Ein Flugzeug vom Typ C919 landet auf dem Haikou Meilan International Airport. (11. Dezember 2024, Xinhua)
China verzeichnete im Jahr 2024 einen bemerkenswerten Anstieg sowohl im Schienen- als auch im Luftverkehr, der durch lebhafte wirtschaftliche Aktivitäten und robuste Konsumausgaben angeheizt wurde. Das landesweite Eisenbahnnetz habe im Jahr 2024 einen Rekord von 4,08 Milliarden Passagierfahrten verzeichnet, was einem Anstieg von 10,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspreche, so die China State Railway Group Co., Ltd.
Ebenso zeigen die neuesten Daten der chinesischen Zivilluftfahrtbehörde (CAAC), dass die Zahl der Flugpassagiere im Jahr 2024 schätzungsweise die Rekordzahl von 730 Millionen erreicht hat, was einem Anstieg von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Als Gradmesser für das Wirtschaftswachstum würden die Rekordreisezahlen einen stetigen Anstieg der Konsumbereitschaft in China signalisieren, so Xu Hong, Dekanin des College of Tourism and Service Management an der Nankai-Universität. Dieser Anstieg wurde zum Teil durch eine wachsende Nachfrage nach Urlaubsreisen angetrieben, wobei der Tourismussektor im Jahr 2024 als besonderer Lichtblick der chinesischen Wirtschaft hervorstach.
In den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres meldete China 4,24 Milliarden Inlandsreisen, was einem Anstieg von 15,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Gesamtausgaben der inländischen Touristen beliefen sich auf 4,35 Billionen Yuan, was einem Anstieg von 17,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Auch der internationale Reiseverkehr florierte im vergangenen Jahr, wobei sowohl der Einreise- als auch der Ausreiseverkehr boomten.
Dieser Reiseboom in China, der durch die Ausweitung der visafreien Reiseregelung des Landes angetrieben wurde, hat dazu geführt, dass internationale Touristen in Scharen in das Land strömen, um seine Mischung aus jahrhundertealten Traditionen und modernster Technologie zu erleben. Ein verbessertes Zahlungsumfeld, zweisprachige Beschilderung und andere Unterstützungsmaßnahmen haben das Reisen in China für ausländische Touristen angenehmer gemacht.
„Der Boom auf dem Markt für Inbound-Tourismus passt gut zu Chinas Fokus auf die Ankurbelung der Nachfrage“, erklärte Xu. Sie betonte auch die entscheidende Rolle, die Inbound-Reisen bei der Ankurbelung des Konsums und der Schaffung von Arbeitsplätzen in China spielen würden.
Mit Blick auf die Zukunft wird erwartet, dass sich diese starke Reisetätigkeit auch auf den Reiseansturm zum Frühlingsfest („Chunyun“) auswirkt, einer traditionellen Hochphase für das chinesische Verkehrsnetz. Der diesjährige Reiseansturm wird vom 14. Januar bis zum 22. Februar andauern.
Da sich Familienbesuche und Tourismus überschneiden, wird das bevölkerungsreiche Land in der Hauptreisezeit voraussichtlich die Rekordzahl von 9 Milliarden Reisen verzeichnen. Die Zahl der Bahnreisen und der Passagierflüge in der zivilen Luftfahrt wird voraussichtlich Rekordhöhen von 510 Millionen bzw. 90 Millionen erreichen.
Um den Massenandrang von Reisenden zu bewältigen, kündigte das chinesische Eisenbahnsystem am Sonntag einen neuen Betriebsplan an, der landesweit 230 zusätzliche Personenzüge vorsieht, sodass die Gesamtzahl auf 13.028 steigt. Unterdessen wird der zivile Luftfahrtsektor während des Reiseansturms zum Frühlingsfest durchschnittlich 18.500 Flüge pro Tag abwickeln, was einem Anstieg von 8,4 Prozent gegenüber dem Jahr 2024 entspricht.
Im Jahr 2025 werden die Infrastrukturinvestitionen in das chinesische Eisenbahnsystem insgesamt 590 Milliarden Yuan betragen, wodurch China seinen Status als Land mit dem größten Eisenbahnnetz der Welt festigen wird. Mit diesen Investitionen sollen voraussichtlich 2.600 Kilometer neue Eisenbahnstrecken in Betrieb genommen werden.
