Die autonome Region Ningxia der Hui im Nordwesten Chinas hat am Dienstagabend eine Notfallwarnung der Stufe IV zur Verhütung und Bekämpfung der Pest herausgegeben. Bei einem Patienten war eine Infektion festgestellt worden.
Die nordwestchinesische autonome Region Ningxia der Hui hat am Dienstagabend eine Notfallwarnung der Stufe IV zur Pestprävention und -bekämpfung herausgegeben, nachdem bestätigt worden war, dass ein Patient mit den zoonotischen Pestbakterien infiziert war.
Im Rahmen der Stufe IV-Warnung wird Ningxia den Patienten mit allen Kräften behandeln und einschlägige Seuchenbekämpfungsmaßnahmen durchführen, um eine Verbreitung und Übertragung der Krankheit zu verhindern.
Eine Warnung der Stufe IV ist Medienberichten zufolge die niedrigste Stufe im nationalen Notfallreaktionsmechanismus für die Pest.
Im April dieses Jahres löste die Stadt Baotou in der nordchinesischen Inneren Mongolei eine Warnung vor der Beulenpest aus, nachdem eine tote infizierte Maus gefunden worden war.
Die Pest ist eine schwere Infektionskrankheit, die hochgradig übertragbar ist und eine hohe Sterblichkeitsrate aufweist. Die Infektionskrankheit wird in der Klasse A eingestuft, der höchsten Klassifizierung nach dem chinesischen Gesetz zur Prävention und Behandlung von Infektionskrankheiten.
Pestinfizierte Nagetiere spielen eine Schlüsselrolle bei der Verbreitung der Krankheit, die hauptsächlich durch Bisse infizierter Flöhe auf den Menschen übertragen wird. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wird die Pest durch Yersinia pestis verursacht, einem Bakterium, das normalerweise in kleinen Säugetieren und den von ihnen getragenen Flöhen vorkommt. Die Beulenpest, die durch schmerzhafte Schwellungen oder Beulen, die durch vergrößerte Lymphknoten entstehen und platzen können, gekennzeichnet ist, ist die häufigste Pest-Form.
Die Krankheit kann beim Menschen sehr schwer verlaufen. Nach WHO-Angaben beträgt die Sterblichkeitsrate bei der Beulenpest 30 bis 60 Prozent. Erreicht der Pesterreger die Lunge, wird die Folgekrankheit als sekundäre Lungenpest bezeichnet. Die Lungenpest verläuft unbehandelt immer tödlich, so die WHO.
Zuletzt hatte Ningxia im August 2021 einen bestätigten Beulenpest-Fall in der Hauptstadt Yinchuan gemeldet. Der Fall wurde in die Innere Mongolei zurückverfolgt. Der Patient befand sich in kritischem Zustand. Diese Infektion löste ebenfalls eine Notfallwarnung der Stufe IV zur Pestprävention und -bekämpfung aus.