Klare Flüsse und grüne Berge sind so wertvoll wie Gold- und Silberberge – seit dem XVIII. Parteitag gilt dieser Leitgedanke in China als Konsens der ganzen Partei und Gesellschaft. Im ganzen Land besteht man darauf, parallel zur wirtschaftlichen Entwicklung auch ökologischen Schutz zu realisieren und beim Umweltschutz stets auch die Entwicklungsförderung im Blick zu behalten. Bei der Schaffung einer ökologischen Zivilisation ist die Volksrepublik seit einigen Jahren auf die Schnellspur eingebogen.
In diesem Jahr richtet das 14. PKKCV-Landeskomitee einen neuen Arbeitsbereich für Umwelt und Ressourcen ein. Nach der Schaffung eines eigenen Arbeitsbereichs für Wirtschaft im Jahr 1993 ist dies das erste Mal seit drei Jahrzehnten, dass das Komitee einen neuen Sektor aus der Taufe gehoben hat. Laut Wu Qiang, PKKCV-Mitglied dieses neuen Arbeitsbereiches für Umwelt und Ressourcen, Forscher der Chinesischen Akademie der Ingenieurwissenschaften und Professor an der Chinesischen Universität für Bergbau und Technologie in Beijing, spiegele diese große Anpassung den großen Stellenwert, den China dem Schutz von Umwelt und Ökosystemen beimesse. Die Neuausrichtung werde auch dazu beitragen, mehr Fachleute zusammenzubringen, um die Chinesische Modernisierung, in der Mensch und Natur harmonisch koexistieren sollen, mit dem nötigen Wissen und Know-how zu speisen.
Wu Qiang am 4. März am Rande der ersten Jahrestagung des 14. PKKCV-Landeskomitees. (Foto mit freundlicher Genehmigung von Wu Qiang)
Als führender Forscher auf dem Gebiet der Bergbauwissenschaft in China konzentriert sich Wu bei seiner Beteiligung an den Staatsangelegenheiten hauptsächlich auf die einheitliche Planung von Bodenschatzerschließung und Umweltschutz.
Er weist darauf hin, dass China nach mehr als zehn Jahren harter Arbeit bemerkenswerte Ergebnisse beim Bau grüner Minen und bei der Entwicklung des umweltfreundlichen Bergbaus erzielt habe. Am 11. Dezember 2020 gab das Ministerium für natürliche Ressourcen zum ersten Mal eine Liste mit 50 Demonstrationszonen für die Entwicklung des umweltfreundlichen Bergbaus bekannt. Dies markierte Chinas schrittweisen Übergang vom vereinzelten Aufbau grüner Minen hin zum Anlegen von Demonstrationszonen für die Entwicklung eines umweltfreundlichen Tagebaus in der Fläche.
„Doch aus verschiedenen Gründen haben die bergbautechnischen Aktivitäten zwar großen Reichtum für unser Land geschaffen, aber auch beunruhigende und schwerwiegende Umweltprobleme im Bergbau mit sich gebracht, beispielsweise Abgase, Abwässer und Abfälle, Bodenverformungen, Wüstenbildung und Bodenerosion“, sagt Wu. Gegenwärtig habe man mehr als 1200 Bergbauunternehmen in China durch Selbstbewertung, Drittevaluation und Überprüfung bzw. Empfehlung auf Provinzebene ausgewählt und in das nationale Verzeichnis für grüne Minen aufgenommen, so Wu, was weniger als drei Prozent der Gesamtzahl aller Minen im Land entspreche. Zudem handele es sich hauptsächlich um große und mittelgroße Minen. Der Anteil kleiner Bergwerke in China mache hingegen etwa 70 Prozent aller Bergwerke aus. „Die Aufgabe des Baus grüner Minen ist also eine große Herausforderung“, so Wu.
Grüne Mine mit schöner Aussicht: Besucher posieren am 14. September 2021 für ein Foto vor der malerischen Kulisse eines Kohlebergwerks in der Inneren Mongolei. (Foto: Xinhua)
Wie können die Widersprüche und Probleme zwischen der von der Menschheit zum Überleben und zur Entwicklung durchgeführten Erschließung und Nutzung von Ressourcen und dem Schutz von Ökosystemen und Umwelt in wissenschaftlicher Weise angepackt und gelöst werden? Wu Qiang ist der Ansicht, dass der Bau grüner Minen und die Entwicklung eines umweltfreundlichen Bergbaus einen „goldenen Schlüssel“ zur Lösung dieses Problems darstelle.
Derzeit setze Chinas Regierung auf ein Prinzip, das auf Anleitung durch die Regierung und die Rolle der Unternehmen als Hauptträger setze. Daran gelte es, auch in Zukunft festzuhalten, so Wu, um den Arbeitsmechanismus der Entwicklung des grünen Bergbaus weiter zu verbessern. Er rät zudem zur Schaffung eines gesellschaftlichen Aufsichtssystems, das sich aus verschiedenen Seiten zusammensetzen müsse, wie Regierungsstellen, Unternehmen, Öffentlichkeit und Verbänden. Auch der Mechanismus zur Offenlegung von Informationen durch grüne Bergbauunternehmen müsse weiter vervollständigt werden, so der Experte.
Darüber hinaus schlägt Wu vor, das Bewertungssystem für den Bau grüner Minen sowie die entsprechenden Anreiz- und Beschränkungsmaßnahmen kontinuierlich zu verbessern. Ziel müsse es sein, die grüne und kohlenstoffarme Transformation der Bergbauindustrie zu fördern. Ihm zufolge ist es notwendig, Bergbauunternehmen dazu zu ermutigen, an der Innovation als Triebkraft festzuhalten und ihre Investitionen in Wissenschaft und Technologie zu erhöhen, um die intrinsische Motivation der Unternehmen zum Bau grüner Minen zu verstärken. Es gelte, das rechtliche und normative System für den Bau grüner Minen zu verbessern, den dynamischen Verwaltungsmechanismus der Liste grüner Minen zu optimieren sowie einen Mechanismus zur Bewertung und Überwachung durch Dritte oder ein Zertifizierungssystem für grüne Minen einzurichten. Nicht zuletzt sei die Verantwortung aller Beteiligten zu stärken und die Qualität des Baus unbedingt zu gewährleisten.
„Als neues PKKCV-Mitglied fühle ich zutiefst, dass diese neue Rolle nicht nur eine Ehre ist, sondern auch große Verantwortung birgt“, sagt Wu am Rande der zwei Tagungen in Beijing. Und er fügt hinzu: „Ich werde die obersten Prioritäten des Landes im Auge behalten und mich auf Umweltprobleme, Ressourcenfragen, die Beziehung zwischen Ressourcenentwicklung und -nutzung und dem Schutz von Umwelt und Ökosystemen konzentrieren. Außerdem verspricht er, eingehende Untersuchungen durchzuführen sowie fachliche Ratschläge und Vorschläge anzubieten, um seine Aufgabe als PKKCV-Mitglied gut zu erfüllen.