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Drei Gipfeltreffen in Nahost: Aufbau einer chinesisch-arabischen Schicksalsgemeinschaft in vollem Gange

2022-12-26 16:35:00 Source:german.chinatoday.com.cn Author:Kang Kai*
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Vom 7. bis zum 10. Dezember 2022 war Chinas Staatspräsident Xi Jinping in Saudi-Arabien zu Gast. Auf Einladung des saudischen Königs Salman bin Abdulaziz Al Saud nahm der chinesische Staatschef im Rahmen seiner Reise in Riad unter anderem am ersten Gipfeltreffen zwischen China und den arabischen Staaten sowie auch an der Gipfelpremiere zwischen China und dem Golf-Kooperationsrat (GKR) teil und stattete Saudi-Arabien einen Staatsbesuch ab. 

  

Xis jüngste Nahost-Reise gilt als neuer Meilenstein in den chinesisch-arabischen Beziehungen. Es war Chinas umfangreichste diplomatische Visite auf höchster Ebene in der arabischen Welt seit Gründung der Volksrepublik. Sein Besuch hat nicht nur der umfassenden strategischen Partnerschaft zwischen China und Saudi-Arabien wichtige Impulse verliehen, sondern auch die Beziehungen zwischen China und den arabischen Ländern und den Ländern des Golf-Kooperationsrates weiter vorangebracht. 

  

Chinesisch-saudische Beziehungen auf neue Stufe gehoben 

  

Chinas Beziehungen zu Saudi-Arabien haben schon lange einen besonderen Stellenwert. 2016 war der Golfstaat das erste Land der arabischen Welt, dem Xi Jinping als Staatspräsident einen Besuch abstattete. Damals hatten beide Länder den Aufbau einer umfassenden strategischen Partnerschaft angekündigt und die Einrichtung eines hochrangigen gemeinsamen Ausschusses beschlossen. Sechs Jahre später war Saudi-Arabien wieder das erste Land in Nahost, das der chinesische Staatspräsident nach dem XX. Parteitag der KP Chinas besuchte. 

  

Dabei traf Xi am 8. Dezember zunächst mit König Salman im Königspalast in der Hauptstadt Riad zusammen und tauschte sich mit dem saudischen Kronprinzen und Premierminister Mohammed bin Salman al-Saud aus. Man verständigte sich darauf, die umfassende strategische Partnerschaft zwischen beiden Ländern weiter auszubauen. 

 

 

Am 8. Dezember unterzeichnen Staatspräsident Xi Jinping und König Salman von Saudi-Arabien im Königspalast in Riad das Abkommen über eine umfassende strategische Partnerschaft zwischen beiden Ländern. Es sieht unter anderem vor, alle zwei Jahre im Wechsel ein Treffen der Staatschefs beider Länder zu organisieren. 

Staatspräsident Xi Jinping und König Salman unterzeichneten in diesem Zusammenhang ein Abkommen über eine umfassende strategische Partnerschaft und vereinbarten, alle zwei Jahre abwechselnd ein Treffen der Staatschefs beider Länder zu organisieren und den gemeinsamen hochrangigen Ausschusses auf die Ebene des Premierministers anzuheben. China sicherte überdies zu, Saudi-Arabien in die Riege der für Gruppenreisen chinesischer Staatsbürger gelisteten Länder aufzunehmen. Die saudische Seite erklärte, man begrüße eine verstärkte Beteiligung chinesischer Unternehmen am Industrialisierungsprozess des Landes. 

  

Die pragmatische, tiefgreifende und hochwertige Weiterentwicklung der umfassenden strategischen Partnerschaft beider Seiten wird die bilaterale Zusammenarbeit zweifellos auf eine neue Stufe heben, und das in verschiedensten Bereichen. Sie dürfte insgesamt noch bessere Aussichten für die chinesisch-saudischen Beziehungen eröffnen. 

  

Im Jahr 2021 wuchs der bilaterale Handel zwischen China und Saudi-Arabien im Vorjahresvergleich trotz Pandemie kräftig um 30 Prozent, was die Beständigkeit der wirtschaftlichen und handelspolitischen Zusammenarbeit der Länder unter Beweis stellt. China unterstützt wichtige Entwicklungsinitiativen Saudi-Arabiens, darunter die „Vision 2030“ sowie die „Middle East Green Initiative“. Es gelte nun, gemeinsam Synergien zu erzeugen und die Seidenstraßeninitiative mit der Initiative „Vision 2030“ zu verbinden, sagte Xi bei seinem Besuch. 

  

Gute zwischenstaatliche Beziehungen beruhen auf erfolgreicher Völkerverständigung. Je stärker und häufiger der gesellschaftlich-kulturelle Austausch zwischen China und Saudi-Arabien ist, desto stabiler wird auch das Fundament für die Entwicklung der bilateralen Beziehungen sein. Derzeit bieten schon vier saudische Universitäten Chinesischkurse an. Hinzu kommen acht Grund- und Sekundarschulen, in denen Chinesisch als Wahlfach belegt werden kann. Erst vor kurzem hat sich Chinas Staatspräsident in einem Antwortschreiben direkt an Chinesischlernende in Saudi-Arabien gewandt und die Jugend des Landes ermutigt, fleißig Chinesisch zu lernen und neue Beiträge zur Stärkung der Freundschaft zu leisten, nicht nur zum Wohle der Zusammenarbeit zwischen China und Saudi-Arabien sondern auch zum Wohle der chinesisch-arabischen Beziehungen insgesamt. 

  

Mit der Vertiefung der umfassenden strategischen Partnerschaft zwischen China und Saudi-Arabien verbinden die Menschen auf beiden Seiten große Hoffnungen. Sie dürfte in Zukunft einen noch größeren Beitrag zur Aufrechterhaltung von Frieden und Stabilität im Nahen Osten leisten sowie zu mehr Entwicklung und Wohlstand in der Welt beitragen. 

  

Neue Chancen für die Entwicklung der Beziehungen zwischen China und dem GKR 

  

Der Golf-Kooperationsrat gilt als eine der dynamischsten regionalen Organisationen in Nahost sowie der Golfregion. Er zählt sechs Mitgliedsstaaten, neben Saudi-Arabien die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar, Kuwait, Oman und Bahrain. Die freundschaftlichen Bande zwischen China und den GKR-Ländern haben tiefe historische Wurzeln. Sie reichen bis zu den Anfängen der alten Seidenstraße zurück, also fast 2000 Jahre in die Vergangenheit. Gleichzeitig sind diese Beziehungen in gewisser Weise noch jung: der GKR wurde erst 1981 ins Leben gerufen. Soweit reichen auch Chinas Beziehungen zu diesem zurück. Insbesondere in den vergangenen zehn Jahren konnte die Kooperation fruchtbare Ergebnisse vorweisen. China ist nach wie vor der größte Handelspartner des GKR und hat mit allen sechs Mitgliedsländern Kooperationsabkommen im Rahmen der Seidenstraßeninitiative unterzeichnet, was die Dynamik der Beziehungen zu China verdeutlicht. 

 

 

 

Das erste Gipfeltreffen Chinas mit dem Golf-Kooperationsrat hat am 9. Dezember im saudi-arabischen Riad stattgefunden.  

 

Am 9. Dezember nahm Staatspräsident Xi Jinping am ersten Gipfeltreffen Chinas mit dem Golf-Kooperationsrat in Riad teil und hielt dabei eine Grundsatzrede. Auf dem Gipfel wurde beschlossen, eine strategische Partnerschaft zwischen China und den GKR-Staaten zu begründen und diese in Zukunft gezielt zu stärken. Dies gilt als das wichtigste Ergebnis des Gipfels. Die Übereinkunft läutet eine neue Phase der Zusammenarbeit zwischen China und dem GKR ein. 

  

Um die Entwicklung der strategischen Partnerschaft zwischen China und dem GKR zu fördern, erklärte Staatspräsident Xi in seiner Ansprache, China und die GKR-Staaten müssten sich als Partner für mehr Solidarität, gemeinsame Entwicklung, gemeinsame Sicherheit und kulturelle Prosperität begreifen. 

  

Um die praktische Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten zu stärken, erklärte Xi Jinping, dass China in den nächsten drei bis fünf Jahren bereit sei, mit den GKR-Staaten vermehrt in Schwerpunktbereichen zusammenzuarbeiten. Dazu zählten die Schaffung eines neuen Paradigmas für eine umfassende Kooperation im Energiebereich, neue Fortschritte bei der Zusammenarbeit im Finanz- und Investitionsbereich und die Ausweitung der Kooperationen in den Feldern Innovation sowie Wissenschaft und Technologie. Außerdem müsse man neue gemeinsame Durchbrüche in der Luft- und Raumfahrt anstreben und neue Glanzpunkte in der sprachlichen und kulturellen Zusammenarbeit schaffen, sagte Xi. 

  

„Wir stehen derzeit an einem historischen Scheideweg. Beide Seiten sollten die freundschaftliche Tradition ihrer Zusammenarbeit fortsetzen und die Gründung der strategischen Partnerschaft zwischen China und dem GKR als Gelegenheit nutzen, die strategische Substanz der Beziehungen weiter zu festigen“, betonte Chinas Staatspräsident. 

  

Glänzende Aussichten für eine chinesisch-arabische Schicksalsgemeinschaft 

  

Die derzeitige internationale Lage ist unbeständig und instabil und die Anfälligkeit der Weltwirtschaft noch deutlicher geworden, zumal die Nahrungsmittel- und die Energiesicherheit ein globales Problem darstellen. China und die arabischen Länder stehen beide unter dem Druck, die bestehenden globalen Herausforderungen zu stemmen. Und beide stehen vor wahrlich großen Aufgaben in Sachen nationale Entwicklung und wirtschaftliche Wiederbelebung. Daher auch der Wunsch, die Zusammenarbeit zu verstärken. Vor diesem Hintergrund kann man sagen, dass das erste Gipfeltreffen zwischen China und den arabischen Staaten genau zum richtigen Zeitpunkt kam. 

 

 

Chinas Staatspräsident Xi Jinping beim gemeinsamen Fototermin mit den Staats- und Regierungschefs der 21 Länder der Arabischen Liga und dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Aboul Gheit, während des ersten Gipfeltreffens zwischen China und den arabischen Staaten in Riad am 9. Dezember. Xi hielt auf dem Gipfel eine Grundsatzrede mit dem Titel „Fortführung des Geistes der chinesisch-arabischen Freundschaft und gemeinsamer Aufbau einer chinesisch-arabischen Schicksalsgemeinschaft im neuen Zeitalter“. 

  

Am 9. Dezember rief Chinas Staatspräsident Xi Jinping auf dem ersten Gipfeltreffen zwischen China und den arabischen Staaten, das ebenfalls in Riad stattfand, dazu auf, den Geist der chinesisch-arabischen Freundschaft weiterzutragen. Diese zeichne sich traditionell durch „gegenseitige Unterstützung und Hilfe, Gleichberechtigung und beiderseitigen Nutzen, Toleranz und gegenseitiges Lernen“ aus. Für die Zukunft gelte es nun, eine noch engere chinesisch-arabische Schicksalsgemeinschaft zu knüpfen. 

  

„China und die arabischen Staaten sollten unabhängig bleiben und ihre gemeinsamen Interessen verteidigen, sich auf die wirtschaftliche Entwicklung konzentrieren und eine Win-Win-Zusammenarbeit fördern“, so Xi. Es gelte außerdem, den regionalen Frieden aufrechtzuerhalten und nach gemeinsamer Sicherheit zu streben, genauso wie den Austausch zwischen den Zivilisationen zu verstärken, um das gegenseitige Verständnis und Vertrauen zu verbessern. Diese Vorschläge entsprechen den praktischen Erfordernissen Chinas und der arabischen Welt zur Stärkung einer umfassenden Zusammenarbeit und weisen den Weg zum Aufbau einer chinesisch-arabischen Schicksalsgemeinschaft im neuen Zeitalter. 

  

Frieden und Sicherheit sind die wichtigsten Anliegen der arabischen Länder. Als aufrichtiger Freund hat China schon immer eine konstruktive Rolle für den Frieden im Nahen Osten gespielt und nie geopolitische Eigeninteressen verfolgt, ganz zu schweigen davon, das so genannte „Machtvakuum“ zu füllen. Auf dem jüngsten Gipfeltreffen betonte Xi denn auch, China werde die arabischen Länder auch in Zukunft dabei unterstützen, ihre eigenen Entwicklungswege im Einklang mit den nationalen Gegebenheiten zu erkunden und ihre Zukunft und ihr Schicksal fest in die eigenen Hände zu nehmen. Mit Blick auf die Palästina-Frage rief Xi Jinping die internationale Gemeinschaft dazu auf, an ihrem Bekenntnis zur Zwei-Staaten-Lösung festzuhalten. China werde weiterhin humanitäre Hilfe für Palästina leisten und Projekte zur Sicherung des Lebensstandards im Land unterstützen. 

  

Im neuen Zeitalter werden China und die arabischen Länder einander gegenseitig brauchen. Der Aufbau einer chinesisch-arabischen Schicksalsgemeinschaft für diese neue Ära ist die Fortsetzung der traditionellen Freundschaft entlang der Seidenstraße, die seit mehr als zweitausend Jahren bestanden hat. Sie entspricht klar den Bedürfnissen beider Seiten und hilft ihnen dabei, ihre Nationen wieder zum Aufschwung zu führen und die nationale Entwicklung zu beschleunigen. Und genau das ist es letztlich, was in dieser Ära des Wandels dringend benötigt wird. 

  

Die erfolgreiche Ausrichtung der jüngsten drei Gipfeltreffen ist das beste Zeugnis dafür, dass der Aufbau einer chinesisch-arabischen Schicksalsgemeinschaft bereits in vollem Gange ist. Geleitet von diesem neuen Konzept dürften die chinesisch-arabischen Beziehungen in Zukunft noch weiter ausgebaut werden, was den beteiligten Völkern großen Nutzen bringen und einen wichtigen Beitrag zu Frieden und Entwicklung weltweit leisten wird. 

  

*Kang Kai ist Sonderkommentator von China Heute. 

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