Von Xu Bei
Die Luftqualität in Beijing hat sich 2017 deutlich verbessert:
Die PM2,5-Dichte sank im Vergleich zum Vorjahr um 20,5 Prozent. (Archivfoto)
Die Luftqualität ist seit eh und je eines der zentralen Themen, die das Landeskomitee der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV) während seiner jährlichen Plenarsitzungen thematisiert. Neu in diesem Jahr ist jedoch, dass die Beschwerden über die Luftqualität tatsächlich zurückgegangen sind, während das Lob zugenommen hat. Die meisten PKKCV-Mitglieder, insbesondere diejenigen aus Beijing, zeigten sich erfreut über die enormen Fortschritte Chinas bei der Verbesserung der Luftqualität.
Zahlen, die von der Umweltschutzbehörde der Stadt Beijing veröffentlicht wurden, zeigten, dass die durchschnittliche PM2,5-Dichte in der Hauptstadt 2017 bei 58 Mikrogramm pro Kubikmeter lag, was einem Rückgang von 20,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Tage mit starker Umweltverschmutzung sanken um 16 Tage im Vergleich zum Vorjahr.
Die gesamte Region Beijing-Tianjin-Hebei verschärfte 2017 den Kampf gegen die Luftverschmutzung. Nach Angaben der Provinz Hebei lag die durchschnittliche PM2,5-Dichte in der Provinz 2017 bei 65 Mikrogramm pro Kubikmeter, was einem Rückgang von 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Rückgang von 39,8 Prozent gegenüber 2013 entspricht.
Ein großer Teil des Tätigkeitberichts 2018 von Ministerpräsident Li Keqiang, der auf der ersten Sitzung des 13. Nationalen Volkskongresses vorgelegt wurde, war dem Umweltschutz gewidmet. Er erwähnte, dass China seit 2013 in Schlüsselregionen einen kontinuierlichen Rückgang der PM2,5-Dichte um 30 Prozent erreicht habe. Der Anteil von Kohle am Gesamtenergieverbrauch sank um 8,1 Prozentpunkte, der Anteil der sauberen Energie stieg um 6,3 Prozentpunkte. Darüber hinaus wurden rund 20 Millionen Fahrzeuge mit hohem Schadstoffausstoß von der Straße genommen.
Liu Yi, Mitglied des Landeskomitees der PKCCV und Präsident von ActBlue Environmental Protection Co. in der Provinz Anhui, sagte gegenüber Beijing Rundschau: „Es ist für alle offensichtlich, dass China bemerkenswerte Ergebnisse bei der Luftreinhaltung erzielt hat, da Ministerpräsident Li erwähnte, dass die Anzahl der Tage mit starker Verschmutzung in den wichtigsten Städten Chinas um die Hälfte reduziert wurde. Dies ist das Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen von Aufsichtsbehörden und Forschungseinrichtungen.“
Wang Guoqing, Sprecher der ersten Sitzung des 13. Landeskomitees der PKCCV, wies jedoch darauf hin, dass die Probleme der Luftverschmutzung noch nicht vollständig gelöst sind. „Obwohl die Luftreinhaltung in der Region Beijing-Tianjin-Hebei verbessert wurde und die Menschen 2017 mehr blauen Himmel in der Hauptstadt erleben, bezahlen wir für diesen Fortschritt einen hohen Preis und teilweise sind diese Entwicklungen auch auf günstige meteorologische Bedingungen für die Zerstreuung von Schadstoffen zurückzuführen“, sagte er.
Liu Yi, Mitglied des Landeskomitees der PKKCV (Foto: Xu Bei)
Wie also können diese Errungenschaften gefestigt werden und wie kann China seinen sichtbaren blauen Himmel weiter ausweiten?
Ministerpräsident Li hat im Tätigkeitsbericht der Regierung konkrete Ziele und Maßnahmen genannt. In diesem Jahr wird China sowohl die Schwefeldioxid- als auch die Stickoxid-Emissionen um 3 Prozent senken und dafür sorgen, dass die PM2,5-Dichte in wichtigen Regionen deutlich sinkt. Die Regierung wird die Reform der Stahlindustrie mit extrem niedrigen Emissionen vorantreiben, die Abgasnormen weiter anheben und eine gezielte Kampagne gegen die übermäßigen Emissionen von Diesel-LKWs durchführen.
„Ministerpräsident Li legte stets großen Wert auf die Kontrolle der übermäßigen Abgasemissionen von schweren Diesel-LKWs. Ich denke, jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, um dieses Problem zu lösen. Obwohl die Gesamtzahl der Diesel-LKWs nicht groß ist, sind ihre Emissionen sehr hoch“, sagte Liu gegenüber Beijing Rundschau.
Liu hatte weitere Vorschläge zur Kontrolle der Umweltverschmutzung. „Wir sollten sicherstellen, dass Neufahrzeuge höhere Abgasnormen erfüllen können, und für Fahrzeuge, die bereits im Einsatz sind, sollten wir Maßnahmen zur Verstärkung der Überwachung ergreifen. Neben der weiteren Senkung der Fahrzeugemissionen ist es auch wichtig, die Struktur der Verkehrsmittel zu optimieren.“
Quelle: Beijing Rundschau vom 13.03.2018