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Inklusive Betreuungsmodelle als Antwort auf „Sorgen bei der Kindererziehung“

2023-06-06 15:08:00 Source:german.china.org.cn Author:Wang Xuemei
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Der fehlende Wille vieler Familien, Kinder zu bekommen, liegt auch daran, dass das Kinderbetreuungsangebot an vielen Orten in China noch unzulänglich ist. Die relevanten chinesischen Behörden haben deshalb angekündigt, die politische Unterstützung für den Ausbau von Kinderbetreuungsstellen weiter zu intensivieren.

 

Im Jahr 2022 hat Chinas Bevölkerung zum ersten Mal seit fast 61 Jahren ein negatives Wachstum verzeichnet. Gleichzeitig ist auch die Bereitschaft von Frauen im gebärfähigen Alter, Kinder zu bekommen, rückläufig. Laut einer von der Nationalen Gesundheitskommission (NHC) durchgeführten Umfrage ist der Mangel an Betreuungsmöglichkeiten für Säuglinge und Kleinkinder einer der Schlüsselfaktoren, der sich negativ auf die Entscheidung der Familien über die Fruchtbarkeit auswirkt.

 

Wie können diese „Sorgen über die Kinderbetreuung “ also gelindert und eine angebrachte Kinderbetreuungsbranche entwickelt werden?

 

Hohe Nachfrage nach Kinderbetreuung bei unzureichendem Angebot 

 

Insgesamt steckt das Kinderbetreuungsangebot in China noch immer in den Kinderschuhen. Die Situation stellt sich derzeit so dar, dass es auf der einen Seite eine starke Nachfrage nach Kinderbetreuungsdiensten gibt, das Angebot aber noch unzureichend ist. Nach Angaben der NHC haben mehr als 30 Prozent der chinesischen Familien mit Säuglingen und Kleinkindern Bedarf an Kinderbetreuung, aber die Einschreibequote in bestehenden Kinderbetreuungseinrichtungen beträgt nur etwa 6 Prozent. Als Folge daraus ergibt sich eine große Lücke im Angebot an Kinderbetreuungsplätzen. Mit Stand von Ende 2022 gab es landesweit etwa 75.000 Anbieter von Kinderbetreuungsdiensten, mit etwa 2,5 Betreuungsplätzen pro 1.000 Einwohner.

 

Darüber hinaus ist die Abdeckung mit inklusiven Einrichtungen sehr gering und einige Anbieter von diesen Einrichtungen auf dem Markt verlangen zu hohe Preise. Es ist nicht so, dass viele Familien nicht in Erwägung zögen, ihre Babys in Kinderbetreuungskurse zu schicken, aber die Preise sind nicht gerade günstig, weshalb sie schließlich doch lieber ältere Menschen (z.B. ihre Eltern) darum bitten, bei der Betreuung der Kinder zu helfen.

Hinzu kommt, dass es im Bereich der Kinderbetreuung an qualifizierten Fachkräften mangelt. Die meisten Familien achten bei der Auswahl eines geeigneten Kinderbetreuungsanbieters auf das Niveau der Lehrkräfte sowie den Inhalt der Kurse. In Wahrheit ist die Qualität der von den Kinderbetreuungsanbietern erbrachten Dienstleistungen jedoch sehr unterschiedlich.

 

Inklusive Kinderbetreuungspolitik auf dem Vormarsch 

 

Um die Nachfrage nach zugänglichen und erschwinglichen Kinderbetreuungsdiensten mit gesicherter Qualität zu befriedigen - insbesondere in Schlüsselbereichen wie Unterbringung, Personal und Finanzierung -, müssen entsprechende Unterstützungsmaßnahmen ergriffen werden. Tatsächlich hat China in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, um das effektive Angebot an inklusiven Kinderbetreuungsdiensten durch politische Maßnahmen, finanzielle Subventionen und die politische Regulierung der Branche zu fördern.

 

Im Juni 2021 hat Chinas Staatsrat die Entwicklung eines inklusiven Kinderbetreuungssystems ausdrücklich als eine Maßnahme zur Förderung der Geburtenrate aufgenommen. Ein Jahr später, im Juli 2022, schlugen 17 staatliche Behörden gemeinsam 21 spezifische Aufgaben vor, um das Angebot an inklusiven Kinderbetreuungsdiensten zu erhöhen, deren Betriebskosten zu senken und die Qualität zu verbessern.

 

Im März dieses Jahres holte die Nationale Gesundheitskommission öffentlich Stellungnahmen ein, um die Nutzung von Wohnheimen für die ganztägige, halbtägige, stundenweise oder auch nur vorübergehende Betreuung von Säuglingen und Kindern unter drei Jahren zu fördern. Damit wollte die Gesundheitsbehörde für die Familien klare und standardisierte Regeln für Kinderbetreuungsstellen festlegen.

 

Qualifizierte Fachkräfte sind der Schlüssel für eine gesunde und qualitativ hochwertige Entwicklung der Kinderbetreuungsdienste. Im letzten Jahr schlug China vor, bis zum Jahr 2025 nicht weniger als eine Million Fachkräfte für die Kinderbetreuung auszubilden. Die ostchinesische Stadt Xiamen hat Babysitter und Kinderbetreuer sogar in den Katalog der dringend benötigten und knappen Berufe aufgenommen, und die Vergütung während der Ausbildung liegt im Vergleich zu gewöhnlichen Berufen um 20 Prozent höher.

 

Von 2020 bis 2023 hat der chinesische Staat insgesamt 3,6 Milliarden Yuan an Investitionen für den Bau von 48 neuen integrierten Kinderbetreuungszentren auf Bezirks- und Gemeindeebene oder darüber bereitgestellt. In diesem Jahr wählte der Staat dann 33 Städte als erste Gruppe nationaler Demonstrationsstädte für solche Betreuungsdienste aus, um neue Wege für eine „Kinderbetreuung für alle“ zu erkunden.

 

Diversifizierung der Kinderbetreuungsmodelle 

 

Der Aufbau eines inklusiven Kinderbetreuungssystems und der Eintritt verschiedener gesellschaftlicher Kräfte in den Markt für Kinderbetreuungen konnten das Gesamtangebot bereits wirksam erhöhen. In der Folge ist in den letzten Jahren eine Vielzahl von Kinderbetreuungsmodellen entstanden, darunter kommunale Kinderbetreuungszentren, familiäre Kinderbetreuungsstellen oder auch Kindergartenkurse.

 

Bequemlichkeit und Zugänglichkeit können als die wichtigsten Grundlagen für inklusive Kinderbetreuungsdienste angesehen werden.

 

Frau Li, die in Chengdu in der südwestchinesischen Provinz Sichuan lebt, holt ihr Kind jeden Tag pünktlich nach der Arbeit von der kommunalen Kinderbetreuungseinrichtung ab: „Diese kommunale Kinderbetreuungseinrichtung direkt vor unserer Haustür hat engagierte Betreuer, ist nur 10 Minuten von zu Hause entfernt und der Preis ist niedriger als in Zentren außerhalb [der Gemeinde]. Dies löst ein großes Problem für unsere Familie, in der beide Elternteile arbeiten. Auch für die Großeltern bei uns zu Hause ist es so deutlich einfacher.“

 

Darüber hinaus sind kleinere, relativ flexible familiäre Kinderbetreuungsstellen zu einer nützlichen Ergänzung der derzeitigen Kinderbetreuungsdienste geworden. In einer Familien-Kinderbetreuungsstätte in einem Vorort von Beijing ist das 150 Quadratmeter große Haus in einen Aktivitätsbereich für Kinder, einen Lesebereich, einen Essbereich und zwei Ruheräume unterteilt. Darin werden hauptsächlich Säuglinge und Kleinkinder unter drei Jahren aus den umliegenden Gemeinden betreut, die eine Tagesbetreuung benötigen. Diese Betreuungszeit wird dabei auf Stundenbasis abgerechnet.

 

„Familien-Kinderbetreuungsstellen werden in der Regel in Wohngebieten eröffnet und sind sehr sicher. Heute Vormittag wurden insgesamt vier Babys aufgenommen“, berichtete die 33-jährige Zhang Yuqiao, der für die Kinderbetreuung zuständig ist. Sie ist der Meinung, dass die familiären Kinderbetreuungseinrichtungen einen natürlichen Vorteil [gegenüber anderen Arten der Betreuungseinrichtungen] haben.

 

In den letzten Jahren ist der Höhepunkt der Kindergarteneinschreibungen vielerorts schnell vorübergegangen, so dass es viele verfügbare Kindergartenplätze gibt. Dies hat die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Kindergärten mehr Krippengruppen eröffnen können.

 

Es ist an der Zeit, dass Shanghai die Kindergärten in der Stadt dazu ermutigt, Betreuungsdienste für Kinder ab zwei Jahren anzubieten. Kürzlich erklärte die städtische Bildungskommission von Shanghai, dass im Laufe des Jahres nicht weniger als 2.000 öffentliche Kindergärten in der Stadt neu eröffnet werden sollen.

 

Laut den relevanten Statistiken bieten derzeit fast 1.000 Kindergärten in Shanghai Betreuungskurse an - das sind 60 Prozent aller Kindergärten in der Stadt.

 

In den letzten Jahren konnten signifikante Fortschritte bei der Bereitstellung von Kinderbetreuungsdiensten in China erzielt werden.

 

Im aktuellen 14. Fünfjahresplan (2021-2025) ist klar festgelegt, dass bis 2025 die Zahl der Kinderbetreuungsplätze pro 1.000 Einwohner in China auf 4,5 steigen soll. Es wird erwartet, dass die Regierung, der Markt, die Gesellschaft und die Familien zusammenarbeiten, um ein inklusives System der Kinderbetreuung zu entwickeln, damit die Erziehung von Kleinkindern nicht länger eine so schwierige Aufgabe bleibt.

 

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