Um die Geburtenrate im Land weiter anzuheben, weiten viele chinesische Städte die Anreize für Familien, mehr Kinder zu bekommen, weiter aus. Doch ob Geld allein ausreicht, bezweifeln manche Experten. Entscheidend sei immer noch die Bereitschaft der Paare, ein weiteres Kind zu bekommen.
Babys in einem Krabbelwettbewerb im Bezirk Daxing in Beijing. (Foto vom 13. September 2020, Li Xin/Xinhua)
Mehrere Städte in ganz China, darunter Hangzhou in der ostchinesischen Provinz Zhejiang, führen finanzielle Anreize ein, um Paare zu mehr Kindern zu ermutigen. Dazu zählen auch einmalige Subventionen für Familien mit einem dritten Kind.
Hangzhou plant, Paaren, die ein drittes Kind bekommen, einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 20.000 Yuan zu gewähren, Paaren mit einem zweiten Kind einen Zuschuss in Höhe von 5.000 Yuan. Neue Daten zur lokalen Bevölkerung und Untersuchungen haben laut einem Bericht der Zhejiang Daily von Mittwoch gezeigt, dass Paare in der Stadt nur geringe Absichten haben, weitere Kinder zu bekommen.
Die ständige Bevölkerung von Hangzhou erreichte Ende 2022 12,37 Millionen Einwohner. Der Anteil der Zweitgeborenen unter den Neugeborenen erreichte 2017 einen Höchststand von 52,11 Prozent und sank von Jahr zu Jahr auf 35,94 Prozent im Jahr 2022.
Die Gesundheitskommission von Hangzhou will die Bereitschaft junger Paare erhöhen, Kinder zu bekommen, indem sie ihren wirtschaftlichen Druck verringert, um somit eine langfristige und ausgewogene Bevölkerungsentwicklung zu fördern.
Wenzhou, die ehemals bevölkerungsreichste Stadt in Zhejiang, holt gerade die öffentliche Meinung zu Kinderbeihilfen ein. Die Stadt plant einen einmaligen Zuschuss von 3.000 Yuan für das dritte Kind, 2.000 Yuan für das zweite und 1.000 Yuan für das erste. Viele weitere Gemeinden haben seit Anfang des Jahres wirtschaftliche Anreize gesetzt, um das Bevölkerungswachstum zu fördern.
Shenyang in der nordostchinesischen Provinz Liaoning wird bis zum Jahr 2025 Familien mit einem dritten Kind mit 500 Yuan pro Monat unterstützen, bis das Kind drei Jahre alt ist. Auch andere Regionen wie Chengdu und Ji'nan haben Fördermaßnahmen für das zweite und dritte Kind eingeführt.
Doch die Wirkung wirtschaftlicher Anreize hänge immer noch von der Bereitschaft der Paare ab, Kinder zu bekommen, sagte Song Jian, ein Demograf am Zentrum für Bevölkerungs- und Entwicklungsstudien der Renmin-Universität von China, am Donnerstag der Global Times. Die Wirkung der Anreize hänge davon ab, ob sie den Bedürfnissen der Paare entsprächen, sagte Song.
Song betonte, dass andere politische Maßnahmen und Dienstleistungen wie Kinderbetreuungseinrichtungen und Wohnbeihilfen die Belastung von Familien mit mehreren Kindern verringern könnte.
Die Bevölkerung auf dem chinesischen Festland ging im Jahr 2022 zum ersten Mal seit 61 Jahren zurück, und zwar um 850.000 im Vergleich zum Vorjahr auf 1,4118 Milliarden, wie das Nationale Amt für Statistik im Januar mitteilte.