Chinas Städte rechnen in diesem Jahr mit einem Wachstum von mehr als fünf Prozent und passen ihre Pläne für die Entwicklung der Wirtschaft entsprechend an. Ursachen sind die niedrige Vergleichsbasis und die Optimierung der Covid-19-Maßnahmen.
Archivbild von Guangzhou, Hauptstadt der Provinz Guangdong (Foto: Xinhua)
Die Kommunalbehörden in China setzen sich für dieses Jahr Wachstumsziele von über fünf Prozent und legen ihre Pläne für die Wirtschaft in Erwartung eines spürbaren Aufschwungs fest.
Guangzhou in der Provinz Guangdong und Suzhou in der Provinz Jiangsu wollen ihre Wirtschaft um mehr als sechs Prozent bzw. um fünf Prozent ausbauen, wie aus den am Wochenende veröffentlichten Arbeitsberichten der Regierungen hervorgeht. In Erwartung eines Aufschwungs haben auch viele Städte des zweiten und dritten Rangs ihre jährlichen Wachstumsziele auf über 5,5 Prozent festgelegt.
Zhou Maohua, Analyst bei der China Everbright Bank, sagte, die Wachstumsziele von über fünf Prozent stünden im Einklang mit Chinas mittel- bis langfristiger potenzieller Wachstumsrate, was auf ein gestärktes Geschäftsvertrauen und verbesserte Erwartungen hindeute. Um das Wachstum wieder ins Gleichgewicht zu bringen, seien eine beschleunigte Erholung der Inlandsnachfrage und eine stärkere Koordinierung der Steuerpolitik, Geldpolitik und anderer Maßnahmen der Schlüssel zu einem wirtschaftlichen Aufschwung in diesem Jahr, sagte Zhou.
„Chinas Wirtschaft wird sich wahrscheinlich aufgrund der niedrigen Vergleichsbasis und der Optimierung der Covid-19-Maßnahmen deutlich erholen“, sagte Feng Jianlin, Chefökonom bei Beijing FOST Economic Consulting. Feng warnte jedoch vor künftigen Risiken und Herausforderungen, darunter ein schwacher Immobilienmarkt und eine sinkende Auslandsnachfrage.
Trotz der Erschütterungen durch die Covid-19-Pandemie, so die Experten, sei Chinas Wirtschaft nach wie vor sehr widerstandsfähig und vital, einige Indikatoren seien positiv. So stiegen die chinesischen Devisenreserven nach Angaben der Staatlichen Devisenbehörde den dritten Monat in Folge auf 3,13 Billionen US-Dollar zum Ende des letzten Jahres, was einem Anstieg von 0,33 Prozent gegenüber November entspricht.
Wen Bin, Chefvolkswirt der China Minsheng Bank, führte den Anstieg der Devisenreserven auf einen schwächeren US-Dollar und eine Verbesserung der chinesischen Zahlungsbilanz zurück, da in Erwartung der wirtschaftlichen Erholung mehr ausländisches Kapital in die Finanzmärkte des Landes floss.
Zhao Chenxin, stellvertretender Leiter der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission, sagte, dass sich die chinesische Wirtschaft in diesem Jahr wahrscheinlich insgesamt erholen werde, da die unterstützenden politischen Maßnahmen allmählich greifen würden. China werde sich bemühen, die grundlegende Rolle des Konsums und die Schlüsselrolle der Investitionen in diesem Jahr voll zur Geltung zu bringen, und auch weiterhin das Wachstum des Privatsektors unterstützen sowie die Beteiligung privater Unternehmen an wichtigen nationalen strategischen Projekten fördern, sagte Zhao in einem kürzlich erschienenen Interview mit der Nachrichtenagentur Xinhua.
