Am 9. Januar landete Flug MF833 von Xiamen Airlines planmäßig in Bangkok. An Bord: rund 270 chinesische Touristen. Sie wurden am Flughafen in Thailand denkbar herzlich empfangen, nämlich von hochrangigen Landesvertretern. Unter anderem waren der stellvertretende Premierminister und Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul, Thailands Minister für Tourismus und Sport Pipat Ratchakitprakarn und Verkehrsminister Saksayam Chidchob gekommen, um die chinesischen Reisenden zu begrüßen. Insgesamt trudelten am selben Tag noch 15 weitere chinesische Maschinen mit rund 3500 Passagieren in Bangkok ein. Die thailändische Regierung rechnet für das erste Quartal des laufenden Jahres mit rund 300.000 chinesischen Touristen.
Beobachter gehen davon aus, dass die Prävention und Kontrolle des neuartigen Coronavirus in China nun in eine neue Phase eingetreten ist. Und dies gibt nicht nur der weltweiten Tourismusindustrie neue Hoffnung, sondern dürfte auch der Wiederbelebung der Weltwirtschaft neue Triebkraft verleihen.
Frühlingsfest in den Universal Studios Beijing: Der Kung Fu Panda, gehüllt in ein chinesisches Neujahrskostüm, zieht am 15. Januar 2023 die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich. (Foto: Dong Ning)
Chinas Strategie angesichts der Jahrhundertpandemie
Die Coronapandemie war die schlimmste und weitreichendste Pandemie des vergangenen Jahrhunderts. Es war eine ernsthafte Krise, die die Welt auf eine harte Probe stellte. In den letzten drei Jahren ist das Virus häufig mutiert und die Situation hat sich damit ständig verändert. China hat seine Präventions- und Kontrollstrategie daher kontinuierlich angepasst. Ein Grundgedanke aber ist dabei stets gleich geblieben: nämlich die Menschen an erste Stelle zu setzen und den Schutz von Menschenleben über alles zu stellen. Dies war in den Pandemiejahren das feierliche Versprechen der KP Chinas gegenüber den mehr als 1,4 Milliarden Menschen im Land. Um es zu erfüllen, wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt.
Während die Volksrepublik das Virus im eigenen Land bekämpfte, hielt sie stets am Konzept der Schicksals- und Gesundheitsgemeinschaft der Menschheit fest und arbeitete im Kampf gegen die Pandemie eng mit anderen Ländern zusammen. In den drei Pandemiejahren hat China so die konzentrierteste und umfangreichste humanitäre Hilfsaktion seit Gründung der Volksrepublik entfaltet. Dabei hat man die weltweiten Bemühungen zur gemeinsamen Pandemiebekämpfung nachdrücklich unterstützt, wofür China viel Lob von der internationalen Gemeinschaft geerntet hat.
Bis Mai 2022 hat China hunderte Milliarden Stück an Hilfsmaterialien zur Pandemiebekämpfung an 153 Länder und 15 internationale Organisationen geliefert. Zudem stellte man über 120 Ländern und internationalen Organisationen mehr als 2,2 Milliarden Impfdosen zur Verfügung, wodurch China zum größten Impfstofflieferanten an das Ausland wurde. Jeder zweite der weltweit verwendeten Impfstoffe wurde in China hergestellt.
Zwar ist die Pandemie noch nicht ausgestanden und die Lage gestaltet sich noch unsicher, aber mit der abnehmenden Pathogenität des Virus, wachsender Erfahrung im Kampf gegen Corona und der ständigen Optimierung und Verbesserung der Präventions- und Kontrollmaßnahmen verfügt China über die nötigen Mittel, die Zuversicht und die Fähigkeit, die Pandemieprävention und -kontrolle effizient mit der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung zu vereinbaren. China hat zudem die Grundlage, die nötigen Bedingungen und auch das Selbstvertrauen, den Kampf gegen das Virus dauerhaft zu gewinnen und wieder zur Normalität zurückzukehren.
Der Southern Airlines Flug CZ682 Seoul - Shenyang landet am 8. Januar 2023 reibungslos auf dem Shenyang Taoxian International Airport. (Foto: VCG)
Optimierte Coronamaßnahmen beflügeln die Wirtschaft
In einer am 26. Dezember 2022 von der Nationalen Gesundheitskommission veröffentlichten Erklärung hieß es, China werde COVID-19 mit Genehmigung des Staatsrats und in Übereinstimmung mit dem chinesischen Infektionsschutzgesetz ab dem 8. Januar 2023 nur noch als Infektionskrankheit der Klasse B behandeln. Zuvor hatte COVID-19 als Infektionskrankheit der Klasse A gegolten. Außerdem hob die Regierung in diesem Zusammenhang in Übereinstimmung mit dem Grenzgesundheits- und Quarantänegesetz der Volksrepublik China auch die zuvor geltende Quarantänepflicht auf. Dies waren wichtige Entscheidungen, die China auf Grundlage einer ganzheitlichen und umfassenden Beurteilung der Lage getroffen hat. Es waren richtungsweisende Beschlüsse von zentraler Bedeutung für die Pandemieprävention und -kontrolle in der neuen Phase sowie auch für eine bessere Koordinierung von Infektionsschutz und sozioökonomischer Entwicklung.
Während sich Chinas Wirtschaft von der dreijährigen Pandemie nun allmählich erholt, sind die Straßen in Beijing wieder gut gefüllt. Touristen beginnen, Auslandsreisen zu buchen und die Unternehmen erwarten bessere Geschäfte. Mit der kontinuierlichen Anpassung der Coronamaßnahmen kehren die Produktion und das Leben in Chinas Städten, allen voran in Beijing und Shanghai, allmählich zur Normalität zurück.
Für ein Land mit einer Bevölkerung von mehr als 1,4 Milliarden Menschen ist es keine leichte Aufgabe, Pandemieschutz und sozioökonomische Entwicklung erfolgreich in Einklang zu bringen. In den letzten drei Jahren hat China diesbezüglich trotz der wiederholten Coronawellen bemerkenswerte Ergebnisse erzielt: Es war die erste große Volkswirtschaft der Welt, die 2020 ein positives Wirtschaftswachstum vorweisen konnte. 2021 überschritt Chinas Wirtschaft die Marke von 110 Billionen Yuan und wuchs über zwei Jahre hinweg um durchschnittlich 5,1 Prozent. Auch 2022 trotzte die chinesische Wirtschaft dem großen Druck, stabilisierte sich und konnte ihren Aufschwung weiter fortsetzen.
In den vergangenen drei Jahren hat China nicht nur erfolgreich das Leben von Hunderten Millionen Menschen geschützt, sondern auch den Kampf gegen die absolute Armut gewonnen, den Aufbau einer Gesellschaft mit bescheidenem Wohlstand umfassend vollendet, einen guten Start für den 14. Fünfjahresplan hingelegt und einen neuen Marsch zum umfassenden Aufbau eines modernen sozialistischen Landes angetreten.
Derzeit steigt das Personen- und Fahrzeugaufkommen in vielen Städten wieder deutlich an. Restaurants nehmen den Betrieb wieder auf und die Kundenströme in den Einkaufsvierteln nehmen zu. Auch die Besucherzahlen an beliebten Touristenzielen klettern wieder in die Höhe und der Kulturtourismusmarkt erholt sich.
„Gegenwärtig ist die Prävention und Kontrolle von COVID-19 in eine neue Phase eingetreten, in der noch mehr Anstrengungen benötigt werden“, mahnte Staatspräsident Xi Jinping in seiner Neujahrsansprache 2023. Doch er betonte: „Alle geben noch immer ihr Bestes. Die Morgendämmerung steht kurz bevor.“
Neue Chancen für die Wiederbelebung der Weltwirtschaft
Während China seine Coronamaßnahmen weiter optimiert, haben viele Außenhandelsunternehmen von der Ostküste bis zu den Provinzen und Städten im Landesinneren mit Unterstützung der lokalen Regierungen bereits wieder ihre Fühler ausgestreckt, um neue Märkte und Geschäftsmöglichkeiten im Ausland zu erkunden.
Am 15. Dezember brachen Vertreter von 126 chinesischen Unternehmen aus Hangzhou am Hangzhouer Flughafen Xiaoshan zu einer Auslandsreise an. Einen Tag später startete auch vom internationalen Flughafen Guangzhou Baiyun eine Delegation von 270 chinesischen Unternehmern in die Ferne, ihr Ziel: Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dort nahmen die Geschäftsleute an der 13. China Homelife Dubai 2023 teil, die vom 19. bis 21. Dezember im Dubai World Trade Centre stattfand.
Am 10. Januar erklärte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Wang Wenbin, auf einer regulären Pressekonferenz, dass jüngst eine Reihe internationaler Investitionsinstitutionen ihre Prognosen für das chinesische Wirtschaftswachstum 2023 angehoben hätten. Zudem seien viele ausländische Handelskammern in China der Ansicht, dass die Maßnahmen der chinesischen Regierung das Vertrauen in Investitionen und Geschäfte wiederbeleben und den Marktoptimismus wiederherstellen dürften. China werde, so die allgemeine Ansicht, weiterhin ein vorrangiges Investitionsziel für ausländische Investoren bleiben.
Gegenwärtig gehe es in China in allen Bereichen wieder kräftig bergauf, betonte Wang. Viele Provinzen und Städte hätten den Höhepunkt der Corona-Infektionen bereits überschritten und Leben und Arbeit normalisierten sich wieder. Mit der allmählichen Erholung der Nachfrage und der kumulativen Wirkung der politischen Maßnahmen werde nun neue wirtschaftliche und gesellschaftliche Vitalität freigesetzt, was auch dem Rest der Welt neue Chancen beschere. China tue sich nun noch stärker als Stabilisator der weltwirtschaftlichen Wiederbelebung und als Motor des Weltwirtschaftswachstums hervor, unterstrich der Außenamtssprecher.
Mit Blick auf das Jahr 2023 wird China weiterhin seinen Beitrag zur Förderung von Prosperität, Entwicklung und Fortschritt auf der Welt leisten. Und die Welt ist voller Zuversicht, was die Zukunft der chinesischen Wirtschaft angeht.
*Kang Kai ist Sonderkommentator von China Heute.