Deutsche Unternehmen ziehen verstärkt Investitionen in China in Betracht. Mit konkreten Maßnahmen zeigen sie ihr Vertrauen in den chinesischen Markt und widerlegen Behauptungen eines vermeintlichen „Abwanderungstrends“ aus China.
Archivbild von der China International Import Expo (Foto: Xinhua)
Die KSB Gruppe, ein in Deutschland ansässiger Pumpen- und Armaturenhersteller, hat den Bau eines neuen Werks in Shanghai angekündigt. Rund 20 Millionen Euro will das Unternehmen dort investieren. Es ist ein Zeichen seines Festhaltens am chinesischen Markt.
Ihr großer Erfolg in China könne als Meilenstein betrachtet werden. Der riesige chinesische Markt sei für das Unternehmen von entscheidender Bedeutung, sagte Ralf Kannefass, Geschäftsführender Direktor der KSB Management für Vertrieb, Service und Marketing, vor kurzem in Shanghai.
KSB hat vor 30 Jahren – seit ihrem Markteintritt in China im Jahr 1994 – Geschäfte mit dem Land aufgenommen. „Wir sind stolz darauf, seitdem in China verwurzelt zu sein. Das Tempo entspricht der Öffnung des Landes“, sagte He Jun, Präsident von KSB Asia North.
KSB China erzielte im Jahr 2023 einen Umsatz von 3 Milliarden Yuan (390 Millionen Euro) – 12 Prozent des Gesamtumsatzes des Unternehmens.
KSB China ist nur ein kleiner Ausschnitt der Präsenz deutscher Unternehmen in China. Der deutsche multinationale Chemiekonzern BASF feierte Anfang des Monats die Einweihung seiner Anlage für thermoplastische Polyurethane (TPU) an seinem Verbundstandort Zhanjiang in der südchinesischen Provinz Guangdong.
Die neue Anlage ist die größte TPU-Produktionslinie der BASF weltweit. Sie wird dazu beitragen, die Marktnachfrage in den Segmenten Industrie, E-Mobilität und erneuerbare Energien zu befriedigen, so das Unternehmen.
Die Anlage werde es der BASF ermöglichen, die wachsende Marktnachfrage nach TPU im asiatisch-pazifischen Raum zu decken und näher an wichtige Kundenindustrien in China und im asiatisch-pazifischen Raum heranzukommen. Dies sagte Martin Jung, Leiter des BASF-Geschäftsbereichs Performance Materials.
Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge hat sich der Anteil der deutschen Unternehmen, die aus dem chinesischen Markt aussteigen oder einen Ausstieg in Erwägung ziehen, in den vergangenen vier Jahren auf 9 Prozent mehr als verdoppelt.
Es gebe eine starke Verbindung zwischen deutschen Unternehmen und China. Die wechselseitige Kommunikation und Interaktion mit chinesischen Unternehmen leiste einen bedeutenden Beitrag zum BIP-Wachstum in Deutschland, so Kannefass.
„Meiner Meinung nach sollten deutsche Unternehmen, einschließlich vieler Unternehmen in Europa, weiterhin in China investieren. KSB wird auch künftig in Talente, Fabriken und das gesamte Geschäftsfeld in China investieren, was im Einklang mit der globalen Entwicklungsstrategie des Unternehmens steht“, sagte er.