Die Chinesische Agentur für bemannte Raumfahrt (CMSA) gab am Sonntag bekannt, dass die Trägerrakete Langer Marsch-5B Y3 wieder in die Erdatmosphäre eingetreten sei, wobei der größte Teil des Geräts beim Wiedereintritt verbrannt sei. Dies ist bereits die fünfte Meldung der Agentur über die Position der Trümmer innerhalb der letzten Woche.
Am 24. Juli ist die Langer Marsch-5B Y3-Trägerrakete mit dem Raumstationslabor „Wentian" vom Wenchang Weltraum-Startzentrum in der südchinesischen Inselprovinz Hainan aus gestartet worden. (Li Gang/Xinhua)
Die Ankündigung erfolgte, nachdem die USA China vorgeworfen hatten, Informationen über die Flugbahn der Raketentrümmer nicht weitergegeben zu haben. Diese Anschuldigungen waren von chinesischen Experten bereits als unbegründet zurückgewiesen worden. Sie betonten, dass China gegenüber der internationalen Gemeinschaft die größte Transparenz an den Tag gelegt habe, indem es Vorhersagen über die Parameter der Flugbahn der Raketentrümmer mitgeteilt habe. Die USA würden die Fakten genau kennen, weshalb solche Verleumdungen als rein politisch motiviert bewertet werden könnten.
Die Trümmer der Oberstufe der Trägerrakete Langer Marsch-5B Y3 traten am Sonntag um 12.55 Uhr wieder in die Atmosphäre ein, wobei der größte Teil des Geräts beim Wiedereintritt verbrannt sei, so die CMSA in einer Erklärung vom Sonntag. Die Überreste fielen auf 119,0 Grad östlicher Länge und 9,1 Grad nördlicher Breite in das umliegende Seegebiet, hieß es in der Erklärung weiter.
In einem Twitter-Post am Sonntag beschuldigte NASA-Administrator Bill Nelson China jedoch, „spezifische Flugbahninformationen" nicht weitergegeben zu haben, als die Rakete zur Erde zurückfiel. „Alle Raumfahrtnationen sollten sich an bewährte Praktiken halten und ihren Teil dazu beitragen, diese Art von Informationen im Voraus zu teilen, um verlässliche Vorhersagen über das Risiko eines Trümmereinschlags zu ermöglichen, insbesondere für schwere Trägerraketen wie die vom Typ Langer Marsch 5B, die ein erhebliches Risiko für den Verlust von Menschenleben und Eigentum darstellen", schrieb er.
Tatsache ist allerdings, dass die CMSA bereits vier Erklärungen zu den Parametern der Trümmer der Oberstufe der Trägerrakete Langer Marsch 5B Yao-3 herausgegeben hatte, die Informationen über die Höhe des Perigäums, die Höhe des Apogäums und die Neigung zu verschiedenen Zeitpunkten an jedem Tag von Mittwoch bis Samstag enthielten.
„Wie können die USA behaupten, sie wüssten nicht, wohin die Trümmer fallen würden, nachdem China die entsprechenden Parameter veröffentlicht hat?", fragte Song Zhongping, ein Fernsehkommentator, der Chinas Raumfahrtprogramm genau verfolgt.
„Als größte Weltraummacht der Welt können die USA selbst den Einschlagspunkt der Trümmerteile genau lokalisieren, da sie über eine hoch entwickelte Mess- und Kontrolltechnologie verfügen und China die entsprechenden Informationen bereits veröffentlicht hat. Daher dienen die Anschuldigungen gegen China ausschließlich dem Zweck der Verleumdung und Hetze", kritisierte Song in der Global Times.