Chengdu ist ein perfektes Beispiel dafür, wie Tradition und Moderne miteinander verbunden werden kann. Zu Zeiten der antiken Seidenstraße bildete sie einen wichtigen Knotenpunkt für den Warenhandel, heute ist sie ein Hub für die weltweite elektronische Informationsindustrie. Die Stadt zeichnet sich durch ihr offenes und internationales Flair aus – wie auch die Teilnehmer der heute zu Ende gehenden Welt-Sommerhochschulspiele erleben konnten.
„Mit einer mehr als 2.300-jährigen Geschichte hat Chengdu aufgrund seiner Weltoffenheit und seiner Inklusivität stets die wirtschaftliche Entwicklung und den kulturellen Wohlstand bewahrt,“ beschwor Präsident Xi Jinping in seiner Rede am 28. Juli bei der Eröffnungszeremonie der FISU-Sommer-Welthochschulspiele. Chengdu sei eine berühmte historische und kulturelle Stadt, seit jeher ein Knotenpunkt für den Austausch zwischen China und dem Ausland und eine Perle an der Seidenstraße im Südwesten Chinas.
„Wir heißen Sie alle willkommen, einen Spaziergang durch die Straßen von Chengdu zu machen, um die zahllosen Bestandteile, die die chinesische Modernisierung ausmachen, selbst hautnah zu erleben und miteinander zu teilen.“
Chinas erste umfassende internationale Sportveranstaltung im Westen des Landes findet derzeit noch bis zum 8. August in der Hauptstadt Sichuans statt. Vor Ort kann man dieser Tage am Rande der tollen Wettkämpfe deshalb einen regen internationalen Austausch beobachten. Die Straßen und Gassen außerhalb der Veranstaltungsorte sind voll von leckeren Speisen, schönen Ansichten und allgemeiner Schönheit und verzaubern somit die Gäste aus dem In- und Ausland. Auf diese Weise können sie den „internationalen Stil“ der offenen Stadt Chengdu selbst erleben.
Eine lebenswerte und dynamische Stadt
Wenn man durch die Straßen von Chengdu spaziert, kann man die geschäftigen Menschenmassen und die große Vielfalt von Menschen gar nicht übersehen. Im Taikooli-Einkaufsviertel gehen Tradition und Moderne Hand in Hand: In alten chinesischen Gebäuden sind Luxusmarken wie Hermes und Louis Vuitton untergebracht. In der Wangping-Straße im Mengzhui Bay-Bezirk versammeln sich junge Touristen in modischen, internationalen Bars im westlichen Stil, um das Nachtleben zu genießen, während nostalgische Touristen aus dem In- und Ausland gleichzeitig nicht weit entfernt vor den alten ziegelroten Häusern flanieren und die traditionellen Hot-Pot-Restaurants auf beiden Seiten der alten Straße bevölkern ......
Menschen spazieren in der Sommernacht im Juni durch die Straße Wangping von Chengdu. Foto von Xinhua
Abu, ein 29-jähriger Israeli, der bereits seit 11 Jahren in Chengdu lebt, eröffnete vor einem Jahr in eben dieser Wangping-Straße eine Bar im westlichen Stil, die auch kleine Speisen anbietet - sein drittes Geschäft in der Stadt.
„Die Menschen in Chengdu behandeln mich wie ihre eigene Familie. Außerdem herrscht in Chengdu ein sehr gutes Geschäftsumfeld, vor allem, weil es hier eine aufgeschlossene und fröhliche kulturelle Einstellung gibt und die Menschen wissen, wie sie ihr Leben angenehm gestalten können.“
Eines der Entwicklungsziele Chengdus ist es, „ein Vorzeigegebiet für die Menschen in der Stadt zu schaffen, in dem sie leben und arbeiten können.“ In diesem Rahmen soll die Entwicklung der Stadt gemäßigter und das Leben der Menschen qualitativ hochwertiger gestaltet werden. So will die Stadt die Führung beim Aufbau eines glücklichen Zuhauses übernehmen, in dem die Menschen ein besseres Leben haben.
Chengdu ist bereits jetzt landesweit führend, was den Anteil der 24-Stunden-Läden (Convenience Stores) an der Anzahl aller Läden in der Stadt angeht, der bei 79,7 Prozent liegt. Die Stadt verfügt außerdem über 48 landschaftlich reizvolle Orte, die mit 4A oder sogar 5A bewertet werden (5A ist die höchste Bewertung), und über 3.600 stationäre Buchläden. Beides hebt die Stadt im landesweiten Vergleich ebenfalls auf den ersten Platz.
All dies spiegelt die Vorstellungen der Menschen von einer hohen Lebensqualität wider. Chengdu hat auch ehemals ungenutzte Grundstücke genutzt, um darauf Gemeinschaftsgärten anzulegen, und den verbleibenden städtischen Raum unter Brücken, entlang von Straßen und in der U-Bahn genutzt, um dort zukunftsweisende Vorzeigeprojekte zu schaffen, wie z. B. einen „Wanghong“-Sportplatz (mit „Wanghong“ wird in China etwas bezeichnet, das vor allem aus den sozialen Medien bei der jungen Generation beliebt ist) und eine intelligente Wissenschaftsecke. ...... Die gelungene Umwandlung jedes dieser Räume spiegelt das Konzept derStadt wider, den „Komfort“ für die Einwohner zu erhöhen.
Eine internationale Metropole, die die Investoren anzieht
Ein wichtiger Faktor, der eine Stadt „lebenswert“ macht, ist, dass sie wirtschaftlich erfolgreich und attraktiv ist: Im Jahr 2022 hat die Stadt ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 20.817,5 Milliarden Yuan erreicht. Betrachtet man Chengdu als unabhängige eigene Volkswirtschaft übersteigt ihr BIP die Marke von 2 Billionen Yuan –ein Wert, der höher als in 70 Prozent der Länder und Regionen auf der ganzen Welt ist. Was die gesamtwirtschaftliche Entwicklung von Chengdu in der ersten Hälfte dieses Jahres angeht, so erreichte die Stadt ein BIP von 107,055 Milliarden Yuan, was einem Anstieg von 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Immer mehr Unternehmen sind sich einig, dass Chengdu auch in Zukunft weiter wachsen wird, weshalb sie hier investieren.
Gleichzeitig profitiert Chengdu von den günstigen Reisemöglichkeiten zu und von den fünf Kontinenten der Welt. Als dritte Stadt auf dem chinesischen Festland mit zwei internationalen Flughäfen verfügt Chengdu aktuell über 20 internationale und regionale regelmäßige Non-Stop-Frachtrouten. Das Netz der internationalen und regionalen Flugrouten verbindet die Stadt mit den fünf Kontinenten der Welt und bildet einen effizienten Luftkorridor für den internationalen Austausch, den Handel und die industrielle Entwicklung.
Die internationalen Linienzüge von Chengdu sind mit einer Vielzahl von Gütern beladen und transportieren eine große Anzahl von Waren „Made in China“ in andere Länder. Auf dem Rückweg bringen sie ihrerseits eine große Anzahl von ausländischen Waren nach Chengdu.
Egal ob man die Geschichte von Zhang Qian (ein chinesischer Entdecker und kaiserlicher Gesandter im 2. Jahrhundert v. Chr., zur Zeit der Han-Dynastie. Ihm gelang es als erstem chinesischen Beamten, dem Kaiserhof verlässliche Informationen über Zentralasien zu verschaffen) aus Chengdu oder von der Einführung von Chilischoten und Seide über das Meer liest - sie alle spiegeln die Offenheit Chengdus an der alten Seidenstraße wider.
In der heutigen globalisierten Wirtschaft ist die offene Entwicklung untrennbar mit der Verfügbarkeit von globalen Ressourcen und dem Zugang zu den globalen Märkten verbunden. Von der Fertigstellung und dem Betrieb zweier internationaler Flughäfen bis hin zum Zugverkehr zwischen China und Europa, der mehr als hundert Städte innerhalb und außerhalb des Landes verbindet, hat Chengdu ein hohes Maß an Öffnung nach außen erreicht und zieht damit globale Ressourcen an.
Durch die Öffnung wurde Chengdus Position als internationales Tor und Drehkreuz zunehmend gestärkt, das Geschäftsumfeld wurde optimiert und verbessert, und der Austausch und die Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft wurden immer enger. Dies hat viele Unternehmer dazu veranlasst, nach und nach in Chengdu zu investieren, weshalb die Zahl der neu registrierten Marktteilnehmer rapide anstieg.
Die verfügbaren Daten zeigen, dass Chengdu bisher Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zu 235 Ländern und Regionen in der ganzen Welt aufgebaut hat. Außerdem haben sich 315 der Fortune Global 500-Unternehmen haben sich in Chengdu niedergelassen. In West- und Zentralchina steht die Stadt, sowohl was die ausländischen Unternehmen als auch die ausländischen Direktinvestitionen (FDI) angeht, an der Spitze.
Am 2. August wurde die diesjährige Fortune-500-Liste veröffentlicht, aus der hervorging, dass dass die Zahl der Unternehmen mit dem Hauptsitz in Chengdu auf vier gestiegen war,, was einen neuen Rekord für die Zahl der Fortune-500-Unternehmen in Chengdu darstellte.
Im Juni kündigte der deutsche Siemens-Konzern im Rahmen seiner Investitionsstrategie und seines schnell wachsenden Geschäfts in China an, 140 Millionen Euro (etwa 1,1 Milliarden Yuan) in den Ausbau seines Digitalwerks in Chengdu zu investieren. Damit will das deutsche Unternehmen die riesigen Wachstumschancen auf dem chinesischen Markt nutzen.
Die „Chengdu Hi-Tech West Zone“, in der auch Siemens angesiedelt ist, ist das wichtigste Zentrum der elektronischen Informationsindustrie in der Stadt. Hier ist eine ganze Reihe weiterer international renommierter Unternehmen wie Intel, Huawei, Dell oder Foxconn angesiedelt. Sie decken die Industrieketten der vier großen Branchen - integrierte Schaltkreise, neue Displays, intelligente Terminals und Netzwerkkommunikation – ab und nehmen somit einen wichtigen Platz in der globalen Karte der elektronischen Informationsindustrie ein.