deshalb entscheidende Fortschritte bei der Reform wichtiger Bereiche des geistigen Eigentums erzielen und das System zur Genehmigung und Bestätigung der Rechte am geistigen Eigentum sowie der Durchsetzung betreffender Gesetze weiter verbessern. Ziel ist es, ein effizientes und gesetzlich geregeltes System zu schaffen, damit sich Chinas Fähigkeit zur Erstellung und Nutzung, zum Schutz und zur Verwaltung sowie zu entsprechenden Dienstleistungen im Bereich des geistigen Eigentums sich merklich erhöht. Darüber hinaus bietet dieses Vorgehen auch die Chance, Chinas Umfeld für Innovation und Existenzgründung weiter zu optimieren. Man darf also gespannt sein, mit welchen weiteren Fortschritten und Durchbrüchen China die Welt 2020 begeistern wird.

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