Dutzende ranghoher Gäste nehmen an der Eröffnungszeremonie des Weltfrauengipfels in Beijing teil. (Foto vom 13. Oktober 2025, Ding Haitao/Xinhua)
Es ist genau 30 Jahre her, dass an derselben Stelle die „Beijinger Erklärung“ abgegeben wurde, in der etliche wichtige Initiativen und Ziele formuliert wurden, die die Sache der Frauenrechte fördern sollten. Allein die Tatsache, dass Chinas Staatspräsident Xi Jinping dem diesjährigen Ereignis beiwohnte und eine Eröffnungsrede hielt, verdeutlicht, wie wichtig China die Geschlechtergleichheit ist.
„Es ist die gemeinsame Verantwortung der internationalen Gemeinschaft, die Entwicklung von Frauen voranzutreiben“, machte Xi darin unmissverständlich klar.
Nicht nur wie ernst das Land es damit meinte, sondern auch wie erfolgreich es dabei war, zeigt schon ein Blick auf ein paar wenige Zahlen. Laut den Vereinten Nationen lag die Lebenserwartung für Frauen in China 1995 etwa noch bei etwa 72 Jahren, so waren es 2020 dem Nationalen Statistikbüro zufolge bereits fast 81 Jahre. Zudem ist die Müttersterblichkeitsrate in China seit 1995 um fast 80 Prozent gesunken. Auch in der politischen Repräsentation hat sich einiges getan: 1954 waren nur 12 Prozent der Vertreter im Nationalen Volkskongress (NVK) weiblich, im aktuellen 14. NVK sind es fast 27 Prozent. Herausragende Beispiele wie Sun Chunlan, die von 2018 bis 2023 stellvertretende Ministerpräsidentin war, haben für die junge Mädchen-Generation wichtige Vorbildsfunktionen übernommen. Dong Mingzhu, Vorstandsvorsitzende von Gree Electric Appliances, bezeugt überdies, dass es auch in der chinesischen Wirtschaft keine Grenzen für Frauen gibt. Frauen in China machen mittlerweile über 40 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung aus und stellen mehr als die Hälfte aller Unternehmer in der Internetbranche. Im Sport übertreffen sie die Männer in vielerlei Hinsicht sogar, nicht nur im weltweit so wichtigen Fußball, sondern auch bei den Olympischen Spielen: Bei den vergangenen vier Olympischen Sommerspielen wurden über 60 Prozent der Medaillen Chinas von Frauen gewonnen!
Mit Richtlinien wie der „Outline for Women’s Development in China (2021‑2030)“ wurden zudem weitere Beiträge dazu geleistet, die Partizipation von Frauen in Politik und Beruf zu stärken. Die Nettoeinschulungsrate von Mädchen ist überdies mit mehr als 99,9 Prozent beinahe vollständig.
Noch immer nicht am Ziel
China wäre aber nicht China, wenn es sich auf dem bisherigen Erfolg ausruhen würde.
Zwar zeigt das Land, wie dargestellt, bereits bemerkenswerte Fortschritte bei Frauenrechten und Gleichstellung, erhebliche Verbesserungen in der Gesundheit, bei Lebenserwartung, bei Bildung und gesetzlichen Rahmenbedingungen wurden erzielt. Doch Xi kündigte am Montag an: In den nächsten fünf Jahren werde China weitere zehn Millionen US-Dollar an „UN Women“ spenden sowie weitere 100 Millionen US-Dollar aus dem „Global Development and South-South Cooperation Funds“ für die Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen bei Projekten zur Förderung der Entwicklung von Frauen und Mädchen bereitstellen.
Mit Rückblick auf die großen Erfolge in den letzten 30 Jahren seit der „Beijinger Erklärung“ kann man optimistisch in die Zukunft blicken. Es scheint sicher, dass an den beiden Tagen des 13. und 14. Oktobers 2025 erneut die richtigen Weichen gestellt werden, um die Rechte der Frauen, ihre Sichtbarkeit und Partizipation in der Gesellschaft weiter zu stärken. Als „wichtige Schöpferinnen, Förderinnen und Erben der menschlichen Zivilisation“ (Zitat Xi) können Frauen somit in Zukunft einen noch wichtigeren Part dabei spielen, die Entwicklung Chinas, aber auch der ganzen Welt in eine positive Richtung zu bewegen.
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