Premiere: Auf der 7. CIIE sind vier Mittelständler aus Deutschland und auch der Schweiz vertreten. (Foto zur Verfügung gestellt von DEZ)
„Die CIIE ist die beste chinesische Messe, an der ich bisher teilgenommen habe. Hier haben wir viele neue Kunden gefunden, einen großen Markeneffekt erzielt und auch Einblicke in den chinesischen Markt gewonnen“, sagt Jasmin Alobaidi, Leiterin der Firma OPiS aus Deutschland.
Zum ersten Mal sind auf der Internationalen Importmesse in Shanghai auch Mittelständler aus Deutschland und der Schweiz vertreten. Die vier Firmen werben für ihre Produkte, etwa auf dem Gebiet des Umweltschutzes, aber auch für Kaffeemaschinen. OPiS ist eine dieser Firmen und zugleich ein Hidden Champion im Bereich neue Materialien für den Straßenbau.
Was Jasmin Alobaidi nach Shanghai mitgebracht hat, sind innovative, energiesparende und umweltfreundliche Straßenbelagsmischungen. „Unsere Materialien können die Wasserfestigkeit, Tragfähigkeit und Lebensdauer von Straßenbelägen effektiv verbessern“, sagt sie. „Auch helfen sie dabei, Materialverbrauch und Kosten erheblich zu senken.“ Es sei nur noch etwa die halbe Menge an Beton bzw. Zement nötig, so die Unternehmensvertreterin.
Außerdem eigneten sich die Produkte der Firma für den Straßenbau in unterschiedlichen Umgebungen. „China ist ein großes Infrastrukturland in Asien und darin sehen wir einen großen Markt mit starkem Potenzial“, sagt Alobaidi. Die Unternehmerin hofft, auf der CIIE noch mehr Partner und Kunden aus der Volksrepublik zu gewinnen.
Jasmin Alobaidi ist kein Einzelfall. Laut Statistiken des Branchenverbandes „Der Mittelstand BVMW e.V.“ sind über 99 Prozent aller Unternehmen in Deutschland Mittelständer bzw. Kleinbetriebe. Ihre Zahl liegt bei rund 3,7 Millionen.
Laut Ren Zhiguang, Direktor des Büros des Deutsch-Europäischen Zentrums (DEZ), habe sich Chinas Importmesse in Deutschland bereits einen Namen gemacht. Doch anders als großen multinationalen Unternehmen aus der Bundesrepublik fiel es vielen deutschen KMUs lange schwer, an der Messe teilzunehmen und Fuß auf dem chinesischen Markt zu fassen.
Die Wende kam dann im Juni dieses Jahres, als das CIIE-Büro eine Kooperationsvereinbarung sowie eine Absichtserklärung mit dem DEZ und der Akademie Deutscher Weltmarktführer (ADWM) unterzeichnete. Das gemeinsame Ziel: günstige Rahmenbedingungen für deutsche KMUs, vor allem Hidden Champions, zu schaffen, damit diese reibungslos auf den chinesischen Markt eintreten können.
„Die deutschen Mittelständler zeigen große Begeisterung für die Messe. Sie erhoffen sich, über die Plattform ein Stück vom großen Kuchen des chinesischen Marktes abzubekommen“, sagt Ren. Gründe für den Markteintritt in China gebe es reichlich: ein riesiger Binnenmarkt, innovationsfreundliche Atmosphäre, ein immer besseres Geschäftsumfeld und vermehrte Chancen durch die industrielle Modernisierung. Viele deutsche KMUs erhofften sich zudem, gemeinsam mit China im Rahmen der Neuen Seidenstraße Drittmärkte zu erschließen. „Angesichts von Chinas Fokus auf grüne, hochwertige Entwicklung wurden diesmal vor allem relevante Firmen aus diesem Feld ausgewählt“, so der DEZ-Direktor.
2024 jährt sich die Gründung der umfassenden strategischen Partnerschaft zwischen China und Deutschland zum zehnten Mal. Die chinesisch-deutsche Wirtschafts- und Handelskooperation hat sich in verschiedenen Bereichen vertieft, die Bande werden immer fester. Zusammenarbeit bleibt also nach wie vor die Hauptrichtung beider Seiten.
Der Mittelstand ist Deutschlands Wirtschafts- und Beschäftigungsmotor. Er ist die treibende Kraft bei Innovationen und ein starker Partner für Großunternehmen weltweit. Die enge Zusammenarbeit zwischen KMUs aus beiden Ländern fördere klar die bilateralen Beziehungen, sagt Ren. Für die nächste CIIE ist der Direktor deshalb voller Zuversicht. „Ich freue mich darauf, im nächsten Jahr sogar noch mehr deutsche Mittelständler in Shanghai zu begrüßen.“