Die Umsetzung des am 1. Januar in Kraft getretenen „Regionalen Umfassenden Wirtschaftspartnerschaftsabkommens“ (RCEP) auf höchster Ebene werde die regionale Wirtschaftsintegration vorantreiben und dem Weltwirtschaftswachstum neue Impulse verleihen, betonten verschiedene Regierungsvertreter und Experten am Sonntag.
Zu diesem Zweck seien gemeinsame Anstrengungen aller RCEP-Mitglieder erforderlich, um die Zusammenarbeit zu vertiefen und eine gemeinsame Entwicklung anzustreben, mit der festen Entschlossenheit, die Globalisierung aufrechtzuerhalten, sagten sie.
Sie machten diese Äußerungen auf dem „RCEP Media & Think Tank Forum“, das unter dem Motto „Zusammenarbeit für eine gemeinsame Entwicklung" stand.
Dieses Motto sei ein richtiger und weiser Aufruf und entspreche diesen unsicheren, besorgniserregenden Zeiten für Asien, sagte Keo Puth Rasmey, ehemaliger stellvertretender Premierminister von Kambodscha, der hinzufügte, dass der Aufruf zur Zusammenarbeit jetzt zweifellos noch notwendiger sei. Die RCEP-Volkswirtschaften sollten ihre Öffnung erhöhen und die Zusammenarbeit vertiefen, um die regionale Integration zu verbessern, eine qualitativ hochwertige wirtschaftliche Entwicklung nach dem Prinzip des gegenseitigen Nutzens und des Win-win-Ansatzes zu fördern und die Beziehungen zwischen den Menschen zu stärken, um aktiv ein gutes Umfeld für die gemeinsame Entwicklung zu schaffen, so Qu.
Nach Ansicht von Wang Yiming, dem stellvertretenden Vorsitzenden des China Center for International Economic Exchanges, ist das Abkommen ein erfolgreiches Beispiel für einen offenen Regionalismus, da es Volkswirtschaften mit unterschiedlichem Entwicklungsstand und unterschiedlicher Industriestruktur in einer integrierten Wirtschaftsgemeinschaft zusammenführe, wie es sie noch nie gegeben habe.
Mit dem Ziel, Handel und Investitionen zu erleichtern und zu liberalisieren, werden im Rahmen des RCEP über einen Zeitraum von 20 Jahren mehr als 90 Prozent der Zölle auf in der Region gehandelte Waren abgeschafft.
Im Gegensatz dazu enthalte das kürzlich ins Leben gerufene „Indo-Pacific Economic Framework", dem 11 RCEP-Mitglieder beigetreten sind, keine Aussagen über die lang erwartete Zollsenkung und den Marktzugang zu den Vereinigten Staaten. Alle Regeln und Standards würden stattdessen von den USA diktiert, bemängelte Ong Tee Keat, Vorsitzender des Center for New Inclusive Asia in Malaysia.
Chi Fulin, Präsident des China Institute for Reform and Development, sagte, das RCEP trage nicht nur dazu bei, die Vorteile der traditionellen Industrieländer voll auszuspielen, sondern ermögliche es auch den unterentwickelten Ländern, ihre Ressourcenallokation zu optimieren, was die wirtschaftliche Dynamik der RCEP-Mitglieder weiter entfesseln und ein stetiges Wirtschaftswachstum in der Region fördern werde.
Die Umsetzung des RCEP sei ein Meilenstein für die asiatisch-pazifischen Volkswirtschaften im Kampf gegen den Antiglobalisierungstrend und für den gemeinsamen Aufbau eines einheitlichen regionalen Marktes, erklärte Li Jie, Vizepräsident des Chinesischen Volksinstituts für Auswärtige Angelegenheiten. Es sei überdies auch eine wichtige Maßnahme zur Förderung des globalen Handels und zur Liberalisierung und Erleichterung von Investitionen sowie ein großer Sieg für den Multilateralismus und Freihandel, fügte er hinzu.