Das südwestchinesische Autonome Gebiet Tibet ist eine Schatzkammer für Kulturdenkmäler mit einzigartigen Stilen und einer langen Geschichte. In den vergangenen Jahren hat das autonome Gebiet stetige Fortschritte beim wissenschaftlich fundierten Schutz dieser Kulturdenkmäler gemacht.
Das regionale Amt für Kulturerbe erklärte, Tibet habe seit 2012 Wissenschaft und Technologie in den Schutz von Kulturdenkmälern integriert und damit eine Grundlage für die anhaltende Verbesserung der Schutzmaßnahmen geschaffen.
Bis 2013 gab es nur ein wissenschaftlich-technisches Schutzlabor und einen Raum für die Reparatur von Relikten in allen Kulturgüterschutzeinrichtungen in ganz Tibet. Kein einziges Ausrüstungsstück für den Schutz und die Erforschung von Relikten hatte einen Wert von mehr als 100.000 Yuan RMB, etwa 13.605 Euro. Von 2013 bis 2015 begann das autonome Gebiet mit dem präventiven Schutz von beweglichen Kulturdenkmälern unter dem Einsatz fortschrittlicher Wissenschaft und Technik. Das Tibet-Museum und mehrere Institutionen aus anderen Regionen auf Provinzebene richteten ein gemeinsames Labor für den Reliquienschutz ein. Zwischen 2016 und 2018 wurde der wissenschaftlich fundierte Schutz auf bewegliche Schätze in Museen, Tempeln und Klöstern auf unterer Ebene ausgeweitet und das Bewusstsein für den Schutz von Kulturdenkmälern deutlich erhöht. Seit 2019 sucht Tibet aktiv die Zusammenarbeit mit anderen Regionen auf Provinzebene. 2020 hat die Leitung des Potala-Palastes die Zusammenarbeit mit Universitäten und Forschungseinrichtungen für ein nationales Forschungsprojekt zum Schutz von Kulturdenkmälern vor großen Naturkatastrophen gestartet.
Liu Shizhong, Direktor des Amts für den Schutz von Kulturdenkmälern in Tibet, sagte: „Der wissenschaftlich fundierte Schutz von Kulturdenkmälern in Tibet hat seit der Jahreswende 2016 ein neues Niveau erreicht.“ Von 2016 bis 2020 seien 230 Millionen Yuan RMB aus zentralen Finanzmitteln für 30 Schutzprojekte an die Region vergeben worden. „In Tibet werden Wissenschaft und Technologie zunehmend für den Schutz von Kulturdenkmälern eingesetzt", so Liu weiter. In den vergangenen zehn Jahren hat der Potala-Palast modernste Technologien für die Digitalisierung von Wandmalereien, die Überwachung von Gebäudestrukturen, ein Überwachungs- und Frühwarnsystem, Online-Ticketing sowie ein intelligentes Sicherheitssystem eingesetzt. Die Weltkulturerbestätte Norbulingka, auf Deutsch etwa „Schatzgarten“, hat ebenfalls eine dynamische Überwachung, Strukturerkennung sowie die Sammlung von Informationen über Relikte und die Interpretation ihrer Werte durchgeführt.
Da der wissenschaftlich fundierte Schutz eine langfristige Aufgabe ist, wird das Amt nach eigenen Angaben auf den bestehenden wissenschaftlichen Schutzpraktiken aufbauen und bis 2025 moderne Technologien für Reparaturen und Schutz, archäologische Ausgrabungen, Sicherheitsarbeiten sowie Überwachung und Frühwarnung einsetzen. Das autonome Gebiet will außerdem traditionelle Methoden mit neuen Technologien kombinieren, wichtige antike Dokumente schützen und Reliquienmuseen online stellen.
Einem Anfang des Jahres veröffentlichten Weißbuch zufolge gibt es in Tibet derzeit 4.277 Kulturdenkmäler aller Art, von denen 1.985 auf verschiedenen Ebenen unter staatlichem Schutz stehen. In den vergangenen Jahrzehnten hat China enorme Mittel für die Instandhaltung und den Schutz des Potala-Palastes, des Norbulingka, des Jokhang-Tempels und anderer Kulturdenkmäler und historischer Stätten bereitgestellt. Ein Beamter des Ministeriums für Wissenschaft und Technologie, erklärte, China werde während des 14. Fünfjahresplans zwischen 2021 und 2025 die Anwendung von Wissenschaft und Technik zum Schutz von Kulturdenkmälern verbessern. Es soll außerdem ein Plan zum Schutz von Kulturdenkmälern und zu wissenschaftlich-technischen Innovationen veröffentlicht werden. Wu Yuanbin, Generaldirektor für Wissenschaft und Technologie für soziale Entwicklung des Ministeriums für Wissenschaft und Technologie, sagte, China habe gute Fortschritte und Erfolge bei der Erforschung von Kulturdenkmälern erzielt, einschließlich Isotopenanalyse, Spurenelementanalyse, Analyse organischer Rückstände und DNA-Forschung. China werde auch die Ausstellung von Kulturdenkmälern mit Hilfe von Wissenschaft und Technik verbessern.
Quelle: CRI vom 17. November 2021