Das Photothermische Kraftwerk im Industriepark für Photovoltaik (Photothermie) in Delingha im Mongolischen und Tibetischen Autonomen Bezirk Haixi in Qinghai. (Drohnenfoto vom 23. April, Zhang Long/Xinhua)

Nach Ansicht von Branchenexperten ist China in der Lage, wirksame Lösungen für die großen Herausforderungen der globalen Energiewende zu bieten, da das Land die Innovation im Bereich der Energietechnologie kontinuierlich beschleunigt habe.

China sei bereits ein Vorreiter bei der globalen Energiewende, da die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt die Einführung fortschrittlicher Technologien energisch vorantreibe, was die allmähliche Reifung damit verbundener Branchen fördere, so Lin Jianhai, Vizepräsident des Internationalen Finanzforums und ehemaliger Sekretär des Internationalen Währungsfonds (IWF).

Die enorme Größe des chinesischen Marktes und sein umfassendes industrielles System hätten das allgemeine Entwicklungsniveau der Energiewirtschaftskette erhöht und gleichzeitig den globalen grünen Wandel vorangetrieben, so Lin.

Im Bereich der Energieversorgung hätten Schlüsseltechnologien wie die Kernkraft der dritten Generation einen Durchbruch erzielt. China sei zudem weltweit führend in Bereichen wie der Umwandlungseffizienz von Photovoltaikpanels, der Ultrahochspannungsübertragungstechnologie und der Wasserkraftindustrie. Auch die Industrialisierung von Pioniertechnologien wie der neuen Energiespeicherung und der Wasserstoffenergie beschleunige sich stetig, sagte er. Lin fügte jedoch hinzu, dass die globale Energiewende noch vor zahlreichen Herausforderungen stehe, wie etwa Finanzierungslücken und eine unzureichende Koordinierung der Industriepolitik.

China hat in den letzten Jahren beachtliche Erfolge bei der Energiewende erzielt: Die installierte Kapazität an erneuerbaren Energien überstieg im letzten Jahr 1,5 Milliarden Kilowatt, was mehr als 50 Prozent der gesamten installierten Stromkapazität des Landes ausmacht und die installierte Kapazität an thermischer Energie historisch übertrifft. Das geht aus Daten der Nationalen Energiebehörde hervor. Auf das Land sei mehr als die Hälfte der weltweit neu installierten Kapazität an erneuerbaren Energien im Jahr 2023 entfallen, hieß es.

Die Behörde erklärte, dass weitere Anstrengungen geplant seien, um den Bau von Stromnetzen zu beschleunigen und die Stromübertragungsmechanismen im Land zu verbessern, da Chinas Stromnetz mit dem steigenden Anteil von Strom aus intermittierenden neuen Energiequellen vor wachsenden Stabilitätsproblemen stehe.

Einem im Juni von der Internationalen Energieagentur veröffentlichten Bericht zufolge sind die durchschnittlichen Kosten für weltweite Windkraft- und Photovoltaikprojekte in den letzten zehn Jahren kumuliert um mehr als 60 bzw. 80 Prozent gesunken, was vor allem auf China zurückzuführen sei. Im vergangenen Jahr überstieg die neu installierte Kapazität an erneuerbaren Energien in China die der übrigen Welt, wodurch das Land den größten Beitrag zur Entwicklung der globalen Industrie für erneuerbare Energien geleistet habe, so der Bericht.