Seit sieben Jahren ist Kärcher mit einem Messestand auf der CIIE vertreten. (Foto: Wei Hongchen)
„Wir sehen die CIIE nicht nur als eine reine Trading-Messe, sondern auch als Innovationsplattform, auf der man sich über neue Gedanken austauschen und neue Partner finden kann“, sagt Rainer Kern, stellvertretender Generaldirektor und Finanzvorstand von Kärcher China, im Interview mit „China Heute“ auf der 7. CIIE in Shanghai. Das deutsche Traditionsunternehmen ist ein weltweit führender Anbieter von Reinigungsausstattung und -lösungen.
Auf der diesjährigen Importmesse hat der deutsche Hersteller gleich mehrere Premieren im Gepäck, zeigt Ausstellungsstücke, die asien-, teils sogar weltweit erstmals zu sehen sind. Kärcher stellt damit nicht nur seine starke Kompetenz im Bereich intelligente Technik unter Beweis, sondern auch sein Knowhow in Bezug auf effektive Steuerung und Kontrolle. Man setze sich zudem intensiv mit den Bedürfnissen chinesischer Konsumenten auseinander, betont der CFO. Besonderer Beliebtheit auf dem chinesischen Markt erfreuten sich beispielsweise der Mini-Reinigungsroboter CV50 für den kommerziellen Einsatz sowie der zusammenklappbare Handreiniger KHB Air.
Debüt: Kärcher-Produktneuheiten auf der 7. CIIE. (Foto: Wei Hongchen)
Der deutsche Branchenriese in der Reinigungsindustrie ist bereits seit der Premiere 2018 auf der Shanghaier Importmesse vertreten, das siebte Jahr in Folge also. Man profitiere deutlich von den Entwicklungschancen, die der chinesische Markt biete, sagt er. Seit ihrem Debüt im Jahr 2018 hat der Konzern mehr als zwei Milliarden Yuan in China investiert. Aus vielen Exponaten sind Erfolgsprodukte geworden.
China sei ein wichtiger Innovationsmarkt für Kärcher, der über großes Potenzial verfüge, so der CFO weiter. Um dieses Potenzial auch tatsächlich abzurufen, habe sich die Firma stark lokalisiert. Ein wichtiges Standbein bildet dabei das globale F&E-Zentrum im Industriepark von Suzhou im ostchinesischen Jiangsu. 2023 wurde diese Niederlassung, die sich auf Batterietechnik und Robotik spezialisiert hat, offiziell in Betrieb genommen. „Wir haben die Strategie ,local for local and local for region’ auf den Weg gebracht“, sagt Kern. „Das heißt: Wir stellen hier vor Ort nicht nur Produkte für China her, sondern für ganz Asien.“
Rainer Kern, stellvertretender Generaldirektor und Finanzvorstand von Kärcher China (Foto: Wei Hongchen)
In diesem Jahr hat China allerhand Anstrengungen unternommen, um seinen Markt noch weiter auszubauen und ein günstiges Geschäftsumfeld für ausländische Geldgeber zu schaffen. Dies hat der Deutsche hautnah miterlebt. Und er geizt nicht mit Lob für die Wirtschaftsoffensive. „Die chinesische Regierung hat viele Maßnahmen auf den Weg gebracht. Darin sehen wir eine gute Unterstützung, die den Binnenmarkt stärkt und für lokale Nachfrage sorgt. Solche Maßnahmen sind bei uns als Unternehmen natürlich mehr als willkommen, da sich so zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten bieten.“
Chinas Wirtschaft wachse zwar nicht mehr ganz so stark wie früher, es sei aber falsch, von einem Rückgang zu sprechen, so Kern. „Ich würde es eher als Normalisierung bezeichnen.“ Blicke man in andere Länder, so sei ein Wachstumstempo zwischen zwei und fünf Prozent des BIP die Regel. „Was China momentan durchläuft, bedeutet also keineswegs, dass der chinesische Markt unattraktiv würde“, so die Analyse des CFO.
„Kärcher ist bereit, weiter in China zu investieren“, so das klare Statement des Deutschen. Kein Wunder also, dass die Firma plant, ihr bereits bestehendes Werk in Changshu auszubauen. Der Unternehmer freut sich über die Aussichten auf dem chinesischen Markt. Er erwarte, dass das der Footprint in China weiterwachse. „Im F&E-Zentrum in Suzhou beschäftigen wir aktuell 120 Ingenieure. Im kommenden Jahr könnte die Zahl bereits auf 140 anwachsen, in fünf Jahren könnten es gar 300 sein“, so seine Prognose für die nächsten Jahre.