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Snacks, Scherenschnitte und spannende Geschichten: Eine Französin auf Frühlingsfest-Tuchfühlung in der Inneren Mongolei

2024-02-08 10:31:00 Source:german.chinatoday.com.cn Author:
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Text: Margot Chevestrier / Fotos: Yu Xiangjun


Ich stamme aus Frankreich und lebe noch schon seit acht Jahren in China. Die Zeit rund um das chinesische Frühlingsfest habe ich bisher eigentlich immer in Beijing verbracht, also in der Großstadt. Doch in diesem Jahr sollte meine Feiertagsroutine auf den Kopf gestellt werden. Denn zum Drachenjahr bekam ich die Chance, gemeinsam mit einigen Kolleginnen und Kollegen gen Westen zu reisen. Per Gaotie, also mit dem chinesischen Hochgeschwindigkeitszug, ging es in wenigen Stunden in das Jung-Gar-Banner in Ordos in der Inneren Mongolei. Dort sollten wir hautnah erleben, wie sich die Menschen auf den bevorstehenden Jahreswechsel einstimmen. 

  

Das Städtchen Jung-Gar-Banner liegt am Ufer des Gelben Flusses im Norden von China. Landschaft, Kulinarik, traditionelle Kultur - ich gewann vor Ort viele frische Eindrücke. Frühlingsfestdekorationen wie leuchtend rote Spruchrollen, kunterbunte Neujahrsfestbilder und aufwendige Scherenschnitte findet man auch hier. Es herrschte überall Festtagsstimmung. Kunterbunt ging es auch bei Stelzenläufern und Löwentänzern und allerlei anderen Vorführungen zu. In all dem schwang die Vitalität und Begeisterung der Einheimischen mit. Hier auf dem Land wird deutlich, dass die Menschen die traditionellen Volksbräuche rund um „Chunjie“, wie das Frühlingsfest auf Chinesisch heißt, mit Begeisterung fortführen. In jedem Winkel schwang Frühlingsfestatmosphäre mit. 

 

  


Show Time! Unter Anleitung der Papierkünstlerin Yang Fengying fertigt Chevestrier einen Scherenschnitt des Schriftzeichens „Xi“ an, das auf Chinesisch „Glück“ bedeutet. 


  


Eine interessante Geschichte: Von der 58-jährigen Yang Fengying erfährt Chevestrier, dass deren Vater vor rund 50 Jahren einst sechs Kilogramm Weizen gegen eine Schere eingetauscht habe. Mit der Schere habe Yang über die Jahre unzählige Scherenschnitte geschaffen. 

  

  


Wie Zauberei: In den Händen von Scherenschnittkünstlerin Yang verwandelt sich ein einfaches Blatt roten Papiers im Handumdrehen in ein bezauberndes Kunstwerk.  


  


Spaß für Jung und Alt: Yang präsentiert mit ihrer Enkelin und anderen Scherenschnitt-Begeisterten stolz ihre Kunstschnitte. Mittendrin: Französin Margot Chevestrier, die seit acht Jahren in China lebt.   


  


Zahme Drachen für Zuhause: Wang Huanrong aus dem Wohnviertel He Tai zeigt Margot Chevestrier ihr neuestes Werk – knuffige Drachenpuppen, auf denen gute Wünsche für das neue Jahr verewigt sind. 


  


Gaokulüe, eine typische lokale Spezialität aus Klebreis und Mehl, darf im Jung-Gar-Banner zum Frühlingsfest nicht fehlen. 


  


Auch etwas für westliche Gaumen: Französin Margot Chevestrier kostet die süße Spezialität. Ihr Fazit: Verfeinert mit Karotten-Zuckersirup schmeckt die Leckerei am besten! 


  


Große Qualität zum kleinen Preis: Bestickte Schuheinlagen sind Verkaufsschlager vor Ort. Auch sie sind in China ein Glückssymbol. 


  


Die Vorfreude steigt: Im Vorfeld des Frühlingsfests liegt überall Festtagsstimmung in der Luft. Überall sind rote Dekorationen angebracht. 


  


Ausgelassene Stimmung: Angeschubst von seinen Eltern genießt dieser Spross die Festtagsstimmung auf einer zur Schaukel umfunktionierten Trommel. 


  


Kunst des Schönschreibens: Ein Kalligraph schwingt seinen Pinsel und gibt den Menschen gratis Spruchrollen mit auf den Heimweg. Diese schmücken in China dann das ganze Jahr über die Türrahmen. 


  


Auch Glückszeichen wollen gut getrocknet sein: Wenn die Spruchrollen und Glückszeichen erst einmal an die Tür gehängt sind, kommt gleich Chunjie-Atmosphäre auf. 


  


Mit großen Schritten Richtung Neujahr: Diese Kinder versuchen sich in einer weiteren beliebten Frühlingsaktivität – dem Stelzenlauf. 


  


Immer im Gleichgewicht bleiben: Diese jungen Stelzenläufer proben für eine Aufführung. 


  


Letztes Training: In der Sporthalle der Neunten Grundschule in Xuejiawan im Städtchen Jung-Gar-Banner proben die Kinder der Löwentanz-AG für die Neujahrsfeierlichkeiten. 


  


Die jungen Köpfe hinter den tanzenden Löwen: Seit einiger Zeit bietet die besagte Grundschule Projekte zur Fortführung des immateriellen Kulturerbes des Drachen- und Löwentanzes an, und zwar in Form von außerschulischen AGs. So wollen die Verantwortlichen den Nachwuchs für Chinas traditionelle Kultur begeistern und alte Kunstformen besser erhalten. 

 

Letztlich war ich zwar nur fünf Tage im Jung-Gar-Banner, dennoch konnte ich in dieser kurzen Zeit ordentlich Festtagsatmosphäre tanken und viele neue Eindrücke gewinnen. Die Menschen waren alle sehr herzlich. Die Zeit in der Inneren Mongolei wurde für mich zu einem unvergesslichen Erlebnis, das mir die vielfältige Kultur Chinas und die bodenständige Lebensweise der Chinesen ein weiteres Stück nähergebracht hat. Hier im Jung-Gar-Banner habe ich verstanden: Egal ob in der entlegenen Grenzregion der Inneren Mongolei oder in der Weltmetropole Beijing, das chinesische Neujahrsfest hat für alle Chinesen immense Bedeutung. Es mag in vielen Facetten begangen werden. Doch überall gilt: Chunjie ist für alle chinesischen Familien, die zu diesem Anlass alljährlich zusammenkommen und ausgiebig feiern, ein Sinnbild der Sehnsucht und Hoffnung. Und auch mir ist es über die Jahre ans Herz gewachsen. 

 

 

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