Eine neue Studie aus Hongkong unterstreicht die Bedeutung von Impfungen im Kampf gegen das Virus. Demnach können geimpfte Menschen deutlich stärkere Antikörperreaktionen gegen jegliche COVID-19-Varianten entwickeln als Ungeimpfte oder Genesene. Die Wissenschaftler appellieren daher vor allem an ältere Menschen, sich dringend impfen zu lassen.
Ein Kind lässt sich am 19. November 2021 im Bezirk Xicheng in Beijing gegen COVID-19 impfen. (Xinhua/Peng Ziyang)
Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass geimpfte Personen nach einer Omikron-Infektion robustere und umfassend reaktive Antikörperreaktionen gegen COVID-19-Varianten entwickeln können als Ungeimpfte. Dies unterstreicht die Bedeutung der COVID-19-Impfung auch für Personen, die bereits infiziert waren, und für ältere Menschen, die in Zukunft einer Infektion ausgesetzt sein könnten.
Die Studie wurde gemeinsam von Forschern der Universität Hongkong und der Chinesischen Universität Hongkong durchgeführt und im Mai in der medizinischen Fachzeitschrift „Eurosurveillance“ veröffentlicht. In der Studie wurden die neutralisierenden Antikörper gegen COVID-19-Varianten, darunter die Omikron-Untervarianten BA.1 und BA.2, das Wildtyp-Virus, Delta und Beta bei geimpften und nicht geimpften Personen verglichen, die sich alle mit Omikron infiziert haben.
Die Ergebnisse zeigen, dass eine Omikron-Infektion bei ungeimpften Personen nur sehr schwache Antikörperreaktionen hervorrufen kann, die zudem nur gegen Omikron reagieren können. Im Gegensatz dazu führt eine Omikron-Infektion bei vollständig geimpften Personen zu einer stärkeren Antikörperreaktion (sechsmal höher als bei ungeimpften COVID-19-Patienten) und die Antikörper können darüber hinaus auch gegen andere Varianten, wie Beta und Delta, reagieren.
„Die Ergebnisse der Studie bedeuten, dass diejenigen, die nicht geimpft wurden und sich nur angesteckt haben, über keine starke und breite Immunität verfügen, so dass sie sich so bald wie möglich vollständig impfen lassen sollten. Idealerweise etwa drei Monate nach der vollständigen Genesung", erklärte Malik Peiris, Professor an der School of Public Health der Li Ka Shing Faculty of Medicine an der Universität Hongkong, der die Studie leitete, am Dienstag.
Peiris betonte auch, dass sich ältere Menschen unbedingt impfen lassen müssen, da es in Hongkong immer noch einige Hunderttausend Menschen über 70 oder 80 Jahre gibt, die nicht geimpft sind. Diese sollten sich unbedingt so bald wie möglich impfen lassen.
„Ältere Menschen können nicht davon ausgehen, dass sie nicht irgendwann in der Zukunft einer Infektion ausgesetzt sein werden, denn wir wissen, dass eine COVID-19-Infektion bei älteren Menschen sehr ernst und sogar tödlich sein kann. Das ist völlig vermeidbar, denn wir haben gute, sichere und wirksame Impfstoffe, die auch bei älteren Menschen völlig sicher sind", machte Malik Peiris deutlich.