Israelische Diplomaten haben UN-Generalsekretär António Guterres in einer Erklärung vor dem Sicherheitsrat beschuldigt, die Hamas-Angriffe vom 7. Oktober zu billigen. Der UN-Generalsekretär wies die „falsche“ Behauptung in einer Ansprache zurück.
UN-Generalsekretär António Guterres spricht am 25. Oktober 2023 bei einer Pressekonferenz vor dem Saal des Sicherheitsrats im UN-Hauptquartier in New York. (Xinhua/Xie E)
UN-Generalsekretär António Guterres hat am Mittwoch in einer Erklärung vor dem Sicherheitsrat die „falsche“ Behauptung hochrangiger israelischer Diplomaten zurückgewiesen, die ihn beschuldigten, die Hamas-Angriffe vom 7. Oktober zu billigen.
In seiner Rede vor dem Sicherheitsrat am Dienstag zur Verschärfung der Krise in Israel und Palästina hatte der UN-Chef betont, dass die „entsetzlichen“ Angriffe der Hamas vom 7. Oktober, die die Belagerung und Bombardierung des Gazastreifens auslösten, zwar durch nichts zu rechtfertigen seien, dass es aber wichtig sei, anzuerkennen, dass sie „nicht in einem Vakuum geschehen sind“ und die kollektive Bestrafung der Palästinenser nicht rechtfertigten.
Nach Guterres' Ansprache am Dienstag twitterte der ständige Vertreter Israels bei den Vereinten Nationen, Gilad Erdan, dass Guterres' mit seiner Rede versucht habe, „den brutalen Angriff der Hamas zu rechtfertigen“, bei dem etwa 1.400 Menschen getötet wurden, hauptsächlich Zivilisten.
Erdan forderte den Rücktritt des UN-Chefs und kündigte später an, Israel werde UN-Beamten Visa verweigern.
Auch Israels Außenminister Eli Cohen warf Guterres vor, den Terrorismus zu unterstützen, und sagte ein geplantes bilaterales Treffen mit dem UN-Chef am Dienstag ab.
Später am Dienstag traf sich der UN-Chef mit einigen Familien der von Hamas-Kämpfern als Geiseln genommenen Menschen und bekräftigte seine Forderung nach der sofortigen und bedingungslosen Freilassung aller, die unter Verletzung des Völkerrechts im Gazastreifen festgehalten werden.
In einer Erklärung vor Korrespondenten vor dem Sicherheitsrat am Mittwochmorgen sagte Guterres, er sei „schockiert über die Falschdarstellung einiger meiner Aussagen“.
Er räumte ein, dass er in der Tat von palästinensischen Beschwerden gesprochen habe, betonte aber, dass er im Rat auch gesagt habe, dass „die Beschwerden des palästinensischen Volkes die entsetzlichen Angriffe der Hamas nicht rechtfertigen können“.
Ohne sich speziell auf israelische Diplomaten zu beziehen, sagte der UN-Chef, es sei „notwendig, die Dinge richtig zu stellen – vor allem aus Respekt vor den Opfern und ihren Familien“.
