In diesem Jahr feiert die Seidenstraßeninitiative ihr zehnjähriges Bestehen. Innerhalb eines Jahrzehnts hat China in ihrem Rahmen über 200 Kooperationsabkommen mit insgesamt 152 Ländern und 32 internationalen Organisationen unterzeichnet. Im Zuge der aktiven Ausweitung und Vertiefung der Seidenstraßen-E-Commerce-Kooperation hat China nach Angaben des chinesischen Handelsministeriums bilaterale E-Commerce-Kooperationsmechanismen mit 29 Ländern eingerichtet. Zudem unterzeichnete die Volksrepublik mit 18 Ländern Absichtserklärungen zur Stärkung der Investitionszusammenarbeit in der Digitalwirtschaft. Der Seidenstraßen-E-Commerce ist damit zu einem neuen Kanal und Motor für den Ausbau der multi- und bilateralen Wirtschafts- und Handelskooperation gereift.
Daten des Handelsministeriums zeigen auch, dass sich Umfang und Qualität des chinesischen Onlinehandels in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert haben und sich der Trend zu Integration und Innovation weiter vertieft. In der E-Commerce-Branche sind in China fast 70 Millionen Menschen beschäftigt und das Land ist bereits seit zehn Jahren in Folge der größte Online-Einzelhandelsmarkt der Welt, wobei die Rolle des E-Commerce in der nationalen Gesamtentwicklung mehr und mehr an Bedeutung gewinnt.
China E-Commerce-Konferenz 2023: Am 2. September sprach der pakistanische Botschafter in China, Moin Ul Haque, zum Thema „Aufbau einer hochwertigen internationalen Zusammenarbeit zwischen China und Pakistan“.
„Bei der Entwicklung des E-Commerce ist China weltweit führend und dient als Referenz für andere Länder.“ Dies sagte Moin Ul Haque, Pakistans Botschafter in China, in seiner Rede auf der China E-Commerce-Konferenz 2023, die am 2. September im Rahmen der diesjährigen China International Fair for Trade in Services (CIFTIS) stattfand. Der Onlinehandel spiele heutzutage eine zentrale Rolle für die volkswirtschaftliche Entwicklung, so Ul Haque. Der Wirtschaftszweig sei in der Lage, geografische Barrieren zu überwinden, und ermögliche es allen Ländern, ihre wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten besser zu erkunden, so der Botschafter.
Diese Ansicht teilt auch Dorothy Tembo, die stellvertretende Exekutivdirektorin des Internationalen Handelszentrums (ITC). Die letzten vier Jahre seien eine schwierige Zeit für alle gewesen, räumt sie ein. Rückblickend könne man vor allem eines feststellen: dass Innovation der Schlüssel zur Entwicklung des E-Commerce sei, insbesondere für Kleinstbetriebe sowie kleine und mittlere Unternehmen. Besonders die Entwicklungsländer gelte es nun in Zukunft verstärkt zu unterstützen. „In Sachen E-Commerce führt an China kein Weg vorbei, vor allem wenn es darum geht, anderen Entwicklungsländern bei der Verbesserung ihrer digitalen Infrastruktur unter die Arme zu greifen“, sagt sie.
Ausgelassene Stimmung: Während der CIFTIS geben Mitarbeiter des Ausstellungsbereichs der Botschaft der Republik Ghana spontan ihr musikalisches Können zum Besten. (Foto: Xinhua)
Angesichts der weltwirtschaftlichen Erholung und der veränderten Einkaufsgewohnheiten vieler Verbraucher verstärken die meisten Länder derzeit ihre Unterstützung für die Entwicklung des E-Commerce und treiben die digitale wirtschaftliche Transformation voran, was eine neue Wachstumswelle in der globalen E-Commerce-Branche eingeläutet hat. Pakistan, eines der Partnerländer der Initiative rund um den Seidenstraßen-E-Commerce, surft auf dieser Wachstumswelle mit und hat bereits bemerkenswerte Erfolge erzielt. Im November 2022 unterzeichneten China und Pakistan eine Absichtserklärung über die Zusammenarbeit im E-Commerce. Die beiden Länder tauschen sich regelmäßig über ihre Politik aus, fördern den Handel mit hochwertigen Produkten und stärken ihre Zusammenarbeit in Bereichen wie Logistik und elektronischer Zahlungsverkehr, wodurch sie gemeinsam neue Impulse in den bilateralen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen setzen konnten.
In diesem Jahr nahm Pakistan zum zweiten Mal an der CIFTIS teil, um seine Errungenschaften in Feldern wie Finanzen, Wissenschaft und Technologie, medizinische Versorgung und Bildung zu präsentieren. Isbei, ein führendes Unternehmen für künstliche Intelligenz, ist mit einem eigenen Stand im pakistanischen Pavillon vertreten, um chinesische Investoren anzulocken. Laut Li Yuan, leitende Vizepräsidentin für internationalen Austausch des Unternehmens, bietet Isbei KI-Technologie für große Unternehmen an und unterstützt diese dabei, ihre Umwandlungsrate zu erhöhen und die Betriebskosten zu senken. Das Unternehmen sei zu einem Vorzeigeprojekt im Rahmen des Chinesisch-Pakistanischen Digitalkorridors geworden, sagt sie. „Die CIFTIS-Teilnahme ist für uns eine seltene Gelegenheit, unsere Chancen und unsere Effizienz bei Kooperationsverhandlungen mit chinesischen Partnern zu verbessern“, so Li.
Hingucker: Der pakistanische Pavillon erfreut sich auf der CIFTIS großen Zulaufs. (Foto mit freundlicher Genehmigung von Isbei)
Vor allem im Rahmen des Seidenstraßen-E-Commerce hat Chinas Dienstleistungshandel mit BRI-Partnerländern in den letzten Jahren beachtliche Fortschritte gemacht, unter anderem im Hinblick auf Gesamtumfang, Handelsstruktur und Innovationen. Daten des chinesischen Handelsministeriums zeigen, dass der Dienstleistungshandel zwischen China und Seidenstraßen-Partnerländern zwischen 2015 und 2021 insgesamt 670 Milliarden US-Dollar erreichte, mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 5,8 Prozent. Zudem ist sein Anteil am gesamten chinesischen Dienstleistungshandel im selben Zeitraum von zwölf Prozent auf 14,7 Prozent geklettert.
Ein chinesisches Sprichwort besagt: „Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt.“ Das sagt auch Moin Ul Haque. „Unsere Reise zum Aufbau einer stärkeren Wirtschaftspartnerschaft und eines integrativeren E-Commerce-Ökosystems mag lang sein, aber jeder Schritt in diese Richtung ist unser gemeinsames Ziel“, so der Botschafter.
