Chinas Internationale Dienstleistungshandelsmesse CIFTIS, die traditionell gemeinsam vom chinesischen Handelsministerium und der Stadtregierung von Beijing ausgerichtet wird, fand in diesem Jahr vom 12. bis zum 16. September in Beijing statt. Unter dem Motto „Global Services – Shared Prosperity“ konzentrierte sich das fünftägige Ausstellungsevent auf intelligente Dienstleistungen und offene Entwicklung.
Das Rahmenprogramm umfasste über 180 Veranstaltungen. Neben dem Hauptforum und verschiedenen Themenforen waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch zu vielen Symposien und Präsentationen geladen. Rund 2000 Aussteller waren direkt vor Ort in Beijing, über 6000 Unternehmen nahmen online an der Messe teil. Bis Messeschluss zog das Event rund 242.000 Besucher an, darunter über 100.000 Fachbesucherinnen und -besucher, was einer Steigerung von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Magnet für ausländische Firmen
Die Internationalisierung der CIFTIS hat 2024 einen neuen Höhepunkt erreicht. Insgesamt waren 85 Länder und internationale Organisationen bei der Ausstellung vertreten, von denen 13 Länder erstmals ihre eigenen Messestände im Messezentrum der Millionenmetropole aufbauten. Sowohl bei der Gesamtzahl der Teilnehmerländer als auch der Zahl der Messe-Neulinge gab es einen neuen Rekord.
Ehrengastland der Messe war in diesem Jahr Frankreich, vertreten vor allem durch Unternehmen in den Bereichen Wettkampfsmanagement sowie Kultur- und Tourismusdienste. Das Land organisierte zudem die Themenforen für Bildungs- und Sportdienste, um hier neue Räume für die chinesisch-französische Zusammenarbeit zu eröffnen. Im kommenden Jahr wird Australien den Staffelstab als Ehrengastland übernehmen. Schon in diesem Jahr waren mehr als 20 australische Firmen mit von der Partie.
Diesmal machten die ausländischen Unternehmen mehr als 20 Prozent der in Präsenz vertretenden Firmen aus. Darunter fanden sich mehr als 460 Firmen aus der Fortune-500-Liste bzw. Branchenführer.
Neben ausländischen Firmen war auch jede Menge ausländisches Fachpublikum auf der Ausstellung anzutreffen. Am Rande der Messe diskutierten über 300 Fachbesucherinnen und -besucher über die aktuellen Megatrends im Dienstleistungshandel. Der Tenor: Insbesondere grüne Kompetenz und digitale Technologien zur Umgestaltung der globalen Industrie- und Lieferketten gewinnen an Bedeutung. Die teilnehmenden Fachleute riefen dazu auf, das internationale Geschäftsumfeld weiter zu optimieren und den Dienstleistungshandel qualitätsgerichtet anzukurbeln.
Ehrengastland 2024: Blick auf den französischen CIFTIS-Pavillon
Erfolge können sich sehen lassen
Nach Angaben des Organisationskomitees wurden während der Messetage rund 1000 Deals besiegelt, darunter Geschäftsabschlüsse und Investitionsabkommen in sieben Schlüsselkategorien, hauptsächlich in den Feldern Bauwesen, Finanzen und Unternehmensdienstleistungen.
Auf der diesjährigen Messe wurde auch der Entwicklungsbericht über den chinesischen Dienstleistungshandel vorgestellt, der die neuesten Forschungsergebnisse zeigt und neue Branchentrends analysiert.
Großes Publikumsinteresse zog insbesondere der Hightech-Bereich auf sich, einschließlich künstliche Intelligenz, Cloud Computing, Metaverse und Mobilfunk der sechsten Generation (6G). Mit ihren vielfältigen Produktpaletten hinterließen diese hochmodernen Technologien tiefen Eindruck bei den Besucherinnen und Besuchern. Piao Xuedong, Leiter des Handelsbüros der Stadt Beijing, sagte: „Insgesamt 111 Unternehmen und Institutionen haben 219 neue Errungenschaften in den Bereichen Digitalisierung, künstliche Intelligenz und Gesundheitswesen vorgestellt. Damit gab es 80 Produktpremieren mehr als bei der Messe 2023.“
Während der CIFTIS 2024 fanden auch 56 Promotionsevents für internationale Zusammenarbeit statt. Zehn chinesische Provinzen und Städte hielten zwölf Sonderforen ab, um sich mit ihren Standortvorteilen und Vorzeigeprojekten ins Gespräch zu bringen. Zudem wurde ein spezieller Investment-Salon der Stadt Beijing ins Leben gerufen. Dabei gaben 16 Bezirke und eine Entwicklungszone für Wirtschaft und Technologie der Hauptstadt Investoren per Livestream und Präsenzevent ausführliche Information über die Industrie und die Förderpolitik der Hauptstadt mit an die Hand.
Auch Verkaufsevents wie ein Autofestival und eine Modewoche zählten zum Rahmenprogramm der Messe. Zudem nutzten alle Bezirke Beijings die CIFTIS-Plattform, um den Konsum in Einzelhandel, Kultur, Tourismus und Sport anzukurbeln. Auch im Ausland wirft man natürlich ein Auge auf den großen chinesischen Verbrauchermarkt. Während der Messe buhlten daher auch Länder wie Australien und Norwegen per Live-Streaming um die chinesische Kundschaft. Der Iran errichtete sogar einen eigenen digitalen Länderpavillon auf der bekannten chinesischen E-Commerce-Plattform JD.com, um sich ein Stück vom Kuchen des boomenden chinesischen Marktes zu sichern.
Weltweit einflussreiche Messeplattform
„Die diesjährige CIFTIS hat fruchtbare Ergebnisse erzielt und Chinas feste Entschlossenheit zu qualitätsvoller Entwicklung durch hochgradige Öffnung voll und ganz unter Beweis gestellt“, zeigte sich Wang Bo, Beamter des Handelsministeriums, während der Abschlusspressekonferenz zufrieden. Die CIFTIS werde weiterhin ihre Rolle bei der Erweiterung der Öffnung, der Vertiefung der Zusammenarbeit und als Impulsgeber in Sachen Innovation spielen, um die hochwertige Entwicklung des Dienstleistungshandels mit verschärftem Tempo voranzutreiben.
„In Zukunft werden wir uns noch besser an den konkreten Bedürfnissen der Ausstellerinnen und Aussteller sowie Besucherinnen und Besucher orientieren und mehr Möglichkeiten zur Zusammenarbeit schaffen. Unser Ziel ist es, die CIFTIS langfristig zur weltweit einflussreichsten Messe für Dienstleistungshandel auszubauen“, so Piao.
Quelle: Beijing Business Today und Ynet