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In Aktion für den Frieden: Chinas Militär und Polizei bei den UN-Friedenseinsätzen

2020-10-26 14:30:00 Source:China heute Author:
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Versorgung mit frischem Trinkwasser: Die Pioniersoldaten der chinesischen Friedenstruppe im Südsudan bringen Wasser nach Wau City und helfen so die Grundbedürfnisse der Einheimischen zu sichern.

 

Von Chen Jun

 

2020 jährt sich die Gründung der Vereinten Nationen zum 75. Mal. Als UN-Gründungsmitglied und ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates hat sich China über die Jahre aktiv an den friedenserhaltenen Operationen der UNO beteiligt. Chinas Militär und Polizei spielen eine wichtige Rolle bei den UN-Einsätzen zur Friedenssicherung und tragen entscheidend zur Aufrechterhaltung des Weltfriedens bei.

 

Stets im Einsatz für den Frieden

 

Hierzu hat beispielsweise auch Liu Yong einen Teil beigetragen. Er ist Kommandeur der siebten Gruppe der chinesischen Friedenstruppe und momentan Kapitän der Wache, die nach Mali entsandt wurde. Es ist bereits sein dritter Einsatz im Rahmen einer friedenserhaltenen UN-Operation. In den vergangenen Jahren hat Liu schon bei Friedenseinsätzen in Darfur im Sudan sowie im Südsudan gedient und dabei reiche Erfahrungen gesammelt. Mittlerweile ist er vom Kapitän einer Pioniergruppe zum Kommandeur der chinesischen Friedenstruppe aufgestiegen.

 

In der Region Nyala in Dafur im Sudan haben die chinesischen Pioniersoldaten in weniger als zwei Wochen einen 100 Meter tiefen Brunnen in den Granitboden gebohrt und damit das Trinkwasserproblem der Menschen vor Ort effektiv gelöst. In der südsudanesischen Stadt Mondri kam es zu einem Konflikt zwischen einer lokalen Regierungstruppe und nichtstaatlichen bewaffneten Rebellen. Der Ort des Konflikts lag weniger als einen Kilometer von dem Lager entfernt, in dem die Truppe von Liu Yong stationiert war. „Der Konflikt brach am frühen Morgen aus und bis zum nächsten Vormittag war das Dorf völlig leer. Viele Einheimische nutzten den Waffenstillstand, um zu unserem Lager zu laufen und Schutz zu suchen. Die chinesischen Offiziere und Soldaten taten ihr Bestes, um ihnen Schutz zu bieten“, erinnert er sich.



Auf Friedensmission: Liu Yong auf Patrouille am Rande eines UN-Lagers

 

Laut ihm sei Mali das gefährlichste Missionsgebiet, in dem er bisher stationiert gewesen sei. „Neben den Konflikten zwischen lokalen Regierungstruppen und bewaffneten Rebellen haben wir auch Terroranschläge erlebt“, berichtet er. Weil die Terroristen wahllos Angriffe auf das Militär durchführten, gerate auch die chinesische Friedenstruppe immer wieder in brenzlige Situationen. „Wir müssen jederzeit wachsam sein“, sagt Liu.

 

„In Mali halten wir rund um die Uhr Wache“, erklärt Liu. Während des bisherigen 456-Tage-Aufenthalts in Mali seien die chinesischen Friedenstruppen stets in höchster Alarmbereitschaft gewesen, da jederzeit die Gefahr eines Terroranschlages drohe. Die Friedenssoldaten auf jedem Wachposten seien für die Sicherheit eines Gebietes mit einer Länge von rund einem Kilometer zuständig, wobei nur 300 bis 500 Meter direkt vor dem Posten lägen, sagt Liu. „Um ein so großes Gebiet zu bewachen, müssen Wächter allerhöchste Wachsamkeit an den Tag legen.“ 

 

Am Nachmittag des 22. Juli 2019 wurde das Lager der französischen Truppe in Gao Ziel eines Terroranschlags. Zwei Terroristen fuhren einen Pickup-Truck mit einer Autobombe in die Nähe des Geländes. Die Explosionsstelle befand sich etwa 800 Meter nordöstlich des UN-Lagers, etwa 30 französische Militärangehörige wurden bei dem Anschlag verletzt. Auf Befehl von Liu Yong betraten alle chinesischen Friedenskräfte den Bunker und trafen Vorbereitungen für den Kampfeinsatz.

 

„Jeder Offizier und Soldat, der aus einem friedlichen Umfeld in ein Krisengebiet ins Ausland geht, wird mental auf eine Zerreisprobe gestellt“, sagt Liu. „In einem solch gefährlichen und komplexen Umfeld sind wir gezwungen, an den friedenserhaltenden Operationen unter realen Kampfnormen teilzunehmen. Daher betone ich immer wieder, dass alle Offiziere und Soldaten jederzeit kampfbereit sein müssen.“

 

Der plötzliche Ausbruch der Corona-Pandemie hat Liu Yong und seine Kollegen vor neue Herausforderungen gestellt. „Als Wache sind wir verantwortlich für die Patrouille und Sicherheit des Gao Super Camp im östlichen Kriegsgebiet der multidimensionalen integrierten Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali. Unsere Aufgabe besteht darin, das Lager vor Terroranschlägen zu schützen und seine Sicherheit zu gewährleisten“, sagt Liu. Daher müssten die Offiziere und Soldaten nicht nur schwere Körperschutzkleidung und Gesichtsmasken tragen, sondern auch hohen Temperaturen von teils mehr als 60 Grad auf der Bodenoberfläche standhalten. „Es ist eine denkbar schwierige Aufgabe für uns, den Terrorismus und die Epidemie gleichzeitig zu bekämpfen“, sagt er.

 

„Dank unserer großen Bemühungen sind wir die einzige Friedenstruppe, die ihre Mission trotz Epidemiebekämpfung nicht abbrechen musste“, berichtet er stolz.



Gefährlicher Einsatz: Chinesische Soldaten räumen Landminen im Libanon.

 

Neben den Einsätzen zur Friedenssicherung beteiligt sich die chinesische Friedenstruppe in Mali auch am Aufbau der lokalen Infrastruktur. An einer Grundschule hissten Lehrer und Schüler jeden Tag Malis Nationalflagge, obwohl der Fahnenmast längst schäbig und marode war. Dieser Anblick hat Liu Yong und seine Kollegen tief bewegt. Sie fertigten einen fünf Meter langen Stahlmast an und schickten ihn zusammen mit einer malischen Nationalflagge an die Grundschule. „Obwohl das Land unaufhörlich von Krieg bedroht ist, haben sich die Menschen ihre Liebe zum Vaterland bewahrt. Das verdient unseren Respekt“, sagt Liu.

 

Vor der Abreise aus Mali hielten mehr als 30 Lehrer und Schüler eine Abschiedszeremonie für Liu Yong und seine Kollegen ab. Der lokale Dolmetscher sagte zu Liu: „Das ist die höchste Etikette der Muslime. Durch das Loblied bringen die Menschen ihren Segenswunsch für alle friedliebenden Menschen zum Ausdruck.“

 

Liu sagt: „Die Anerkennung der Einheimischen ist für uns die größte Ehre.“ Bei den Friedenseinsätzen höre er häufig Ausrufe wie „China good“. „Viele strecken anerkennend ihren Daumen hoch, wenn sie uns sehen“, erzählt er.

 

Jean-Pierre Lacroix, der Untergeneralsekretär für UN-Friedensmissionen erklärte: „In den letzten 30 Jahren haben die chinesischen Friedenskräfte eine unschätzbare Rolle bei den UN-Friedenseinsätzen gespielt.“ Ein Soldat der chinesischen Friedenstruppen vermerkte in seinem Tagebuch: „Warum gehen wir zur Friedenssicherung an einen so entfernten und gefährlichen Ort? Die Antwort lautet: um die unterste Linie der menschlichen Zivilisation zu schützen.“

 

Chinesische Friedenspolizei hilft bei Wahrung des Weltfriedens

 

Im Januar 2000 entsendete China seine erste Gruppe von 15 Friedenspolizisten in das UN-Missionsgebiet Osttimor. Nach 20-jährigen Anstrengungen hat sich die chinesische Friedenspolizei mittlerweile zu einer unverzichtbaren Kraft bei den UN-Einsätzen zur Friedenssicherung entwickelt.

 

In den vergangenen zwei Jahrzehnten ist die chinesische Friedenspolizei mit großen Selbstvertrauen als gerechte, professionelle und kultivierte Kraft auf der internationalen Bühne aufgetreten und hat die Geschichte der UN-Friedenssicherung um reichhaltige Kapitel erweitert. Von Osttimor bis Bosnien und Herzegowina, von Haiti bis zum Südsudan hat sie sich an verschiedenen Friedenseinsätzen in neun Post-Konflikt-Ländern auf vier Kontinenten beteiligt. Anfangs wurden nur einzelne Polizisten entsandt, heute sind es geschlossene Polizeieinheiten. China ist nicht mehr Lernender, sondern ein aktiver Teilnehmer dieser Missionen, der seine Erfahrungen mit dem Rest der Welt teilt und der Welt chinesische Konzepte zur Verfügung stellt. China hat damit einen positiven Beitrag für den Aufbau der Schicksalsgemeinschaft der Menschheit geleistet.

 

Als Friedensbotschafter hat die chinesische Friedenspolizei der Welt gezeigt, dass China als großes Land die seinem Status entsprechende Verantwortung auf sich nimmt, um den Weltfrieden zu wahren.

 

Im Oktober 2004 flog eine Gruppe von chinesischen Friedenspolizisten nach Port-au-Prince, die Hauptstadt Haitis. Es war die erste Polizeieinheit, die China zu einer friedenserhaltenen Operation der UNO entsandte. Am Nachmittag des 12. Januar 2010 wurde Port-au-Prince von einem schweren Erdbeben der Stärke 7,3 auf der Richterskala heimgesucht. Auch das Gebäude der UN-Hauptabteilung für Friedenssicherung in Haiti wurde bei der Naturkatastrophe zerstört, wobei acht chinesische Polizisten ums Leben kamen. Trotz zahlreicher Schwierigkeiten wie anhaltenden Nachbeben und der Ausbreitung von Krankheiten hat die chinesische Friedenspolizei alles in ihrer Kraft stehende getan, um die Rettungsarbeiten durchzuführen und die gesellschaftliche Stabilität aufrechtzuerhalten.

 

Im Januar 2013 brach ein bewaffneter Konflikt in Rumbek im Südsudan aus. Das Artilleriefeuer nährte sich bedrohlich der Baustelle chinesischer Hilfsprojekte. Trotz des immer näher rückenden Kugelhagels gelang es der chinesischen Friedenspolizei in Kooperation mit anderen UN-Friedenstruppen, 27 chinesische Mitarbeiter in sichere Gebiete zu bringen. In den Jahren 2014 und 2015 wurde Liberia in Westafrika schwer von der Ebola-Epidemie getroffen. In dieser schwierigen Zeit arbeitete die chinesische Friedenspolizei eng mit der lokalen Regierung und der örtlichen Bevölkerung zusammen, um die Epidemie einzudämmen, während sie ihre friedenserhaltende Mission erfüllte. Im Dezember 2016 gründete China die weltweit erste stehende Friedenpolizeieinheit und setzte damit einen neuen Meilenstein in der Geschichte der UN-Friedenseinsätze.

 

Bis heute hat China mehr als 2600 Friedenspolizisten entsandt, acht von ihnen haben ihr Leben für die Wahrung des Weltfriedens geopfert. Derzeit sind im Südsudan, auf Zypern, in Darfur und im UN-Hauptquartier noch 33 chinesische Friedenspolizisten und internationale Mitarbeiter im Einsatz.

 

China will unbeirrt den Weg der friedlichen Entwicklung fortsetzen und wird für immer ein Erbauer des Weltfriedens sein. Im September 2015 nahm Chinas Staatspräsident Xi Jinping an einem UN-Gipfel zur Friedenserhaltung teil. Dabei gab er der Welt sechs Versprechen in Bezug auf die Unterstützung der Vereinten Nationen bei der Verbesserung und Stärkung der Friedenssicherungseinsätze. Xi kündigte an, China werde dem neuen UN-Bereitschaftsmechanismus für Friedenssicherung beitreten. Darüber hinaus werde man als erstes Land eine stehende Friedenspolizeieinheit bilden und 2000 Friedenskräfte aus verschiedenen Ländern ausbilden. Mit der Erfüllung dieser Versprechen beteiligt sich die chinesische Polizei immer aktiver an den UN-Friedenseinsätzen und erntet dafür weltweit Anerkennung.

 

Die hervorragenden Leistungen der chinesischen Friedenspolizei haben bei den Vereinten Nationen viel Lob geerntet. Am 9. April 2018 besuchte UN-Generalsekretär Antonio Guterres das Ausbildungszentrum der chinesischen Friedenspolizei. Dabei sagte er, China habe nicht nur eine große Zahl von Friedenskräften entsandt, sondern sei auch das zweitgrößte Geberland der globalen Friedenserhaltung. China habe nicht nur versprochen, an allen friedenserhaltenden Operationen der UN teilzunehmen, sondern auch konkrete Maßnahmen ergriffen.

 

Im Juni 2018 sagte Wang Xiaohong, Vizeminister des chinesischen Ministeriums für öffentliche Sicherheit, auf dem zweiten UN-Polizeigipfel: „China wird sich in Zukunft noch aktiver an den UN-Friedenseinsätzen beteiligen und den Vereinten Nationen herausragende Talente empfehlen. Darüber hinaus ist China bereit, seine Erfahrungen in Bezug auf die Verwaltung der Friedenstruppen mit anderen Ländern zu teilen und mit ihnen gemeinsam eine menschliche Schicksalsgemeinschaft in einer sicheren Welt aufzubauen.“

 

Derzeit befindet sich die ganze Welt in einer kritischen Phase des Kampfes gegen die weltweite Corona-Pandemie. Angesichts dessen hat China beschlossen, eine friedenserhaltende Polizeitruppe in das Missionsgebiet von Abyei zwischen Sudan und Südsudan zu entsenden. Alle Mitglieder der Truppe seien bereit, ihre Aufgabe vor Ort zu übernehmen und sie erfolgreich zu erfüllen.

 

Internationale Zusammenarbeit bei Friedenseinsätzen

 

Als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates setzt sich China aktiv für den Aufbau der Schicksalsgemeinschaft der Menschheit ein und fördert das Global-Governance-Konzept der gemeinsamen Konsultation, des gemeinsamen Aufbaus und des gemeinsamen Gewinnens. China ist ein wichtiger Teilnehmer und fester Befürworter der UN-Friedenseinsätze. Tijjani Muhammade-Bande, Präsident der 74. UN-Generalversammlung, erklärte, China spiele eine immer wichtigere Rolle bei der UN-Friedenssicherung.

 

In den letzten 20 Jahren hat die chinesische Friedenspolizei ihre Arbeitskultur, Erfahrungen sowie Konzepte chinesischer Prägung auf die internationale Bühne gebracht und die Konnotation der UN-Friedenspolizei bereichert. Im UN-Hauptquartier hat sich die chinesische Polizei umfassend am Entwurf, der Formulierung und der Verbesserung der Standards und Vorschriften des UN-Curriculums sowie der strategischen Planung beteiligt und dadurch große Beiträge für die friedenserhaltenden Operationen der Vereinten Nationen geleistet. 

 

Im Missionsgebiet Osttimors nutzte die chinesische Polizei ihre Erfahrungen, um aktiv an der Schlichtung von Streitigkeiten in Wohnvierteln teilzunehmen. Im Kosovo hat die chinesische Friedenspolizei die einheimische Polizei bei der Durchführung ihrer Arbeit in den örtlichen Wohnvierteln angeleitet, die Verwaltung von Flüchtlingslagern verbessert und alle Parteien bei der Durchführung der humanitären Hilfe unterstützt. Dadurch hat die chinesische Friedenspolizei große Beiträge zum Friedensprozess im Kosovo geleistet. Im liberianischen Missionsgebiet wurden Erfahrungen und Praktiken der chinesischen Friedenspolizei wie die von ihr entwickelte Informationstechnologie zur Unterstützung der Friedenssicherung, der gemeinsame Dienstmechanismus zwischen Militär und Polizei, die Standards für die Verwaltung und Nutzung von Ausrüstung und Material sowie die Verfahren zum Schutz der Lagerumwelt von der UN-Friedensmission hoch anerkannt. Im Missionsgebiet im Sudan spendete der chinesische Friedenspolizist Sun Dongxin seine privaten Ersparnisse, um den Bau einer lokalen Polizeistation zu unterstützen. Als Ausdruck der Dankbarkeit taufte die örtliche Regierung die Station auf seinen Namen.

 

China legt großen Wert auf die Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen und anderen internationalen Partnern. In Kooperation mit ihnen hat China Ausbildungskurse verschiedenster Art abgehalten. China fördert aktiv den gemeinsamen Aufbau einer mobilen Lehrergruppe mit den Vereinten Nationen, unterstützt gezielt Ausbildungsprojekte in Afrika und organisiert die systematische Ausbildung von Mitarbeitern der Strafverfolgung in den Einsatzländern, um so die Fähigkeiten zur Friedenserhaltung der örtlichen Regierungen zu verbessern. In den letzten fünf Jahren hat China mehr als 1000 Friedenspolizisten aus verschiedenen Ländern ausgebildet.

 

Liao Jinrong, Direktor des Büros für internationale Zusammenarbeit des chinesischen Ministeriums für öffentliche Sicherheit, sagte: „Die Friedenserhaltung ist ein wichtiger Bestandteil von Chinas Beteiligung an der internationalen polizeilichen Zusammenarbeit. Angeleitet von Chinas Diplomatie nimmt die chinesische Polizei aktiv an der internationalen Zusammenarbeit bei der Strafverfolgung sowie an den friedenserhaltenden Operationen teil.“

 

Das höchste Ziel all dieser Einsätze ist dauerhafter Frieden. An einem neuen Ausgangspunkt wird die chinesische Polizei auch weiterhin am Konzept des Aufbaus einer menschlichen Schicksalsgemeinschaft festhalten, um den allgemeinen Frieden zu wahren, die Völkerfreundschaft zu fördern und damit neue Beiträge zur Aufrechterhaltung des Weltfriedens zu leisten.

 

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