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Volkstümliche Geschichten (3): Tiergeschichten

2018-02-02 13:32:00 Source:China heute Author:China heute
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In der tibetischen Literatur gibt es eine große Anzahl von Tiergeschichten, die besonders bei Kindern beliebt sind, denn die Sprache darin ist knapp und klar und enthält leicht verständliche Wahrheiten. Auf dem Plateau leben viele Tiere mit Eigenschaften, die man auch Menschen nachsagt: Manche sind mächtig, unerschrocken, einige erniedrigen gern andere; etliche sind eingebildet, viele sind sanft und scheu, manche gelten als besonnen und einfallsreich. Es gibt welche, die listig und gierig sind; es gibt aber auch andere, die hilfsbereit sind und im Frieden mit ihren Nachbarn leben. Weil die Tibeter die Charaktere und Lebensgewohnheiten der Tiere genau beobachten, übertragen sie häufig deren Eigenschaften auf ihre Mitmenschen. So entstanden zahlreiche lehrhafte Tiergeschichten. Diese lehren die Hörer oder Leser die Regeln des Umgangs miteinander oder auch Methoden des Kampfes. Überhaupt geben sie den Menschen Aufschlüsse über das Leben. In den Geschichten sind Tiger, Löwen, Wölfe, Füchse, Schafe, Hasen, Hirsche, Adler, Kraniche, Frösche, Schildkröten und Wildrinder die Akteure. Zum Beispiele muss im „Roten Fuchs“ der Bösewicht die eigenen bösen Taten büßen, in der „Rache des Hasen“ besiegt ein Schwacher einen Starken, in „Zwei Frösche“ wird von zweien berichtet, deren Horizont sehr beschränkt ist, weil sie den Himmel nur aus einem Brunnenloch heraus betrachten, in „Affen und Elefanten“ sieht man, dass jeder Stärken und Schwächen hat, bei „Wölfe in die Falle locken“ ist zu lernen, wie das Böse durch Klugheit besiegt wird. Die knappen Schilderungen vermitteln wichtige Weisheiten. Es gibt einen kleinen Hasen, der oft von anderen Tieren erniedrigt wird, weil er so schwach ist. Aber in Tibet verkörpert der Hase auch Weisheit und Klugheit. Er kann ein Lamm aus dem Maul eines Wolfs befreien und zähmt Tiger und Löwen. In Bedrängnis und Gefahr schafft er durch Klugheit Sicherheit. In diesen Geschichten wird die Hinterlist des schlauen Fuchses entlarvt, der hungrige Wolf geht in die selbst gestellte Falle, das schwache Lamm findet mit Hilfe den Weg in die Freiheit und zu einem guten Leben. Streitigkeiten untereinander führen zu Verletzungen, wenn nicht gar zum Tod. In diesen Tiergeschichten wird die Überzeugung zum Ausdruck gebracht, dass alle grausamen Feinde entlarvt und besiegt werden können, wenn die Schwachen und Unterdrückten zusammenstehen und sich ihrer Klugheit bedienen. Sie befreien sich aus schwierigen Situationen und verwirklichen ihre Ideale. Es liegt auf der Hand, dass die Gegensätze und Auseinandersetzungen bei den Tieren auch die Beziehungen zwischen den Menschen zeigen. Das war Absicht der Schöpfer und so hat sie auch das Publikum verstanden.

 

 

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