China hat am Donnerstag ein privates Rentensystem eingeführt. Es soll die derzeitige Altersversorgung des Landes ergänzen, um den Belastungen einer alternden Bevölkerung zu begegnen.
Archivfoto von Xinhua
Das System erlaubt chinesischen Bürgern jährlich bis zu 12.000 Yuan (1.710 Euro) in individuelle Rentenkonten einzuzahlen, welche einer geschlossenen Verwaltung unterliegen. Dies sehen die vom Staatsrat veröffentlichten Richtlinien vor.
Die Obergrenze soll je nach sozialer und wirtschaftlicher Lage sowie der Entwicklung von Chinas Rentensystem angepasst werden.
Die Gelder auf den Konten können zum Kauf von Finanzprodukten verwendet werden, die vergleichsweise risikoarm sind und einen langfristigen Anlagehorizont haben, heißt es in den Leitlinien.
Arbeiter, die derzeit in die Basisrentenversicherung einzahlen, können sich den Leitlinien zufolge auf freiwilliger Basis an dem System beteiligen.
Die Regierung werde steuerliche Anreize bieten, um die Teilnahme an dem neuen System zu fördern, heißt es weiter.
Das Konstrukt soll zunächst ein Jahr lang in einigen Städten erprobt werden, bevor es landesweit eingeführt wird.
Der private Rentenmechanismus wird das derzeitige Rentensystem des Landes ergänzen. Es besteht aus Basisaltersrenten, Unternehmensrenten und kommerziellen Versicherungen für ältere Menschen. Es solle eine weitere Ebene der Unterstützung für die alternde Bevölkerung bieten, sagten Analysten.
Die politischen Entscheidungsträger in China ergreifen aktiv Maßnahmen zur Bewältigung der Probleme einer alternden Gesellschaft. Laut der jüngsten Volkszählung wird die Zahl der Chinesen, die 60 Jahre und älter sind, im Jahr 2020 rund 264 Millionen erreichen – rund 18,7 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Quelle: german.china.org.cn vom 22. April 2022