Der deutsche Bundeskanzler wird am Freitag seinen ersten China-Besuch abstatten. Dies ist der erste Besuch eines westeuropäischen Regierungschefs in China seit drei Jahren und nach dem Abschluss des 20. Parteitags der KP Chinas. Deshalb erregt der Besuch in der internationalen Öffentlichkeit große Aufmerksamkeit.
Als Reaktion auf die Forderung einiger westlicher Politiker nach einer Entkopplung von China sprach sich Scholz klar dagegen aus. Vor seiner Abreise schrieb er in einem Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, China sei auch bei einer veränderten Weltlage ein wichtiger Wirtschafts- und Handelspartner für Deutschland und Europa und Deutschland wolle und könne sich nicht von China abkoppeln.
Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), sagte in einem Interview, Deutschland, Europa und die Welt seien auf Chinas Mitwirkung bei der Lösung von Problemen wie dem Klimawandel und der Ernährungssicherheit angewiesen.
Jan Camepbell, Vorsitzender des Akademischen Rates des Instituts der tschechischen Linken, sagte, der Flug des deutschen Bundeskanzlers mit einer großen Wirtschaftsdelegation nach China zeige, dass China für Deutschland und die EU die beste Wahl als langfristiger Partner sei.
Volodymyr Urusov, Außerordentlicher Professor für Geschichte an der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität Kiew, erklärte, stabile deutsch-chinesische Beziehungen würden einen wichtigen Einfluss auf die chinesisch-europäischen Beziehungen haben und auch ein neues Verständnis und Wissen über China in den europäischen Ländern fördern und so zu einer gesünderen globalen Entwicklung beitragen.
Die internationalen Medien haben bemerkt, dass zahlreiche deutsche Unternehmen, darunter BASF, Audi und Siemens, die wirtschaftlichen Aussichten Chinas generell optimistisch einschätzten und ihre Investitionen in China ausgeweitet hätten. Nach Angaben des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung hätten deutsche Unternehmen allein in der ersten Hälfte des laufenden Jahres eine Rekordsumme von zehn Milliarden Euro in China investiert.