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Maritime Schicksalsgemeinschaft: Chinas Initiative für friedliche Ozeane und florierende Meereswirtschaft

2025-06-23 11:12:00 Source:german.chinatoday.com.cn Author:
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„Anstatt den blauen Planeten, das Zuhause unserer Menschheit, in isolierte Inseln zu teilen, führen die Ozeane uns zu einer Schicksalsgemeinschaft zusammen, in der alle Menschen der Welt eng miteinander verbunden sind. Frieden und Stabilität auf See entscheiden maßgeblich über die Sicherheit und Interessen aller Länder. Wir müssen sie daher gemeinsam schützen und zu schätzen wissen.“ Diese Worte richtete Chinas Staatspräsident Xi Jinping am 23. April 2019 anlässlich des 70. Jahrestags der Gründung der Marine der chinesischen Volksbefreiungsarmee an die internationale Gemeinschaft. Seither findet die Idee einer „maritimen Schicksalsgemeinschaft“ immer mehr Zuspruch. Sie schweißt die Länder rund um den Globus stärker zu einer generellen Schicksalsgemeinschaft zusammen. 

  

„China setzt wahren Multilateralismus um“ 

Vom 9. bis zum 13. dieses Monats fand in Nizza die dritte Ozeankonferenz der Vereinten Nationen statt. Viele Teilnehmer äußerten im Rahmen der Veranstaltung ihre Anerkennung für Chinas Ansatz in der Meeresgovernance. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Xinhua betonte etwa Nizzas Bürgermeister Christian Estrosi, dass sowohl Frankreich als auch China am Multilateralismus festhielten. „Nur mit gemeinsamen Lösungen lässt sich effektiv auf globale Herausforderungen reagieren, etwa auf den Klimawandel oder den Anstieg des Meeresspiegels. China ist ein großes Land und die Zusammenarbeit mit der Volksrepublik ist entscheidend für die Lösungsfindung“, sagte er. 

 

Als Verfechter des wahren Multilateralismus setzt China internationale Regeln und Vorschriften bei der Bewirtschaftung und Verwaltung der Meere stets verlässlich um, wie aus einem am 8. Juni von der Shanghai Maritime University veröffentlichten Bericht hervorgeht. Der Titel: „Maritime Schicksalsgemeinschaft und nachhaltige Entwicklung der Ozeane – Gemeinsame Aktionen Chinas und seiner Partner“. Demnach habe das Land die Übereinkunft im Rahmen des UN-Seerechtsübereinkommens über die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt von Meeresgebieten außerhalb nationaler Hoheitsbefugnisse unterzeichnet und dem WTO-Übereinkommen über Fischereisubventionen zugestimmt. Beides dient dem Ziel, das gemeinsame Erbe der Menschheit wirksam zu schützen. 

 

Peter Haugen, Co-Vorsitzender der Ozean-Expertengruppe des Internationalen Wissenschaftsrats, zeigte sich am Rande der Konferenz in Nizza unter anderem überzeugt, dass Beijing auch zukünftig am Konzept des Wissensaustauschs und der Schwerpunktsetzung auf Forschung festhalten werde. „China hat beispielsweise im Rahmen der ‚Internationalen Dekade der Meeresforschung für nachhaltige Entwicklung‘ der Vereinten Nationen, die sich über den Zeitraum von 2021 bis 2030 erstreckt, eine Reihe von Projekten geleitet und dabei eine wichtige Rolle gespielt“, fuhr er fort. 

  

Für eine nachhaltige blaue Wirtschaft 

Die Weltmeere bringen Leben hervor, verbinden die verschiedenen Erdteile miteinander und tragen nachweislich zur Entwicklung bei. Im von der Welthandels- und Entwicklungskonferenz herausgegebenen Global Trade Update vom Juni 2025 beziffern die Autoren die Zahl der Menschen, die auf die Meereswirtschaft angewiesen sind, auf rund 600 Millionen. Vom Aufbau der Infrastruktur wie Häfen und Seebrücken über die Entwicklung der Meeresindustrie wie Aquakultur und Meeresbiomedizin bis hin zur Förderung von Projekten zur Sicherung des Lebensstandards wie Offshore-Windkraft und Meerwasserentsalzung – China führt in verschiedensten Bereichen vielfältige praktische Kooperationen mit anderen Küstenstaaten durch. Das sorgt nicht nur für bessere Konnektivität, sondern beflügelt auch das Wachstum von Handel und Investitionen und die Dynamik der blauen Wirtschaft insgesamt.  

 

Vom Handel mit Mangostreifen haben beispielsweise China und Kambodscha gemeinsam profitiert. Die in dem südostasiatischen Land geernteten Früchte gelangen nach der Trocknung über den Seeweg von Sihanoukville aus bis nach Zhangzhou in der südchinesischen Provinz Fujian, wo sie sortiert und verpackt werden. Anschließend landen sie in den Regalen chinesischer Supermärkte im ganzen Land. Von Kambodschas Mangozweigen bis auf den Tisch chinesischer Verbraucher dauert es nur etwa zehn Tage. 

 

Am 30. April verließen über 100 Standardcontainer mit Photovoltaikmodulen aus chinesischer Produktion an Bord der „Jiahua Ningbo“ den Ningboer Hafen gen Wilhelmshaven. Neben der Schiene führt damit nun also ein weiterer, kombinierter Arm der Neuen Seidenstraße in Richtung Europa. Das neue Logistikmodell lautet See-Schienen-Express plus China-Europa-Express. Sun Xuejun, Vorstandsvorsitzender der Zhejiang Seaport Logistics Group, erklärt, dass der Transport von Gütern von Hefei nach Europa mit dem China-Europa-Güterzug bzw. über den traditionellen Seetransport früher rund 40 Tage gedauert habe. Das neue Logistikmodell verkürze nun die Transitzeit auf rund 27 Tage, sodass den Anforderungen für Güter in großer Stückzahl mit kürzerer Transportzeit besser nachgekommen werden könne. 

 

 

 

Die „Jiahua Ningbo“ Ende April im Hafen Ningbo-Zhoushan (Foto: Wei Yijun / Xinhua) 

 

Gemeinsame Förderung der globalen Meerespolitik 

Die Weltmeere sind für die Existenz und das Fortkommen der menschlichen Gesellschaft von entscheidender Bedeutung. Doch Verschmutzung und Übersäuerung von Meeresgewässern sowie der Anstieg des Meeresspiegels bedrohen das Überleben und die Entwicklung der gesamten Menschheit. Globale Bedrohungen wie diese lassen sich nur durch gemeinsame Verantwortung und Zusammenarbeit bewältigen. 

 

Ein gutes Beispiel hierfür ist die gemeinsame Aktion für Fischzucht und Wiederansiedlung von Meeresbewohnern im Golf von Beibu, die China und Vietnam alljährlich im Autonomen Gebiet Guangxi der Zhuang veranstalten, dieses Jahr am 16. Mai. Schon seit 2017 fördern beide Länder so gemeinsam die nachhaltige Entwicklung der Fischereiindustrie im Beibu-Golf. Bis dato wurden acht gemeinsame Zucht- und Wiederansiedlungsaktionen durchgeführt – mit großem Erfolg. China setzte dabei insgesamt mehr als 420 Millionen aquatische Setzlinge verschiedener Arten aus. Diese Initiative ist eine praktische Maßnahme, um das harmonische Zusammenleben von Mensch und Natur zu fördern und das gemeinsame Meeresgebiet zu schützen, und auch ein konkreter Versuch, eine maritime Schicksalsgemeinschaft aufzubauen. 

 

China beteiligt sich aktiv an der Meeresgovernance im Rahmen der Vereinten Nationen und fördert den Aufbau „blauer Partnerschaften“. In den letzten Jahren hat das Land etwa mit Portugal, der Europäischen Union und den Seychellen zwischenstaatliche Dokumente über die Einrichtung solcher Partnerschaften unterzeichnet. Zudem wurde die Koordinierung und Zusammenarbeit in Bereichen wie der blauen Wirtschaft, dem Schutz der Meeresumwelt, dem Katastrophenschutz sowie der Meereswissenschaft und -technologie gestärkt. Überdies fördert China auch gezielt die Anwendung unabhängiger Technologien zur Meeresumweltsicherheit in allen Küstenländern entlang der Neuen Seidenstraße, indem es diesen Staaten zum Beispiel Technologie und Knowhow für Meeresbeobachtung und -überwachung, Umweltprognosen und Naturschutz zur Verfügung stellt. 

 

Vom Mangohandel mit Kambodscha bis zum intelligenten Hafen in Ningbo, von der Wiederansiedlungsinitiative im Beibu-Golf bis zur multilateralen Zusammenarbeit im Rahmen der Vereinten Nationen – China setzt das Konzept einer „maritimen Schicksalsgemeinschaft“ engagiert in die Praxis um. Im Rahmen dieses globalen Konsenses werden die gemeinsamen Anstrengungen der Menschheit zum Schutz unseres blauen Planeten in Zukunft mit Sicherheit noch reichere Früchte tragen. 

 

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