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Was denken die Mitglieder des Landeskomitees der PKKCV?

2023-03-16 16:12:00 Source:german.china.org.cn Author:Cao Ying
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Der auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Chatbot ChatGPT hat in den letzten Wochen und Monaten weltweit einen regelrechten Hype ausgelöst. Was werden die Auswirkungen für die Zukunft sein? Mit solchen und ähnlichen Fragen haben sich nun auch die Mitglieder des Landeskomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV) befasst.

 

Der Chatbot „ChatGPT“, ein textbasiertes Dialogsystem, das auf maschinellem Lernen basiert, hat in letzter Zeit sowohl in den chinesischen als auch in ausländischen Medien für große Aufregung gesorgt. Während die Menschen einerseits den Fortschritt der Technologie loben und sich über die damit verbundenen Annehmlichkeiten freuen, sind sie gleichzeitig aber auch besorgt, dass künstliche Intelligenz (KI) den Menschen zukünftig schrittweise „ersetzen“bzw. ihre Arbeitsplätze vernichten könnte. Auch die Mitglieder des Landeskomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV) aus mit ChatGPT zusammenhängenden Branchen äußerten sich nun zu dem Thema.

 

Zhou Hongyi, PKKCV-Mitglied und Gründer der 360 Group, erläuterte, dass ChatGPT im Wesentlichen ein Modell zur Verarbeitung natürlicher Sprache sei, das mithilfe von Datentraining und kontinuierlicher Anpassung des Modells in der Lage ist, Gespräche zu führen, indem es die menschliche Sprache aus einem riesigen Textkorpus heraus lernt und versteht. Das Programm sei überdies auch in der Lage, mit Menschen zu interagieren und deren Fragen basierend auf dem Kontext des Gesprächs zu beantworten.

 

„ChatGPT befindet sich zwar noch in der Anfangsphase, aber es stellt bereits eine Revolution in der künstlichen Intelligenz dar", betonte Zhou.

 

Der beispiellose Boom, den ChatGPT ausgelöst hat, hat gleichzeitig aber auch einige Bedenken hervorgerufen, wie zum Beispiel die Frage: Werden Menschen mit niedrigen Qualifikationen in eher „einfachen“ Tätigkeiten ihre Jobs behalten können, wenn Maschinen über Intelligenz verfügen?

 

„Ich denke, die größten Auswirkungen wird es auf jene Verfasser von simplen und weniger anspruchsvollen Inhalten haben. Diejenigen, die sehr originell sind und sich viele Gedanken über die Qualität ihrer Inhalte machen, werden dagegen nicht so stark betroffen sein. [Im Gegenteil] Diese Verfasser könnten ChatGPT als Hilfswerkzeug nutzen, um ihre Kreativität zu unterstützen und die Qualität ihrer Inhalte sogar noch zu verbessern" sagte Zhou Hongyi.

 

Tan Jianfeng, ebenfalls Mitglied des PKKCV-Landeskomitees und Direktor eines Instituts für Informationsechnologie, vertrat diesbezüglich die gleiche Ansicht. Es sei schwierig, zu vermeiden, dass die Anwendung von ChatGPT sich (negativ) auf die Beschäftigungssituation auswirkt, und in der Folge würden einige einfache und sich wiederholende Bürotätigkeiten wie die Zusammenstellung von Informationen oder die Analyse von Primärdaten am meisten betroffen sein.

 

Der Übergang zu ChatGPT hat die Menschen aber auch zum Nachdenken gebracht: Wie kann China für seine eigene Entwicklung der künstlichen Intelligenz die noch bestehenden Hürden überwinden und den Rückstand aufholen?

 

ChatGPT habe sichtbar gemacht, dass für China noch Verbesserungsbedarf bestehe, was dieindustriellen Innovationsfähigkeiten angeht, erklärte Tan. „Obwohl die technischen Fähigkeiten grundsätzlich auf dem selben Niveau sind wie die im Ausland [d.h. führender Länder wie USA] - insbesondere bei der Ausrichtung auf den Markt für industrielle Anwendungen und Benutzerskalierung -, muss jedoch in der theoretischen Grundlagenforschung, dem Aufbau technischer Gemeinschaften sowie dem Data Labeling [eine Komponente des überwachten Maschinenlernens] und der gemeinsamen Nutzung von Daten noch mehr unternommen werden“, so der Experte.

 

Zhou schlug in diesem Zusammenhang vor, die Dateninteroperabilität von Plattformen für Internetinhalte weiter zu fördern, ein offeneres Netzwerkumfeld für die Entwicklung solcher Technologien zu schaffen und auf diesem Weg die Kluft zwischen China und fortschrittlichen Ländern bei diesen Technologien weiter zu verringern. Die Unterstützung für relevante Technologieunternehmen sollte ebenfalls verstärkt und gleichzeitig mehr Raum für die Entwicklung geschaffen werden - insbesondere bei der Anwendung neuer technologischer Innovationen, die mit ChatGPT vergleichbar sind. Nur auf diese Weise könnten mehr Innovationen gefördert werden.

 

Lien Yuming, ein weiteres PKKCV-Mitglied, vertritt die Ansicht, dass mit ChatGPT und anderen ähnlichen Phänomenen auch Fragen zur Anpassung der Datenrechte zusammenhängen würden, was bedeute, dass die Menschen mit einer Reihe rechtlicher und ethischer Fragen konfrontiert würden. Es seizwar allgemein üblich, dass die Gesetzgebung dem technologischen Fortschritt hinterherhinkt, aber genau deshalb sei es nun zwingend erforderlich, den Forschungs- und Gesetzgebungsprozess zu Datenrechten proaktiv zu beschleunigen. Außerdem müssten mehr praktische Gesetze und Leitfälle geschaffen werden, um Klarheit zu schaffen und den rechtlichen Schutz von Datenrechten zu stärken.

 

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