Die neuen US-Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle importierten Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeuge würden ein „katastrophales Signal“ für den freien, regelbasierten Handelsenden, kritisierte Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), am Donnerstag gegenüber der Global Times.
Die US-Regierung kündigte am Mittwoch an, dass sie ab dem 3. April Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle in die USA importierten Fahrzeuge erheben werde. Diese Ankündigung wurde von vielen Volkswirtschaften, darunter China und die EU, kritisiert.
Auf einer regelmäßigen Pressekonferenz am Donnerstag antwortete der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Guo Jiakun, auf die Frage, wie sich die Ankündigung der USA, einen Zoll von 25 Prozent auf alle Autoimporte zu erheben, auf die Zusammenarbeit zwischen China und den USA auswirken wird, dass dieser Schritt der USA gegen die Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) verstoße, das regelbasierte multilaterale Handelssystem untergrabe, den gemeinsamen Interessen der Menschen weltweit schade und den USA zudem auch nicht dabei helfen werde, ihre eigenen Probleme zu lösen.
Die US-Zölle würden sich wahrscheinlich stärker auf die EU auswirken als auf chinesische Autohersteller, da die Abgaben auf chinesische Autos bereits erhöht wurden, wie ein Reuters-Bericht vom Donnerstag berichtet. In einer an die Global Times gesendeten Erklärung sagte Müller, dass „die Zölle sowohl für die Unternehmen als auch für die eng miteinander verflochtenen globalen Lieferketten der Automobilindustrie eine erhebliche Belastung darstellen – mit negativen Folgen insbesondere für die Verbraucher, auch in Nordamerika.“ Die zusätzlichen Zölle würden sich demnach auch direkt auf die US-Wirtschaft auswirken, und die Folgen würden Kosten für Wachstum und Wohlstand auf allen Seiten sein. „Es ist jedoch auch eine Tatsache, dass zusätzliche Zölle erhebliche negative Auswirkungen auf die Exporte aus der EU in die USA haben werden“, machte Müller klar.
Laut den Ergebnissen einer aktuellen VDA-Umfrage erwarten 86 Prozent der mittelständischen Automobilunternehmen, dass die US-Zölle, die gegen zahlreiche Staaten und Regionen verhängt wurden, auch sie betreffen werden. „Das Risiko eines globalen Handelskonflikts – mit negativen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und das Wachstum, den Wohlstand, die Arbeitsplätze und die Verbraucherpreise – ist auf allen Seiten hoch“, warnte Müller.