Ein Mitarbeiter in der Werkstatt eines Unternehmens in Ningxiang, Changsha, zentralchinesische Provinz Hunan. (Foto vom 3. August 2021, Xinhua)
Im Jahr 2022 hat China trotz der Auswirkungen zahlreicher negativer Faktoren wie der anhaltenden Pandemie und der Ukraine-Krise und der sich daraus ergebenden negativen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft hart daran gearbeitet, eine stabile Wirtschaftsleistung zu ermöglichen und seine hochwertige Entwicklung stetig voranzutreiben. Dabei hat die chinesische Wirtschaft ihre starke Widerstandsfähigkeit bewiesen.
Im Jahr 2023, nachdem die Bekämpfung des neuartigen Coronavirus fortan mit Maßnahmen zur Bekämpfung einer Infektionskrankheit der Kategorie B (anstatt Kategorie A) erfolgt und die Corona-Politik entsprechend angepasst worden ist, wird China seine Erholung und den Ausbau des internationalen Austauschs weiter beschleunigen. In der Folge werden auch die wirtschaftlichen Aktivitäten an Dynamik gewinnen. Daher ist davon auszugehen, dass das Wirtschaftswachstum über das gesamte Jahr steigen wird und China einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der globalen Wirtschaft leisten wird.
I. Auch 2022 wuchs Chinas Wirtschaft stetig
China steht stabil an zweiter Stelle der weltweit größten Volkswirtschaften. Nach Angaben des Staatlichen Amts für Statistik lag Chinas aggregierte Wirtschaftsleistung im vergangenen Jahr bei 18 Billionen US-Dollar (auf Basis des durchschnittlichen Jahreswechselkurses), was einem Anstieg um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Anteil von 18 Prozent an der gesamten Weltwirtschaft entspricht. Mit diesem 3-prozentigen Wachstum steht China weiter vor anderen großen Volkswirtschaften wie den USA (2,1 Prozent) oder Deutschland (1,8 Prozent).
Bei den Ein- und Ausfuhren stand China auch 2022 weltweit an der Spitze. Im Jahr 2022 erreichten Chinas Warenaus- und -einfuhren insgesamt den Wert von 42,07 Billionen Yuan (6,3 Billionen US-Dollar), was einem Anstieg von 7,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auch in dieser Hinsicht war China weltweit die Nummer eins.
Mit neuen Energien betriebene Fahrzeuge (NEV), Lithiumbatterien und Photovoltaikprodukte wurden dabei zu besonders gefragten chinesischen Exportprodukten, mit einem jährlichen Wachstum von 131,8 Prozent, 86,7 Prozent bzw. 67,8 Prozent. Dies unterstreicht Chinas wichtigen Beitrag zur globalen grünen Transformation.
Das Volumen der angezogenen ausländischen Direktinvestitionen (FDI) erreichte ein neues Rekordhoch. Nach Angaben des Handelsministeriums zog China im Jahr 2022 ausländische Direktinvestitionen (FDI) in Höhe von 189,13 Milliarden US-Dollar an, was einem erneuten Anstieg von 8 Prozent bedeutet, nachdem dieser Wert bereits im Jahr 2021 um 20,2 Prozent gestiegen war. In Bezug auf den Umfang der angezogenen FDI stand China damit im weltweiten Vergleich ebenfalls auf einem der vorderen Plätze. Insbesondere die Investitionen aus den wichtigsten Investorenländern nahmen zu, wobei die FDI aus Südkorea, den Niederlanden, Großbritannien und Deutschland um 63,3 Prozent, 304,6 Prozent, 42,8 Prozent bzw. 55,5 Prozent zulegten.
Chinas Investitionen im Ausland entwickelten sich stetig. Auf der anderen Seite beliefen sich Chinas eigene Auslandsinvestitionen nach Berechnungen von Ernst & Young im Jahr 2022 auf 146,5 Milliarden US-Dollar - ein Anstieg von 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders beliebt waren hierbei die Sektoren das verarbeitende Gewerbe sowie Groß- und Einzelhandel, mit prozentualen Anstiegen im Vergleich zum Vorjahr um 17,4 Prozent bzw. 19,5 Prozent. Überdies stiegen nach Angaben des Handelsministeriums die nichtfinanziellen Direktinvestitionen Chinas in den Ländern und Regionen entlang der Neuen Seidenstraßeninitiative um 7,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
II. 2023 wird sich Chinas Wirtschaftswachstum voraussichtlich beschleunigen
Eine Reihe von Indikatoren zeigt, dass die chinesische Wirtschaft ihre Erholung seit Jahresbeginn beschleunigt hat. Der chinesische Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe stieg im Februar auf 52,6 und erreichte damit im zweiten Monat in Folge einen Wert über 50. Außerdem war es der höchste Wert seit April 2012, was darauf hindeutet, dass das verarbeitende Gewerbe in China aktuell wieder so schnell wächst wie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr.
Im Arbeitsbericht der Regierung, der auf den gerade zu Ende gegangenen „Zwei Tagungen“ angenommen wurde, wird für dieses Jahr ein Bruttoinlandsprodukt-Wachstum (BIP) von 5 Prozent anvisiert. Obwohl dies ein festgelegtes Ziel ist, zeigt es dennoch das große Vertrauen der chinesischen Regierung in die Wirtschaft.
Es ist ein Schwerpunkt der Arbeit dieser Regierung, die Bemühungen zu intensivieren, ausländisches Kapital anzuziehen, und dieses noch effektiver zu nutzen. Es ist vorgesehen, den Marktzugang weiter zu lockern und die Öffnung im Bereich der modernen Dienstleistungswirtschaft zu intensivieren. Auch die Inländerbehandlung von Unternehmen mit auswärtigem Kapital wird tatkräftig umgesetzt. Gleichzeitig setzt China sich dafür ein, den Beitritt zu Wirtschafts- und Handelsabkommen hohen Standards, einschließlich des Umfassenden und fortschrittlichen Abkommens für die transpazifische Partnerschaft (CPTPP) engagiert zu fördern, und Vorschriften, Regeln, Governance und Standards diesbezüglich aktiv in den Blick zu nehmen. Ziel ist es, die institutionelle Öffnung sicheren Schrittes auszuweiten. China will Unternehmen mit auswärtigem Kapital gute Dienstleistungen bieten und wird auch die Umsetzung von Vorzeigeprojekten mit auswärtigem Kapital gezielt voranbringen.
Ausländische Unternehmen wollen Chancen des chinesischen Marktes nutzen. Nach Angaben des Handelsministeriums belief sich der tatsächliche Betrag ausländischer Investitionen in China im Januar auf rund 19,02 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Aus der in diesem Frühjahr durchgeführten Umfrage der französischen Industrie- und Handelskammer in China geht hervor, dass bei 80 Prozent der befragten Mitgliedsunternehmen Führungskräfte aus der Unternehmenszentrale (vorwiegend in Frankreich) planen, im Laufe dieses Jahres nach China zu kommen. Einige wichtige europäische oder amerikanische CEOs von großen multinationalen Konzernen, wie die Chefs von Volkswagen oder der französischen Kering-Gruppe, waren in diesem Jahr sogar bereits in China.
Vor dem Hintergrund einer Verlangsamung des Wachstums in den entwickelten Volkswirtschaften und möglicherweise sogar einer Rezession ist die Erholung der Weltwirtschaft insgesamt sehr fragil geworden. Der Internationale Währungsfonds (IWF) veröffentlichte am 30. Januar seine jüngste Prognose, wonach das Weltwirtschaftswachstum von 3,4 Prozent im Jahr 2022 dieses Jahr sogar auf 2,9 Prozent sinken werde. In den großen Industrieländern wie den USA (1,4 Prozent), Deutschland (0,1 Prozent), Japan (1,8 Prozent), Großbritannien (minus 0,6 Prozent) und Kanada (1,5 Prozent) fallen die IWF-Prognosen sogar noch ernüchternder aus. Im Gegensatz dazu hob der IWF seine Wachstumsprognose für China, nicht zuletzt wegen der angepassten COVID-19-Politik, von ursprünglich 4,4 Prozent nun um 0,8 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent an. Im seinem Jahresbericht zur Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung in China analysierte der IWF Anfang des Jahres, dass jeder Prozentpunkt Wachstum in China das Wachstum der übrigen Welt um 0,3 Prozentpunkte ankurbeln könnte.
China hält weiterhin am Konzept des gemeinsamen Nutzens und der Win-win-Ergebnisse fest, treibt seine hochwertige Öffnung gegenüber dem Ausland weiter voran und geht Hand in Hand mit den anderen Ländern der Welt voran, um den Aufbau einer „Gemeinschaft mit einer geteilten Zukunft für die Menschheit" zu fördern. Daher ist klar: Chinas neue Entwicklung wird der Welt mit Sicherheit neue Chancen bringen.
Yao Ling, Direktorin des Instituts für Europa-Studien am Forschungsinstitut für internationalen Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit beim chinesischen Handelsministerium. Die Meinung des Autors spiegelt die Position unserer Webseite nicht notwendigerweise wider.