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Interview: China ist „von großer Bedeutung für die globale Erholung“

2022-05-23 16:10:00 Source:german.china.org.cn Author:
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Chinas stabiles Wirtschaftswachstum sei von großer Bedeutung für den globalen Aufschwung, und „was in China geschieht, hat natürlich große Auswirkungen auf den Rest der Welt und umgekehrt", sagte der Präsident des Weltwirtschaftsforums (WEF), Borge Brende, kürzlich in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Xinhua.

 

Als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt habe China in den letzten 50 Jahren eine rasante Entwicklung erlebt. Fast 800 Millionen Chinesen seien aus der extremen Armut befreit worden, und auch Chinas Infrastrukturbau habe bemerkenswerte Ergebnisse erzielt, so Brende, der überdies darauf hinwies, dass sich auch die Qualität der Umwelt in China stark verbessert habe.

 

In den letzten zehn Jahren habe China zudem einen enormen Beitrag zum globalen Wirtschaftswachstum geleistet, da sein Anteil am Weltwirtschaftswachstum im Allgemeinen bei etwa 30 Prozent gelegen habe, erinnerte der Präsident.

 

Wegen der COVID-19-Pandemie stehe das chinesische Wirtschaftswachstum kurzfristig jedoch vor einigen Herausforderungen. Die chinesische Regierung ergreife aber Maßnahmen zur Steigerung der Binnennachfrage, zur Verringerung der Exportabhängigkeit und zur Förderung von Industrien mit hoher Wertschöpfung, um das Wirtschaftswachstum weiterhin zu gewährleisten, so Brende. „Lang- und mittelfristig bin ich also recht optimistisch, was die chinesische Wirtschaft angeht", machte der Präsident klar.

 

In Bezug auf den Russland-Ukraine-Konflikt sagte der Präsident, dass dieser das Wirtschaftswachstum in Europa beeinträchtige und globale Herausforderungen wie die Energiekrise und die hohe Inflation ausgelöst habe, was die globale wirtschaftliche Erholung wiederum weiter verlangsame.

 

„Wir müssen also verhindern, dass die Verlangsamung des globalen Wachstums, die in diesem Frühjahr eingetreten ist, in einer Rezession endet. Besonders gefährdet sind die Entwicklungsländer sowie einige aufstrebende Volkswirtschaften", betonte er.

 

Brende rief die Länder dazu auf, ihre Geldpolitik umsichtig einzusetzen, Handelsprotektionismus und eine Politik nach dem Motto  „Beggar-thy-neighbour“ zu vermeiden, die Zusammenarbeit bei globalen Wertschöpfungsketten fortzusetzen und den globalen Wirtschaftsaufschwung in einer Weise zu fördern, von der alle profitieren.

 

Mit Blick auf das bevorstehende Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums in Davos in der Schweiz sagte Brende: „Unser Treffen muss anders sein, weil die Welt anders ist."

 

Weiter sagte er: „COVID-19 ist die schlimmste Pandemie, die wir vielleicht seit 100 Jahren hatten. Außerdem ist der Klimawandel in vollem Gange. Gerade in diesem Frühjahr war die Temperatur in Indien so hoch wie seit 120 Jahren nicht mehr. Außerdem verlangsamt sich der globale Aufschwung", sagte er.

 

Diese Fragen, die eng mit dem Lebensunterhalt der Menschen, der Beschäftigung und dem Wohlstand in der Welt zusammenhängen, werden wichtige Themen der kommenden Jahrestagung sein, ließ Brende wissen. Globale Herausforderungen erfordern globale Lösungen, stellte er klar. „Wir sitzen alle im selben Boot und müssen entsprechend handeln."

 

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