In manchen Provinzen Chinas ist die Geburtenrate so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Experten gehen davon aus, dass sich das Land für lange Zeit auf eine schrumpfende Bevölkerung einstellen muss.
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Die bisher von 29 Provinzen und Regionen in China veröffentlichten Geburtendaten für das Jahr 2021 zeigen, dass die Zahl der Geburten in mehreren Provinzen so niedrig ist wie seit Jahrzehnten nicht mehr. In nur sechs der zehn geburtenstärksten Provinzen übersteigt die Zahl die Marke von 500.000. Die zehn geburtenstärksten Provinzen sind Guangdong, Henan, Shandong, Sichuan, Hebei, Anhui, Guangxi, Jiangsu, Hunan und Guizhou. Nur in der Provinz Guangdong gab es mehr als eine Million Geburten.
Die Wachstumsrate der Gesamtbevölkerung Chinas habe sich deutlich verlangsamt und werde im Zeitraum des 14. Fünfjahresplans (2021–25) voraussichtlich negativ sein, sagte Yang Wenzhuang, Leiter der Abteilung für Bevölkerungs- und Familienangelegenheiten bei der Nationalen Gesundheitskommission, auf der Jahreskonferenz 2022 der China Population Association am Donnerstag.
Chinesische Demografen sagten voraus, dass ein negatives Bevölkerungswachstum in den kommenden Jahren für lange Zeit der vorherrschende Trend sein werde und dass die Verbesserung der allgemeinen Qualität der Bevölkerung und die Änderung der wirtschaftlichen Entwicklungspläne von entscheidender Bedeutung seien, um das Problem anzugehen.
„Dies ist eine unvermeidliche Folge einer langen Periode niedriger Geburtenraten“, sagte Huang Wenzheng, ein Demografieexperte und leitender Forscher am Center for China and Globalization. „Es kann vorausgesagt werden, dass Chinas Geburtenrate mehr als ein Jahrhundert lang weiter schrumpfen wird und die Geburtenrate in den Städten der ersten Ebene weiter sinken wird. Die Drei-Kind-Politik kann einige der Probleme lindern, aber es ist unwahrscheinlich, dass sie den Trend kurzfristig umkehren wird.“
Nach Angaben der Nationalen Gesundheitskommission soll die durchschnittliche Anzahl der Kinder von Frauen im gebärfähigen Alter im Jahr 2021 bei 1,64 liegen, gegenüber 1,76 im Jahr 2017 und 1,73 im Jahr 2019. Von den 10,62 Millionen Menschen, die im Jahr 2021 geboren wurden, sind 41,4 Prozent das zweite Kind und 14,5 Prozent das dritte Kind oder mehr, heißt es in einem statistischen Kommuniqué über Chinas Gesundheitsentwicklung im Jahr 2021, das von der Nationalen Gesundheitskommission am 12. Juli veröffentlicht wurde.
„Niedrige Fruchtbarkeitsraten bedeuten, dass es weniger potenzielle Mütter und Väter gibt. Gleichzeitig schrumpft die Zahl der Menschen, die bereit sind, Kinder zu bekommen, schnell. Nimmt man diese beiden Faktoren zusammen, so sehen wir jetzt den Trend eines raschen Rückgangs der natürlichen Rate des Bevölkerungswachstums“, sagte Huang.
