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Gelebte Demokratie – Zhang Xingying und seine Arbeit als PKKCV-Mitglied

2022-04-20 11:38:00 Source: Author:
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Von Zhou Lin 

  

Vom 4. bis zum 10. März 2022 fand in Beijing die fünfte Tagung des XIII. Landeskomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV) statt. Mit dabei war auch Zhang Xingying, stellvertretender Direktor des National Satellite Meteorological Center (NSMC). Für ihn war es das fünfte Jahr in seiner Rolle als Mitglied des PKKCV-Landeskomitees. Was hat er in dieser Zeit für die Bevölkerung erreicht und bewegt? Und wie sieht seine Tätigkeit im Einzelnen aus? Wir haben den jungen Delegierten getroffen. 

  

„In den vergangenen vier Jahren habe ich an mehr als zehn Untersuchungsprojekten mitgewirkt und viele Orte in ganz China bereist, von urbanen Gegenden bis hin zu sehr ländlichen. Dabei habe ich auch eine ganze Reihe von Unternehmen und ländlichen Betrieben besucht“, erzählt uns Zhang. Auf Grundlage seiner vor Ort gesammelten Erkenntnisse habe er dem PKKCV-Landeskomitee über die Jahre elf Anträge eingereicht. „All meine Vorschläge zielten auf Themen und Fragestellungen, die der breiten Bevölkerung besonders am Herzen liegen“, betont er. 

 

 

 

Zhang Xingying, stellvertretender Direktor des National Satellite Meteorological Center und Mitglied des XIII. PKKCV-Landeskomitees 

  

Gelebte Volksdemokratie im gesamten Entscheidungsprozess 

  

Die Anträge, die Zhang in den vergangenen vier Jahren als PKKCV-Mitglied eingereicht hat, decken eine breite Themenpalette ab. Das inhaltliche Spektrum reicht von der Bekämpfung der Luftverschmutzung und der Überwachung und dem Schutz der ökologischen Umwelt über die Umsetzung der Seidenstraßeninitiative und einer klimafreundlichen Politik bis hin zur Verbesserung des Katastrophenschutzsystems, dem ländlichen Aufschwung und der Förderung der Sharing Economy. Alle elf Anträge aus Zhangs Feder wurden vom PKKCV-Landeskomitee nach eingehender Überprüfung letztlich angenommen. 

 

  

 

Firmenbesuch in Coronazeiten: Ende April 2021 machte sich Zhang Xingying (Mitte) ein Bild von der Baowu Steel Group in Shanghai. Im Vordergrund standen die Themen Umweltschutz und Kohlenstoffneutralität. 

  

„Viele meiner Anträge wurden rasch angenommen und umgesetzt”, zeigt sich der Delegierte zufrieden. Während der PKKCV-Jahrestagung im März 2021 beispielsweise hatte der Volksvertreter einen Antrag zur Erhöhung der Investitionen in den Aufbau eines wissenschaftlichen Überwachungs- und Bewertungssystems für Kohlenstoffneutralität eingereicht. Der Vorschlag wurde dann an das Umweltministerium weitergeleitet, das schließlich mit der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform, dem Ministerium für Wissenschaft und Technologie, dem Finanzministerium und dem Amt für Meteorologie eine Lösung ausarbeitete. Am 24. August 2021 veröffentlichte das Umweltministerium dann ein detailliertes Antwortschreiben zu seinem Antrag auf der offiziellen Behörden-Website. 

  

In Reaktion darauf wurden die zuständigen Regierungsorgane umgehend aktiv und ergriffen gezielte Maßnahmen, um die thematisierten Probleme anzugehen. Im September 2021 gab das Umweltministerium schließlich einen Pilot-Arbeitsplan zur Überwachung der Kohlenstoffemissionen in 16 Städten, fünf Schlüsselindustrien und elf Konzernen bekannt. Drei Monate später veröffentlichte das Amt für Meteorologie eine Liste der ersten 60 Stationen des National Greenhouse Gas Observation Network und im Januar 2022 einen Plan zur gezielten Aufsicht über Treibhausgasemissionen. „All dies belegt eindrucksvoll die Effizienz und schnelle Reaktionsfähigkeit von Chinas konsultativer Demokratie“, lobt Zhang. 

  

Im Zuge seiner Arbeit hat Zhang live miterlebt, wie sich die Volksdemokratie in China durch den gesamten Entscheidungsprozess hindurchzieht. Im kürzlich veröffentlichten Weißbuch „China: Demokratie, die funktioniert“ wird betont, dass Demokratie nicht nur ein gemeinsamer Wert der Menschheit ist, sondern auch ein Ideal, das die KP Chinas und die chinesische Bevölkerung hochhalten.  

  

„Die in China praktizierte Volksdemokratie umfasst als ein Modell der sozialistischen Demokratie alle Aspekte des demokratischen Prozesses sowie alle Gesellschaftsbereiche. Chinas Demokratie ist also eine Demokratie im wahrsten Sinne“, sagt Zhang. 

  

Die Interessen der Bevölkerung kommen zuerst 

  

In seinen Anträgen unterbreitet Zhang auf Grundlage seiner fachlichen Einschätzungen objektive und konstruktive Vorschläge, die zukunftsfähig sind. Durch sein Mitwirken an der demokratischen Konsultation beteiligt er sich an Chinas Regierungsführung. Jeder seiner Anträge ist wohldurchdacht und bestens recherchiert, eine Arbeit, in die der engagierte Delegierte viel Zeit und Mühe investiert. Manchmal dauert es ein ganzes Jahr, bis ein Antrag steht. 

 

Insbesondere der Umweltschutz ist ein Thema, das Zhang schon lange am Herzen liegt. Als Zhang im Jahr 2019 ein Fortbildungsseminar der Parteischule des Zentralkomitees besuchte, reiste er in dessen Rahmen auch mit sieben Studienkollegen nach Ulanqab im Autonomen Gebiet Innere Mongolei. Vor Ort nahmen die Nachwuchskader unter anderem das schnelle Schrumpfen des Daihai-Sees und die daraus resultierenden Umweltprobleme genauer unter die Lupe. 

 

 

 

Kohlenstoffsatelliten made in China: Zhang Xingying (Mitte) stellt im Oktober 2016 auf der Plenarsitzung der International Earth Observation Organization in Washington einem internationalen Publikum neueste chinesische Umwelttechnologie vor. 

  

Zur Vorbereitung gründete Zhang damals schon einen Monat vor Beginn der Expedition ein achtköpfiges Team. Jeder bekam dabei einen Themenschwerpunkt zugeteilt. Auf Grundlage von Satellitenbeobachtungsdaten des Daihai-Sees der letzten drei Jahrzehnte und Beobachtungsdaten der örtlichen meteorologischen Station analysierten Zhang und sein Team die Veränderungen der Wasserfläche umfassend. Auch evaluierten sie die Beziehungen zwischen lokaler Meteorologie und Klimawandel und versuchten, natürliche Veränderungen von menschgemachter Zerstörung zu trennen. 

  

Eines der Teammitglieder aus dem Ministerium für Wasserressourcen untersuchte mithilfe von Langzeitüberwachungsdaten über Hydrologie und Wasserqualität die genauen Auswirkungen des örtlichen Daihai-Kraftwerks auf die Temperatur und die chemische Zusammensetzung des Seewassers. Dabei wurden auch die lokale Industriestruktur und die ländliche Wassernutzung genau berücksichtigt.  

  

Ausgestattet mit diesen umfangreichen Forschungsdaten reisten die Teammitglieder schließlich zu ihrer einwöchigen Abschlussuntersuchung nach Ulanqab. „Auf der Grundlage dieser eingehenden Analyse und mithilfe von Big Data haben wir dann letzten Endes unseren Antrag formuliert“, beschreibt Zhang das Vorgehen. In ihrem hochwertigen Forschungsbericht interpretierten die Fachleute die Veränderungen der ökologischen Umwelt des Sees in den letzten 500 Jahren und unterbreiteten auf dieser Grundlage Vorschläge zum örtlichen Umweltschutz. Der Forschungsbericht wurde an das PKKCV-Landeskomitee überreicht und von diesem angenommen. 

  

Streben nach Innovation 

  

Zhang ist Jahrgang 1978. Als Mitglied sowohl des PKKCV-Landeskomitees als auch des Gesamtchinesischen Jugendverbandes widmet er sich schon seit 2007 der Forschung im Bereich Fernerkundungstechnologie globaler Kohlendioxid-Überwachungssatelliten. Seine Promotion hatte er zuvor mit dem Schwerpunkt atmosphärische Umweltchemie abgelegt. 2011 trug er als Assistent des Chefwissenschaftlers für Chinas ersten Kohlendioxid-Überwachungssatelliten maßgeblich zum Aufbau und zur Entwicklung eines experimentellen Satellitenprojekts zur Überwachung von Kohlendioxid in China bei. Fünf Jahre später, im Jahr 2016, schickte die Volksrepublik diesen Satelliten schließlich erfolgreich ins All. China ist damit nach Japan (2009) und den Vereinigten Staaten (2014) heute das dritte Land, das über einen Satelliten zur Untersuchung von Kohlenstoffemissionen verfügt. 

  

„Angesichts der Verschlechterung der ökologischen Umwelt, der Verschärfung des Klimawandels und der Zunahme von Wetterkatastrophen ist es wichtig, das Potenzial der Satellitenfernerkundung zu nutzen“, sagt Zhang. Bei der Umsetzung von Chinas nationaler Strategie bezüglich der Erreichung des Zenits der CO2-Emissionen und der Kohlenstoffneutralität gelte es, darüber nachzudenken, wie sich CO2-Emissionen wissenschaftlich überwachen und die Auswirkungen der Emissionsminderung in verschiedenen Regionen und Branchen bewerten ließe, so der chinesische Experte. 

  

Im laufenden Jahr werde China den weltweit ersten Satelliten starten, der Kohlendioxid in der Atmosphäre mit einem Lidar-System erkennen kann, so Zhang. Als stellvertretender Chefingenieur für das Anwendungssystem dieses Satelliten freut sich der Wissenschaftler darauf, durch neue Technologien genauere Daten über die Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre zu erhalten. „Dies wird dazu beitragen, Chinas ,Dual Carbon‘-Ziele zu erreichen und Daten mit der internationalen Gemeinschaft auszutauschen, damit wir eine bessere globale Umweltpolitik gestalten und dem Klimawandel erfolgreich begegnen können“, sagt er. 

 

Chinas intensive Beteiligung an der Gestaltung der globalen Umweltpolitik ist ein weiteres Thema, das Zhang besonders am Herzen liegt. „Der Schlüssel zu gesunden zwischenstaatlichen Beziehungen liegt in der Völkerfreundschaft“, sagt er. Zhang ist der Ansicht, dass chinesische Fachleute stärker ermutigt werden sollten, sich internationalen Organisationen und internationalen Expertenteams anzuschließen, sich an der Ausarbeitung der internationalen Regeln und Vorschriften sowie an der Zusammenstellung bzw. Überprüfung wissenschaftlicher Beiträge zu beteiligen. „Außerdem müssen noch mehr gesellschaftliche Organisationen aus China global werden“, findet er. In einer globalisierten Welt müsse sich China in der Gestaltung der globalen Umweltpolitik noch aktiver und kreativer einbringen, insbesondere in zukunftsweisenden Bereichen, so seine Hoffnung für die Zukunft. 

 

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