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Die CIIE zeigt ein offenes China

2019-11-25 09:21:00 Source:China heute Author:
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Von Zhou Lin



Vom 5. bis zum 10. November 2019 fand Chinas zweite Internationale Importmesse in Shanghai statt, die in diesem Jahr unter dem Motto „Die Zukunft im neuen Zeitalter gemeinsam teilen“ stand. Das Großevent zeigte ein noch stärkeres nach außen geöffnetes China. 


Am 10. November 2019 ging die sechstägige 2. Internationale Importmesse Chinas (CIIE) zu Ende. Sie stand in diesem Jahr unter dem Motto „Die Zukunft im neuen Zeitalter gemeinsam teilen“ und zog ausländische Unternehmen aus 181 Ländern und Regionen an. Die Gesamtanzahl der Firmen, die sich an dem Großevent beteiligten, belief sich auf mehr als 3800, die Zahl der in- und ausländischen Besucher wird auf mehr als eine halbe Million beziffert. Aus dem Ausland und den Regionen außerhalb des chinesischen Festlandes reisten über 7000 Einkäufer nach Shanghai, um vor Ort Geschäfte zu machen.

 

In seiner Grundsatzrede auf der Eröffnungszeremonie sagte Chinas Staatspräsident Xi Jinping: „Der chinesische Markt ist riesig und wir begrüßen alle, ihn in Augenschein zu nehmen.“ Er sei davon überzeugt, dass die Teilnehmer mit Vorfreunde an- und mit Zufriedenheit abreisen würden, so Xi weiter. Diese Prognose sollte sich bewahrheiten, denn die CIIE trug reiche Früchte. Für die kommenden zwölf Monate wurden Absichtsabkommen über Einkäufe im Wert von 71,13 Milliarden US-Dollar abgeschlossen, was einem Plus von 23 Prozent gegenüber der CIIE-Premiere 2018 entspricht.

 

Öffnung als einzige Wahl

 

Die Grundsatzrede des chinesischen Staatspräsidenten trug den Titel: „Öffnung und Zusammenarbeit zum Teilen des gleichen Schicksals“. Darin brachte Xi drei Initiativen zum Aufbau einer offenen Weltwirtschaft vor: Erstens gelte es, gemeinsam eine offene und kooperative Weltwirtschaft aufzubauen und die tief greifende Entwicklung der globalen Wertschöpfungs- und Versorgungsketten voranzutreiben. Zweitens müsse man Hand in Hand eine offene und innovative Weltwirtschaft errichten, in der die neue technische Revolution die Zusammenarbeit zum gegenseitigen Vorteil vorantreibe und die nachhaltige Entwicklung der Weltwirtschaft gefördert werde. Drittens sprach sich Xi dafür aus, eine offene Weltwirtschaft zum gemeinsamen Gewinnen zu schaffen, damit anstatt nur einer kleinen Anzahl von Ländern alle Staaten von den Entwicklungsfrüchten und dem Welthandel profitierten.

 

Albaniens ehemaliger Präsident Rexhep Meidani sagte in einem Exklusivinterview mit „China Today“ vor Ort: „In seiner Rede hat Staatspräsident Xi seine Gedanken über die wirtschaftliche Globalisierung, die er bereits auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos sowie im UN-Büro in Genf vorgebracht hatte, fortgeführt. Dies ist sehr wichtig für den gemeinsamen Aufbau einer Schicksalsgemeinschaft der Menschheit.“ Die von Xi vorgebrachten Initiativen beträfen die Globalisierung, die Zusammenarbeit zum gemeinsamen Gewinnen und die Abwehr des Protektionismus durch die Inklusivität des Multilateralismus, so Meidani. „Aus meiner Sicht sollten Xis Vorschläge nicht nur beachtet werden, sondern auch von anderen führenden Politikern in ihre Politik aufgenommen werden. China leistet also einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Globalisierung“, betonte der ehemalige Staatschef.

 

Auf der Eröffnungszeremonie der diesjährigen CIIE hielt auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eine viel beachtete Rede. Darin unterstrich er, Chinas Erfolge seien den eigenen Bemühungen des Landes zuzuschreiben, aber auch der Globalisierung zu verdanken. Die Volksrepublik sei Nutznießer und zugleich auch ein Mitgestalter des Globalisierungsprozesses. Seit Chinas WTO-Beitritt verlagere sich der Schwerpunkt der Weltwirtschaft zunehmend nach Asien, wodurch dieser Schub verliehen werde. „Chinas Erfolgsgeschichte zeigt, dass China dem Rest der Welt gegenüber die Öffnung braucht und umgekehrt braucht der Rest der Welt auch Chinas Öffnung. Auch für Europa ist die Öffnung eine notwendige Maßnahme“, sagte Macron. Er hege die Erwartung, „dass bei weitgehender hoher Anerkennung durch die internationale Gemeinschaft China weitere Maßnahmen zum Ausbau der Öffnung einführen wird.“

 

Der ehemalige polnische Premierminister Grzegorz W. Kolodko ist ein renommierter Ökonom. Er selbst bezeichnet sich als großen Verfechter der wirtschaftlichen Globalisierung. Zudem sei er der Ansicht, dass China maßgeblich zu diesem Prozess beitrage. Er betonte: „Chinas Regierung und Staatspräsident Xi Jinping unterstützen die Entwicklung der wirtschaftlichen Globalisierung tatkräftig und vertreten die Auffassung, dass dieser Prozess mehr Inklusivität umfassen sollte. Sie sprechen sich für eine Win-win-Situation bzw. eine Situation des gemeinsamen Gewinnens aller Seiten aus. Dies hat Chinas Regierung immer wieder betont. Von einer derartigen Zusammenarbeit werden alle Kooperationspartner profitieren. Ich halte dieses Konzept von daher für die heutige Welt sehr wichtig.“

 

Syed Hasan Javed, Pakistans ehemaliger Botschafter in China, sagte in einem Interview mit „China Today“, dass er China bereits 1980 bereist habe. Er sei damit selbst Zeuge der fortlaufenden Reform und Öffnung in China geworden. „Chinas Staatspräsident Xi Jinping hat die Öffnung des Landes nach außen systematisch erläutert. Es ist von epochaler Bedeutung, dass er verschiedene Länder zur Teilnahme an einer innovationsgetragenen, zukunftsträchtigen, inklusiven und nachhaltigen Entwicklung im Rahmen der Seidenstraßeninitiative eingeladen hat“, so Javed. „China hat von der wirtschaftlichen Globalisierung bereits stark profitiert und die Seidenstraßeninitiative bringt die Welt in eine neue Entwicklungsphase der wirtschaftlichen Globalisierung. Die Volksrepublik hat der Welt bereits bewiesen, dass sie nicht nur eine große Export, sondern auch eine Importnation ist. China verfügt über ein riesiges Marktpotential“, so der ehemalige Diplomat.

 

Langfristige Förderung des globalen Handels

 

Seit einigen Jahren ist der Protektionismus auf dem Vormarsch. Doch die Unternehmen mit weltweitem Wirkungskreis stimmen letztlich mit ihren „Füßen“ ab. So beteiligten sie sich auch in diesem Jahr zahlreich an der CIIE als großer Plattform und nehmen Kooperationen untereinander oder mit einheimischen Unternehmen auf. Obwohl die US-Regierung vor dem Start des Events verkündet hatte, keine Delegation nach Shanghai zu schicken, nahmen dennoch 192 amerikanische Unternehmen an der diesjährigen Messe teil, was einem Plus von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. US-Firmen bildeten damit zahlenmäßig die größte Teilnehmergruppe unter allen auf der diesjährigen Messe vertretenen Ländern.

 

Zhang Weiwei, Direktor des Instituts für Chinastudien der Fudan-Universität in Shanghai, wies darauf hin, dass westliche Unternehmen schon vor einhundert Jahren davon geträumt hätten, dass chinesische Familien ihre Produkte kauften. Heute sei dieser Traum in Erfüllung gegangen und die Firmen ließen sich diese Chance natürlich nicht entgehen. „Unternehmer und Geschäftsleute haben einen Riecher für Marktchancen. Wer sich hierzulande ein wenig umschaut, bleibt gewiss nicht tatenlos, denn die chinesische Gesellschaft besitzt eine bei weitem stärkere Vitalität als die europäische oder amerikanische“, so der Politologe.

 

Neben der aktiven Teilnahme der westlichen Industrienationen zeigten auch die Schwellen- und Entwicklungsländer, insbesondere die Länder entlang den Routen der Seidenstraßeninitiative, Präsenz in Shanghai. „Viele Entwicklungsländer verfügen über eine einseitige Wirtschaftsstruktur und eine dementsprechend schmale Angebotspalette. China ist eine große Volkswirtschaft, die in der Lage ist, für sie wichtige Triebkraft zu liefern. Wenn die Volksrepublik auch nur ein Produkt aus diesen Ländern importiert – seien es kambodschanischer Reis, laotischer Tee, senegalesische Erdnüsse oder äthiopischer Kaffee ­– können zahlreiche Einwohner dieser Länder aus der Armut geführt werden. Zweifelsohne ist die Armutsüberwindung dort auf eigene Anstrengungen angewiesen, aber durch Importe leistet die Volksrepublik diesen Ländern konkrete Hilfe“, so der Wissenschaftler. Die CIIE sei eine Großausstellung für Importe, und zwar weltweit, so Zhang. Die Chinesen hätten hier, während sie Waren aus anderen Ländern importierten, auch die Möglichkeit, ihre eigenen Produkte zu verkaufen. „Geschäftsleute aus aller Welt, einschließlich den Entwicklungsländern, können diese Plattform nutzen, um Handel zu treiben“, so Zhang.

 

Neben Ausstellungen und Foren fanden im Rahmenprogramm der 2. CIIE mehr als 380 Veranstaltungen statt. Verschiedene staatliche Kommissionen und Ministerien hielten insgesamt zwölf Pressekonferenzen zur Auslegung der staatlichen Politik und die WTO präsentierte die chinesische Version des „Berichts über den Welthandel 2019“. Die Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO) stellte ihren „Bericht über die industrielle Entwicklung 2020“ vor. Auch die Weltorganisation zum Schutz des geistigen Eigentums (WIPO) hielt ein Forum ab zum Thema „Bekämpfung der Verletzung geistigen Eigentums und der Produktpiraterie“. Provinz- und Stadtregierungen veranstalteten Konferenzen und Gesprächsrunden zur Anwerbung von Investitionen und Förderung von Wirtschaft und Handel. Ziel war es, Handel, Investitionen und industrielle Kooperationen voranzutreiben. Besonders zu erwähnen ist auch, dass während der CIIE eine dreitägige Konferenz über die Koppelung des Angebots an die Nachfrage abgehalten wurde. Rund 1400 Geschäftsleute der auf der Messe vertretenen Firmen aus mehr als 100 Ländern und Regionen haben mit rund 3300 Einkäufern Eins-zu-eins-Gespräche geführt. Dadurch sind insgesamt 2160 geschäftliche Vereinbarungen zustande gekommen.

 

Die CIIE ist keineswegs nur eine kurzfristige Schau, sondern ein nachhaltiges, auf die ganze Welt und die Zukunft gerichtetes Messeevent, das eine langfristige Maßnahme zur Förderung der gemeinsamen Entwicklung darstellt. Vor dem Abschluss der 2. CIIE haben sich bereits einige Hunderte Unternehmen für die 3. CIIE im Jahr 2020 angemeldet und damit eine zukunftsweisende Entscheidung getroffen. 

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