Beijing wird weitere Straßentests mit autonomen Fahrdiensten für die Öffentlichkeit durchführen. Dabei soll auf eine Sicherheitsperson auf dem Fahrersitz verzichtet werden, ein wichtiger Schritt hin zu einer vollständig fahrerlosen Zukunft.
Ein autonomes Fahrzeug fährt bei Straßentests in einem ausgewiesenen Gebiet in Beijing. (Foto von Peng Ziyang, Xinhua)
Nachdem die Zentrale der Beijinger Demonstrationsfläche für automatisiertes Fahren auf hohem Niveau am Donnerstag entsprechende Genehmigungen erteilt hat, werden 14 autonome Fahrzeuge ohne Fahrer hinter dem Lenkrad in ausgewiesenen Gebieten mit einer Fläche von 20 bis 60 Quadratkilometern Fahrten für Kunden in Beijing anbieten.
Zuvor waren selbstfahrende Autos an vielen Orten in Beijing getestet worden, sie versuchten sogar, Fahrgäste zu befördern, die ein „Taxi riefen“. Dabei gab es jedoch eine diensthabende Sicherheitsperson auf dem Fahrersitz, die das Auto in Notfällen übernehmen konnte.
Beamte des Demonstrationsbereichs für autonomes Fahren auf hohem Niveau erklärten, dass sie nun mit der letzten Phase ihrer Forschungsarbeit begonnen hätten. Damit sollen die Fahrzeuge laut einem Bericht von Beijing Daily in die Lage versetzt werden, ohne Sicherheitsperson zu fahren.
Unternehmen wie der Tech-Gigant Baidu und pony.ai erklärten gegenüber der Global Times, dass sie die Genehmigungen für die öffentliche Bereitstellung autonomer Fahrdienste im Beijinger Straßennetz erhalten hätten.
Baidu teilte mit, dass seine lizenzierten Fahrzeuge die bestehende Flotte von Apollo Go, Baidus autonomem Fahrdienst in Beijing, ergänzen würden. Ab dem 28. April 2022 können Nutzer tagsüber von 10 bis 16 Uhr eine fahrerlose Fahrt über die Apollo-Go-App buchen.
Derzeit verfügt Baidu über die größte Flotte autonomer Fahrzeuge in China. Bei der Ausweitung seiner autonomen Fahrdienste hat das Unternehmen daran gearbeitet, die einzigartigen technischen Herausforderungen der komplexen Verkehrsumgebung in Beijing zu meistern. Das Unternehmen plant, zu einem späteren Zeitpunkt 30 weitere Fahrzeuge dieser Art einzusetzen und seine Flotte zu erweitern, um der Öffentlichkeit seine Dienstleistungen anzubieten.
Im Oktober letzten Jahres erhielt Pony.ai eine Lizenz für unbemannte Straßentests in Beijing. Das heißt, dass seine Dienste in verschiedenen Szenarien wie etwa ungeschütztem Linksverkehr, mehrspurigem Verkehr, temporären Baustellen, Sand und Regen getestet werden können.
Am Mittwoch erhielt Pony.ai die Genehmigung für den Betrieb von 100 autonomen Fahrzeugen als Standardtaxis in Nansha in Guangzhou in der südchinesischen Provinz Guangdong. Ab Mai wird Pony.ai auf der gesamten 800 Quadratkilometer großen Fläche von Nansha einen gebührenpflichtigen Service mit 100 Robotaxis anbieten.
Beijing startete im November den ersten kommerziellen Versuch zum autonomen Fahren und führte entsprechende Verwaltungsrichtlinien ein.
In den vergangenen sechs Monaten legten autonome Fahrzeuge bei Straßentests in Beijing mehr als 80.000 Kilometer zurück. Die Fahrzeuge sind in gutem Zustand, es kam zu keinen sicherheitsbedingten Unfällen. Dies ist nach Angaben von Beamten der Aufsichtsbehörde eine solide Grundlage für den Start des unbemannten Betriebs.
