Einst verschlafenes Fischerörtchen, heute moderne Hightech-Metropole: Hinter Shenzhens glänzenden Hochhausfassaden entstehen schon heute die Ideen für das städtische Zusammenleben von morgen.
Von Verena Menzel
Vom verschlafenen Fischerörtchen zur modernen Hightech-Metropole - im Süden Chinas ist bekanntlich ein stadtplanerisches Aschenputtelmärchen Realität geworden. Wo einst 30.000 einfache Leute in der kleinen Kreisstadt Bao’an weltvergessen ihren Alltagsgeschäften nachgingen, kratzen heute unter dem Blick der Weltöffentlichkeit die glänzenden Glasfassaden moderner Hochhaustürme an der Wolkendecke, dazwischen wuselt die chinesische Tech-Elite von morgen durch die Drehkreuze der Office Tower, auf der Jagd nach neuen Träumen.
Genau 40 Jahre ist es her, dass Chinas Zentralregierung die 1979 neu gegründete Stadt Shenzhen im Jahr 1980 zur ersten Sonderwirtschaftszone des Landes erklärte. Es war der Startschuss für ein so nie dagewesenes Pilotprojekt, das ein Entwicklungswunder nach sich ziehen sollte, das längst zueinem Mythos des Wirtschaftaufbaus geworden ist.
Lange Zeit war Shenzhen dann zunächst vor allem Magnet für das produzierende Gewerbe und galt als Werkbank der Welt. Doch das war einmal. Heute zählt die 13-Millionen-Metropole vor den Toren Hongkongs nicht nur zu den am schnellsten wachsenden Städten der Welt, sondern hat sich auch zu einem globalen Zentrum der Elektronik- und Kommunikationsindustrie aufgeschwungen. 2008 wurde Shenzhen als erste chinesische Stadt überhaupt zur UNESCO City of Design und damit Teil des Creative Cities Network. Das Shenzhen von heute ist also eine Metropole der Macher und Tüfftler, der Innovationen und Ideen.
Shenzhen von oben: Blick von der Aussichtsplattform des Ping’an International Finance Center, Chinas zweithöchstem Gebäude.
Ich selbst stamme aus einer mittelgroßen deutschen Stadt vor den Toren Frankfurts und bin fast genauso alt wie das Pilotkind Shenzhen. Große Veränderungen aber habe ich in meinen eigenen vier Jahrzehnten Zuhause so nicht beobachten können. Während ich in meinem deutschen Heimatort auch nach 37 Jahren noch durch fast identische Straßenzüge streife, scheint in Shenzhen alles neu und weiterhin vieles im Umbruch.
Woher kommt das und was treibt die pulsierende Metropole auch über 40 Jahre nach dem Startschuss der Reform und Öffnung noch so kräftig an? Welcher Geist durchströmt die Küstenstadt und macht sie Anfang des 21. Jahrhunderts zu einem Zugpferd technischer und kultureller Innovationen, nicht nur in China sondern weltweit? Mit diesen Fragen im Gepäck habe ich mich aufgemacht nach Shenzhen.
Seit zehn Jahren lebe ich nun in China, genauer gesagt in Beijing. Nach Shenzhen reise ich zum ersten Mal. Doch schnell wird klar: nach Shenzhen zu kommen, bleibt wohl immer eine Premiere. An vielen Ecken der Stadt sieht man noch immer Baukräne und Baugerüste. Das Shenzhen von Morgen ist schon im Werden, während ich gerade erst versuche, mir ein Bild vom Shenzhen des Heute zu machen. Die Stadt entwickelt sich noch immer so rasant, dass jeder Besuch nur eine Momentaufnahme sein kann.
Auch der Tower des Ping’an International Finance Center, von dessen Aussichtsplattform ich mir einen ersten Überblick über die Metropole verschaffe, steht gerade einmal seit 2017. Mit seinen schwindelerregenden 599 Metern ist das Bauwerk der zweithöchste Wolkenkratzer der Volksrepublik, gleich nach dem berühmten Shanghai Tower. Aus der 116. Etage blicke ich auf die Dächer der umliegenden Hochhaustürme, die sich gut sortiert aneinanderreihen, in den Straßenschluchten dazwischen kurven Mittelklassewagen, E-Busse und Elektrotaxis.
Auf der Suche nach dem Spirit der Stadt treffe ich Han Wangxi, führender Mitarbeiter der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit Shenzhens. Er sagt: „Die Entwicklungsgeschichte einer Stadt formt letztlich auch ihre Mentalität.“ Und im Falle Shenzhens sei diese Mentalität eben maßgeblich durch die Reform- und Öffnungspolitik und den Status als Sonderwirtschaftszone geprägt worden. „In den vergangenen 40 Jahren haben sich hier in Shenzhen viele neue Auffassungen in den Köpfen der Menschen manifestiert. Dinge wie Zeit ist Geld oder die Lebenswichtigkeit von Effizienz zum Beispiel. Wir glauben hier, dass leere Floskeln nur hinderlich für die Entwicklung sind. Man muss den Mut haben, als Vorreiter neue Durchbrüche zu erzielen“, so der Parteifunktionär.
Deng Xiaoping wird in Shenzhen noch immer als Visionär des chinesischen Wirtschaftswunders verehrt.
Dass sich Shenzhen auch als heutige Millionenstadt noch immer im raschen Wandel befindet, hat also mit Shenzhens Geschichte des Wandels und der über die Jahre verwurzelten Kultur der Veränderung zu tun. „In Shenzhen wurden über die Jahrzehnte mehr als 1000 Maßnahmen für den chinaweiten Einsatz erprobt“, erklärt Han. „Shenzhen hat also in vielen Bereichen mutige Pionierarbeit geleistet. Reform und Innovation sind hier als Konzepte tief in den Köpfen der Menschen verankert.“ Das Ergebnis sei eine Machermentalität, die den Geist der Stadt bis heute präge.
Bestes Sinnbild hierfür ist zweifellos das Unternehmen Da-Jiang Innovations Science and Technology, kurz DJI. Es wurde 2006 von einem jungen Hochschulsabsolventen in Shenzhen gegründet. Aus der Garage zum Weltmarktführer - es ist eine verblüffende Erfolgsstory, die in der Vergangenheit wohl viele nur US-IT-Ikonen à la Microsoft zugetraut hätten. Doch auch hier in Shenzhen findet man solche Erfolgsgeschichten aus dem Bilderbuch.
Aus der Garage zum Weltmarktführer: Die Fotodrohnen des 2006 gegründeten Tech-Unternehmens DJI setzen heute weltweit Maßstäbe und haben ganz nebenbei den Blick auf unsere Alltagswelt revolutioniert.
Mit einigen Kommilitonen tüfftelte DJI-Gründer Frank Wang schon zu Studienzeiten an ferngesteuerten Flugdrohnen, die sich stabil in der Luft halten konnten. Nach Jahren der Entwicklung in einem kleinen Shenzhener Lagerraum gelang den jungen Männern schließlich der technische Durchbruch. Heute setzt DJI weltweit Maßstäbe, was Controller zur Steuerung von Fotodrohnen angeht. Mittlerweile kommen die Geräte nicht nur bei Hobbyfotografen und professionellen Filmemachern zum Einsatz, sondern zum Beispiel auch in der Landwirtschaft und bei Katastropheneinsätzen. DJI hat durch seine Technologie den Weg für eine ganz neue Branche geebnet und dominiert diese heute weltweit. Dass einer der ersten technischen Weltmarktführer des 21. Jahrhunderts made in China ausgerechnet aus Shenzhen kommt, ist für Xie Weidi, den Leiter der PR-Abteilung von DJI, kein Zufall.
„Innovation wird nicht vom Kapital erzeugt. Es braucht dafür das richtige Umfeld“, sagt Xie, der selbst seit 2012 in Shenzhen lebt und arbeitet. „Hier in Shenzhen tummeln sich viele Leute, die rein aus Interesse an eigenen Projekten werkeln. Es gibt eine Begeisterung dafür, an Dingen herumzutüffteln und eigene Ideen auszuprobieren, unabhängig davon, ob daraus einmal ein profitables Produkt werden oder sich damit Geld verdienen lassen sollte. Wäre es den DJI-Gründern damals nur um Profit gegangen, gäbe es DJI so heute gar nicht“, sagt er.
Xie Weidi, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des Drohnenherstellers Da-Jiang Innovations, kam 2012 nach Shenzhen. „Innovation wird nicht vom Kapital erzeugt. Es braucht dafür das richtige Umfeld“, sagt er.
Während es andernorts oft nur um das schnelle Geld gehe, wehe in Shenzhen ein anderer Wind. „Die Stadt schafft ein Umfeld, indem man es sich als junger Mensch leisten kann, nicht auf den sofortigen Profit zu schauen, sondern erst einmal an spannenden Ideen herumzuprobieren, bis eine davon vielleicht eines Tages funktioniert.“
Dass es in Shenzhen ein solches Umfeld gibt, dazu trägt auch die Politik ihren Teil bei. Die Stadtregierung greift jungen Start-ups durch gezielte Unterstützungsmaßnahmen unter die Arme und versucht jungen Menschen den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern. So hofft man, Talente aus allen Landesteilen und sogar aus dem Ausland anzuziehen. „Allein 2019 hat Shenzhen Unterstützungszahlungen in Höhe von mehr als 28 Milliarden Yuan für Unternehmensgründungen und Unternehmensentwicklung geleistet“, sagt Han Wangxi. Und die Rechnung gehe auf, bestätigt Xie Weidi von DJI: „Shenzhen war damals 2006, als unser Unternehmen gegründet wurde, wie auch heute ein guter Knotenpunkt, wo Talente aus Hongkong, dem chinesischen Festland und dem Ausland zusammenfinden. Es gibt einen intensiven internationalen Austausch.“
Es gebe sicher viele Gründe für Shenzhens großen Erfolg, sagt Han Wangxi, einer davon sei aber gewiss, dass hier talentierte Menschen aus aller Welt zusammenfänden. „So verbinden sich hier verschiedenste kulturelle Einflüsse. Und erst das ermöglicht letztlich die Entstehung neuer Ideen. Das gilt für technische genauso wie für kulturelle Innovationen.“
Immer in Bewegung: Shenzhen ist eine Metropole der Macher und Tüfftler, der Innovationen und Ideen.
Denn mit finanzieller Unterstützung alleine lockt man junge Menschen mit Träumen nicht hinter dem Ofen hervor. Das wissen auch die Regierungsbeamten in Shenzhen. Um bei jungen Uni-Absolventen, Talenten und Jungunternehmern im Wettbewerb mit anderen Großstädten zu punkten, setzt Shenzhen auf ein Gesamtpaket aus städtischen Dienstleistungen, um auch für Neuankömmlinge und Berufseinsteiger ein möglichst angenehmes Lebens- und Arbeitsumfeld zu schaffen. „Hier in Shenzhen betrachten wir Unternehmen und Menschen ganz klar als unsere Entwicklungsgrundlage und die Regierung stellt sich ganz in ihren Dienst. Es herrscht ein ausgeprägtes Dienstleistungsbewusstsein“, sagt Han. Für Fragen wie den Wohnungskauf, die passende Rentenversicherung oder den Nachzug von Eltern und Familienangehörigen biete die Regierung gezielte Unterstützungsmaßnahmen.
Dabei werden heute auch mehr und mehr die neuen Möglichkeiten des Internets im Bereich der Stadtverwaltung ausgeschöpft, um das Leben und Arbeiten in der Metropole noch komfortabler zu machen. So zum Beispiel die im Januar 2019 an den Start geschickte kostenlose App „I Shenzhen“, mit deren Entwicklung die Stadtregierung den Versicherungs-, Finanz- und Technikriesen Ping An Insurance Group beauftragt hatte. Über die neue Service-App bieten heute insgesamt 40 städtische Behörden ihre Dienstleistungen auch online an. Mehr als 7700 behördliche Vorgänge können so bequem über das Internet abgewickelt werden, ohne lästige Behördengänge und zeitraubendes Schlangestehen. Vor allem in Zeiten von Corona hat die neue Plattform in der Metropole vieles einfacher gemacht. „Mehr als 96 Prozent der persönlichen und mehr als 70 Prozent der Unternehmensdienstleistungen lassen sich über diese App online erledigen“, schwärmt Wayne Hu, stellvertretender Direktor von Ping An Smart City Technologies.
Wie die App dazu beiträgt, bürokratische Vorgänge zu straffen, verdeutlicht Hu an einem konkreten Beispiel: „Im vergangenen Jahr kamen 130.000 Hochschulabsolventen zur Jobsuche nach Shenzhen. Früher dauerte es für junge Berufseinsteiger ein bis zwei Monate, eine Aufenthaltsgenehmigung zu beantragen. Dafür mussten bei bis zu acht verschiedenen Behörden zehn Originaldokumente sowie 14 Dokumente in Kopie eingereicht werden. Die Bearbeitungskosten beliefen sich auf 500 Yuan. Heute haben wir diesen Prozess in Zusammenarbeit mit der Regierung über unsere Applikation enorm vereinfacht. Durch die Zusammenführung von Daten braucht man heute nur noch einen bis maximal sieben Tage, um die nötige Genehmigung zu erhalten. Und die Beantragung erfolgt völlig kostenlos und ohne einen einzigen Behördengang. Das bringt der Bevölkerung hier eine enorme Entlastung.“ Han Wangxi ergänzt: „Wir versuchen, bürokratische Hürden nach Möglichkeit aus dem Weg zu räumen, um junge Menschen in ihrem Elan nicht auszubremsen.“
Dass man in Shenzhen nicht in starren bürokratischen Kategorien denkt, sondern nach gangbaren Lösungen sucht, kann auch Shang Linlin, Geschäftsführerin von Fantawild Holdings, bestätigen, Chinas Branchenführer im Bereich Animationsfilme und Betreiber zahlreicher Themen- und Unterhaltungsparks im ganzen Land.
In T-Shirt und Turnschuhen: Die meisten Mitarbeiter des Shenzhener Animationsfilmemachers Fantawild sind unter 30 Jahre. Unter jungen Arbeitnehmern gilt die Firma als begehrte Tech-Spielwiese mit schnellen Aufstiegschancen.
In der Shenzhener Firmenzentrale von Fantawild feilen kreative Köpfe an Hightech-Unterhaltungsprodukten, die ihr Publikum längst über die Landesgrenzen hinaus finden. Für Shang Linlin ist Shenzhen der Ort, um kreative Cartoongeschichten von China in die Welt zu tragen. „Wir haben schon viele Angebote bekommen, unseren Hauptsitz in andere Städte zu verlegen“, sagt sie. „Doch unsere Wurzeln liegen hier. Außerdem meinen wir, dass Shenzhen einfach der beste Ort für uns ist. Shenzhen ist eine kreative und innovative Stadt, Innovation ist hier eine Geisteshaltung. Für ein Unternehmen wie unseres, das neueste Technologie und moderne Kultur miteinander verbindet, sind Kreativität und Innovationskraft essentielle Faktoren. Die Metropole ist einfach sehr offen, tolerant und energiegeladen.“
Dabei stand Fantawild 2007 im Jahr seiner Gründung zunächst vor einem Problem. Ein Unternehmen das Kulturprodukte und Technologie verbindet? Das war in den Nullerjahren noch Neuland in China. Und entsprechend wusste man im Registrierungsprozess bei den städtischen Behörden anfangs nicht so recht, wo man das Unternehmen hinstecken sollte. Shang Linlin erinnert sich: „Wir wollten Kulturprodukte mit High-Tech verbinden. Damals waren allerdings unterschiedliche Abteilungen für diese beiden Bereiche zuständig. Eigentlich war es gar nicht möglich, ein Unternehmen wie unseres regulär zu registrieren. Wir haben den zuständigen Behörden dann aber erklärt, was wir genau vorhatten. Letztlich konnten wir unsere Firma dann doch erfolgreich anmelden. In anderen Städten wäre das sicher wesentlich schwieriger gewesen.“
Die Doppelstrategie, die die Stadtregierung bis heute fahre, sei denkbar einfach: Freiräume lassen und gleichzeitig Hilfestellung bieten, sagt Manager Hu von Ping An Smart City Technologie. „Die Regierung folgt dem Prinzip, sich nicht in die Unternehmensentwicklung einzumischen, wenn es nicht nötig ist, um so die nötigen Freiräume zu eröffnen. Falls allerdings Hilfe und Unterstützung benötigt wird, können sich Unternehmen mit allen Fragen stets an die Behörden wenden.“
Im Falle von Fantawild hat dieses Prinzip gefruchtet. Die Geschäfte florieren, unter jungen Arbeitnehmern gilt die Firma als begehrte Tech-Spielwiese mit schnellen Aufstiegschancen. Schon von Weitem sieht man in den Vormittagsstunden Scharen junger Kreativer mit Laptop und Coffee-to-go in T-Shirt und Turnschuhen über die Bürgersteige in den hellen Bürokomplex pilgern.
Vor allem für junge Leute scheint Shenzhen ein äußerst attraktives Pflaster. Wer morgens durch die belebten Geschäftsviertel der Stadt läuft, wird kaum jemanden über 40 treffen. Der Großteil der jungen Menschen in der Metropole kommt zudem von außerhalb, was für chinesische Städte eher ungewöhnlich ist.
„Chinesen sind traditionell eigentlich sehr heimatverbunden und suchen eher ungern andernorts ihr Glück. Hier in Shenzhen aber haben wir ausschließlich Leute, die ihre Heimat verlassen haben, um sich beruflich zu entwickeln. Diese Leute bringen großen Idealismus und große Ambitionen mit, beruflich etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Sie alle verbindet ihre große Motivation, hier in Shenzhen beruflich durchzustarten“, sagt Manager Wayne Hu. Und das schaffe eine ganz besondere Atmospäre. Dass es so viele Gleichgesinnte gebe, erleichtere obendrein die Integration und stärke das Zugehörigkeitsgefühl. Einheimische und Auswärtige - solche Kategorien verblassen in Shenzhen also, in dieser Stadt, die innerhalb von nur vier Jahrzehnten von rund 30.000 auf 13 Millionen Einwohner angeschwollen ist.
Zuzügler Xie Weidi vom Drohnenhersteller DJI ist überzeugt, dass sich seine persönliche Entwicklung wie auch die Entwicklung seines Unternehmens letztlich nicht von der kumulativen Entwicklung der Stadt trennen lasse. „Dank der Entwicklung der Vergangenheit finden hier heute neue Talente ihre Lehrmeister und die nötige Inspiration, um selbst wiederum neue Dinge zu kreieren und Bestehendes weiterzuentwickeln.“
Designmetropole: 2008 wurde Shenzhen als erste chinesische Stadt überhaupt zur UNESCO City of Design und damit Teil des Creative Cities Network.
Und so werden in dieser jungen Metropole schon heute die Samen der Zukunft gesät und neue technische Erfindungen aufgetan, die unser Morgen prägen könnten. Wie weit solch neue Technik letztlich nicht nur unseren Alltag, sondern sogar unsere Wahrnehmung der altvertrauten Welt zu verändern vermag, hat das Shenzhener Start-up DJI in den vergangenen Jahren selbst gerade erst eindrucksvoll bewiesen.
„Vor dem Boom der Foto- und Videodrohnen kannte man die meisten städtischen Bauwerke quasi nur in 2D, also aus der Perspektive vom Boden aus. Die neue Generation wächst nun mit 3D-Luftbildern von oben auf. Das verändert letztlich nachhaltig unsere Wahrnehmung der Welt und hat auch weitreichenden Einfluss auf unsere Kultur. Wir können die Luft in Zukunft als Ressource nutzen, um unser Leben und unsere Arbeitswelt weiterzuentwickeln.“
Man darf also gespannt sein, welche weiteren technischen Neuerungen in Zukunft unseren Horizont noch erweitern werden. Einige davon dürften jedenfalls sicherlich aus Shenzhen kommen, dieser Stadt mit Zukunft, die schon heute die Gedanken beflügelt.