Vom 10. bis 21. November findet im brasilianischen Belém die 30. Klimakonferenz der Vereinten Nationen (UN) statt – kurz COP30. Dabei geht es um nicht weniger als die Wegbereitung für das Ende der fossilen Welt. Eine Schlüsselrolle dabei spielt mittlerweile mehr denn je China, denn das Land hat sich an die Spitze der weltweiten grünen Transformation gesetzt.
Das Hauptziel der COP-Konferenzen ist die Bekämpfung des Klimawandels und die Wegbereitung einer grünen und umweltfreundlichen Lebensweise. Die diesjährige 30. Ausgabe der Weltklimakonferenz, das „Megatreffen am Regenwald” (FAZ), feiert zudem das zehnjährige Jubiläum des Pariser Abkommens, auf das sich die 195 Mitgliedsstaaten im Jahr 2015 geeinigt hatten. Konkret geht es bei dieser Ausgabe u.a. um Themen wie Klimaschutz und CO₂-Reduktion, Waldschutz und nachhaltige Landnutzung, sowie die Finanzierung des Klimaschutzes. Da es jedoch mittlerweile unvermeidlich geworden ist, gewisse Anpassungen an die Auswirkungen des Klimawandels, einschließlich extremen Wetterereignissen und steigenden Meeresspiegeln, vorzunehmen, wird auch Klimaresilienz ein zentrales Thema sein.
In seiner Eröffnungsrede machte der chinesische Minister für Ökologie und Umwelt, Huang Runqiu, in Belém vor diesem Hintergrund aber unmissverständlich klar, dass Chinas Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seine Bemühungen zur Förderung der internationalen Zusammenarbeit angesichts der schwerwiegenderen Klimakrisen nicht nachlassen würden.
China als grüne Zugkraft
Während sich die USA unter der zweiten Präsidentschaft Donald Trumps abermals aus dem Paris Abkommen verabschiedet haben, proaktiv klimaunfreundliche Modelle wie Fracking vorantreiben und sich damit größtenteils vom weltweiten Kampf gegen den Klimawandel abwenden, hat China sich in den vergangenen Jahren zu dem zentralen Akteur im Klimaschutz entwickelt.
Dieses Foto vom 19. September 2023 zeigt einen Teil des Photovoltaik-Kraftwerks „Xinhuo“ über dem Wasser auf dem Daqing-Ölfeld von CNPC in Daqing, Heilongjiang. (Xinhua)
In den letzten Jahren hat das Land große Fortschritte im Bereich der erneuerbaren Energien gemacht. Im vergangenen Jahr stammten mit 3,46 Terawatt fast 35 Prozent des gesamten Stroms in China aus erneuerbaren Quellen (insbesondere Solar- und Wasserenergie). Im selben Jahr erreichte die Produktion von Wasserenergie eine installierte Gesamtleistung von etwa 436 GW. Allein 2023 installierte China in diesem einzigen Jahr 216 GW an neuen Solar-PV-Kapazitäten und setzt dabei auf kostengünstige Solarprojekte und technologische Innovationen.
Auch im Bereich Windenergie ist China mit Abstand der größte Markt: Im vergangenen Jahr installierte China neue Windkraftkapazitäten mit einem Volumen von 80 GW, auf Platz zwei folgen die USA – mit 5,4 GW.
Besonders augenscheinlich wird Chinas grüne Transformation im Alltag durch die E-Mobilität, wo das Land mittlerweile der größte Markt weltweit ist. Letztes Jahr wurden beinahe 13 Millionen Elektrofahrzeuge produziert, was rund 60 Prozent des globalen Marktes ausmachte!
Diese Liste ließe sich mühelos weiter fortsetzen. Diese Erfolge sind auch der Grund dafür, warum Chinas Staatspräsident Xi Jinping unlängst bekannt gegeben hat, die nationalen Klimaziele noch einmal ambitionierter zu formulieren. Bis 2035 soll nun eine Senkung der Treibhausgasemissionen um 7 bis 10 Prozent gegenüber dem Höchstwert erreicht werden.
Grüne Exporte: Sicherheit und Stabilität für die ganze Welt
Durch die schiere Größe des Landes wären diese Erfolge allein schon extrem bedeutsam. Beijing geht aber noch einen Schritt weiter und hilft mittlerweile auch proaktiv anderen Ländern dabei, selbst die Klimawende zu verwirklichen. China exportiert grüne Energietechnologien in viele Länder, insbesondere nach Afrika, Südostasien und auch Europa – von Solarmodulen, über Windkraftanlagen und Batterien bis zu Elektrofahrzeugen. China versorgt heute 191 der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen sauberere Energie durch den Export von Elektroautos sowie von Infrastruktur und Ausrüstung für erneuerbare Energie. Im Jahr 2035 wird das Land voraussichtlich saubere Technologien im Wert von mehr als 340 Milliarden US-Dollar exportieren. Pakistan ist in den letzten Jahren zu einem Sinnbild dafür geworden.
Die Importe von Solarmodulen aus China haben sich laut Angaben des Thinktanks Renewables First allein im Jahr 2024 über 16 GW erreicht. Innerhalb von nur fünf Jahren wurde dort Solarstromkapazität von mehr als 39 GW installiert – fast ausschließlich aus chinesischer Produktion. Damit hat sich Pakistan zu einem der weltweit bedeutendsten Absatzmärkte für chinesische Photovoltaik-Produkte entwickelt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass China in den letzten Jahren eine Schlüsselrolle im globalen Klimaschutz eingenommen hat, sowohl durch die Umsetzung nationaler Klimaschutzmaßnahmen als auch durch den Export von grünen Energietechnologien. Liu Zhenmin, Chinas Sonderbeauftragter für Klimawandel, sagte zu Beginn der COP30, China sei bereit, mit der internationalen Gemeinschaft zum Wohle der gesamten Menschheit zusammenzuarbeiten, die souveräne Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und Multilateralismus zu wahren und einen menschenzentrierten und handlungsorientierten Ansatz zu vertreten.
Dass es diesen Worten und Zielen auch nachdrücklich Taten folgen lässt, hat China in den letzten Jahren eindrucksvoll bewiesen. Damit liefert das Land ein Vorbild dafür, wie die internationale Klimakooperation erfolgreich funktionieren kann. Die Kernbotschaft lautet, dass allen Ländern klar sein muss, dass wir uns diesen einen Planeten teilen und deshalb an einem Strang ziehen, da Klimakatastrophen keine Grenzen kennen. Kurz gesagt spiegelt Chinas Handeln also die Idee der Schicksalsgemeinschaft der Menschheit wider.
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