Dieses Foto vom 28. September 2023 zeigt den ersten Spatenstich für die zweite Airbus-Endmontagelinie für Flugzeuge der A320-Familie in Tianjin, Nordchina. (Xinhua/Zhao Zishuo)
Der deutsche Automobilhersteller Volkswagen hat angekündigt, dass die chinesische Gesellschaft Volkswagen (China) Technology Co., Ltd. in drei Jahren eine Elektrofahrzeugplattform für den Einstiegsmarkt einführen und auf chinesische Kunden zugeschnittene reine Elektromodelle entwickeln wird.
Mit diesem Schritt unterstreicht der größte europäische Automobilkonzern seine Entschlossenheit, sich weiter in den chinesischen Markt zu integrieren, und ist ein Beispiel für die enge Zusammenarbeit zwischen China und der EU.
In diesem Jahr wird das 20-jährige Bestehen der strategischen Partnerschaft zwischen China und der EU gefeiert. Bis Ende 2022 ist der bilaterale Handel auf 847,3 Milliarden US-Dollar geklettert, was beide Seiten zu den zweitgrößten Handelspartner des jeweils anderen gemacht hat.
Mit einer geschätzten Gesamtinvestition von einer Milliarde Euro plant Volkswagen (China) Technology Co., Ltd. Anfang 2024 in Hefei in der ostchinesischen Provinz Anhui den Betrieb aufzunehmen. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Forschung und Entwicklung intelligenter, vernetzter Fahrzeuge und hat sich zum Ziel gesetzt, die Markteinführungszeit seiner Automobil- und Komponentenprodukte um 30 Prozent zu verkürzen.
Die undatierte Luftaufnahme der Volkswagen Group China zeigt das Werk des Modularen Elektroantriebsbaukastens (MEB) der Volkswagen (Anhui) Components Co., Ltd. in Hefei, der Hauptstadt der ostchinesischen Provinz Anhui. (Xinhua)
Das Unternehmen möchte seine neue Elektroautoplattform innerhalb von 36 Monaten auf den Markt bringen, was bedeutet, dass der Entwicklungszyklus um etwa ein Drittel verkürzt werden muss. Dies ermögliche dem Unternehmen, seine Kundenbasis auf dem dynamischen chinesischen Markt für Elektrofahrzeuge schnell zu erweitern, so Ralf Brandstatter, Vorsitzender und CEO der Volkswagen Group China.
Infolge dessen werde das Unternehmen die fortschrittlichen Technologien lokaler Zulieferer in seine Entwicklung integrieren, um die Innovationskraft des chinesischen Marktes zu maximieren. Dafür werden im geplanten Zuliefererpark in Hefei rund 1.100 lokale Zulieferer Hard- und Softwarelösungen bereitstellen, um die Einbindung in den frühen Phasen der Entwicklung neuer Produkte sicherzustellen.
Ähnlich wie der Volkswagen-Konzern haben auch viele andere deutsche Unternehmen sich auf China fokusiert und eine Niederlassung in dem Land aufgebaut.
Das Unternehmen Weilburger Coatings (Tianjin) Ltd, das sich mit der Forschung, Entwicklung und Herstellung von Beschichtungen für den Schienenverkehr und Hochtemperatur-Antihaftbeschichtungen befasst, nahm 2020 seine Tätigkeit in der nordchinesischen Stadt Tianjin auf. Der Jahresumsatz des Unternehmens liegt bei über 100 Millionen Yuan, die Jahresproduktion von Beschichtungen beträgt rund 1.200 Tonnen.
Das Werk in Tianjin baut auf die rasante Entwicklung des chinesischen Sektors für neue Energiefahrzeuge und Yachten, um seine Produkte und Technologien auf einen größeren Markt auszuweiten.
„Wir sind der festen Überzeugung, dass die Zukunft der Produktion in China liegt, deshalb werden wir dem chinesischen Markt weiterhin optimistisch gegenüberstehen“, so Tian.
Für viele deutsche Unternehmen ist China nicht nur ein wichtiger Produktionsstandort und Absatzmarkt, sondern auch ein vertrauenswürdiger Partner.
Der deutsche Werkstoffhersteller Covestro hat bereits drei Jahre in Folge an der China International Import Expo (CIIE) teilgenommen. Während der sechsten CIIE in diesem Jahr unterzeichnete Covestro eine strategische Zusammenarbeit mit der Huafon-Gruppe zur Entwicklung kohlenstoffarmer Lösungen.
Und das deutsche Pharmaunternehmen Boehringer-Ingelheim beschleunigt die Einführung globaler innovativer Produkte in China und fördert damit die Innovation in China und weltweit.
Laut einer Umfrage der Deutschen Handelskammer in China plant mehr als die Hälfte der 288 befragten deutschen Unternehmen, ihre Investitionen in China in den nächsten zwei Jahren zu erhöhen, um in diesem wichtigen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.
Auch viele europäische Unternehmen sprechen China ihr Vertrauen aus.
Ende September legte der europäische Flugzeughersteller Airbus im Rahmen seiner Expansion auf dem chinesischen Markt den Grundstein für seine zweite Endmontagelinie in Tianjin. Dies sei ein starkes Vertrauensvotum für die Zukunft der Luftfahrt in China, sagte Airbus-CEO Guillaume Faury.
In dem neuen Werk von ADB Safegate in Tianjin laufen derweil die Produktionslinien kontinuierlich. Das belgische Unternehmen stellt Produkte für Flughafennavigationshilfen her, welche auf großen und mittelgroßen Flughäfen Chinas weit verbreitet seien, so Yang Xinyu, Vice President Operation von ADB Safegate in China.
Laut der China Business Confidence Survey 2023 planen mehr als 90 Prozent der befragten Unternehmen, China als Investitionsziel zu nutzen, wobei 59 Prozent der Befragten angaben, dass China derzeit zu den drei wichtigsten Investitionszielen gehört.