Ein Kind liest zusammen mit seiner Mutter ein Buch; Buchladen in Nanjing, ostchinesische Provinz Jiangsu, 17. Juli 2022. Foto: Xinhua

Dem Bericht zufolge belaufen sich die durchschnittlichen Kosten für die Erziehung eines Kindes von der Geburt bis zum Alter von 17 Jahren in China auf etwa 538.000 Yuan (69.100 Euro). Bis zum Abschluss der Hochschule sind es 680.000 Yuan. Diese Zahl ist deutlich höher als die Schätzung im vorangehenden Bericht, der vor zwei Jahren veröffentlicht wurde. Er spiegelt die zunehmende wirtschaftliche Belastung durch die Erziehung von Kindern infolge der sozioökonomischen Entwicklung und der steigenden Lebenshaltungskosten wider.

Ein internationaler Vergleich der Kindererziehungskosten zwischen China und anderen Ländern zeigt, dass chinesische Familien das 6,3-fache ihres Pro-Kopf-BIP ausgeben, um ein Kind bis zum Alter von 18 Jahren großzuziehen. Es ist einer der höchsten Werte weltweit. Diese Zahl ist laut dem Bericht auch höher als die von Industrieländern wie Australien, Frankreich und Schweden.

In Shanghai und Beijing sind die Kosten für die Kindererziehung mit 1,01 Millionen (130.000 Euro) bzw. 936.000 Yuan (120.200 Euro) am höchsten. Im Vergleich zum Jahr 2022 ist jedoch in beiden Fällen ein Abwärtstrend zu verzeichnen: ein Rückgang um 16.000 Yuan (2100 Euro) bzw. 33.000 Yuan (4.200 Euro).

Der Bericht zeigte auch, dass es neben den finanziellen Kosten zwei Schlüsselfaktoren gibt, welche die Bereitschaft, Kinder zu bekommen, beeinflussen: Zeit- und Opportunitätskosten.

Zu den Zeitkosten gehören Mutterschaftsurlaub, Kinderbetreuung, Abholen von der Schule, Hilfe bei den Hausaufgaben und mehr Arbeit im Haushalt. Zu den Opportunitätskosten gehören unter anderem der Rückgang der beruflichen Fähigkeiten aufgrund einer langen Beurlaubung wegen der Geburt, eine schwächere Wettbewerbsfähigkeit nach der Rückkehr, eine Versetzung oder Gehaltskürzung und der Verlust von Aufstiegschancen.

Die Nationale Gesundheitskommission kündigte im November 2023 an, dass sie sich weiterhin mit den zuständigen Abteilungen abstimmen werde, um eine qualitativ hochwertige Bevölkerungsentwicklung eng mit einem höheren Lebensstandard zu verbinden. Sie wolle die Bevölkerungspolitik weiter optimieren, hieß es.

Beamten zufolge will China die Entwicklung von Kinderbetreuungsdiensten weiter fördern. Die Einführung von Säuglings- und Kleinkinderbetreuungsangeboten an berufsbildenden Sekundarschulen, höheren Berufsschulen und Hochschulen soll vorangetrieben werden.

China wird zudem die Unterstützung medizinischer Einrichtungen bei der Entwicklung von Kinderbetreuungsdiensten unterstützen.