Das Konzept „Richtige Zeit, vorteilhafter Ort und menschliche Harmonie“ stammt ursprünglich aus dem Klassiker „Mengzi“. Dort heißt es: „Der richtige Zeitpunkt nützt nicht so viel wie die günstige räumliche Lage, und der richtige Ort wiederum bringt nicht so weit wie Harmonie unter den Menschen.“ Auch im Buch „Sun Bin über die Kriegskunst“ findet das Konzept Erwähnung: „Richtige Zeit, vorteilhafter Ort und menschliche Harmonie – mangelt es an einer dieser drei Grundvoraussetzungen, wird dies selbst nach einer siegreichen Schlacht Schäden für die Zukunft hinterlassen.“ Das besagte Konzept betont also, dass im Kampf Faktoren wie die Wetterbedingungen, die geografische Umgebung und die Unterstützung oder Ablehnung der Bevölkerung sorgfältig berücksichtigt werden sollten. Der Begriff „richtige Zeit“ bezog sich einst vor allem auf günstige Wetterbedingungen in der Schlacht. Heute wird er im übertragenen Sinne auch häufig verwendet, um günstige zeitliche Bedingungen im Allgemeinen zu beschreiben, etwa Wetter, Timing oder die richtige Gelegenheit. „Vorteilhafter Ort“ bezog sich ursprünglich auf das günstige Terrain in der Schlacht. Heute wird der Begriff im weiteren Sinne verstanden, beschreibt also allgemein günstige räumliche Bedingungen, einschließlich Terrain, Landschaftsform und Standort. „Menschliche Harmonie“ bezog sich ursprünglich darauf, die Unterstützung des Volkes zu gewinnen und über- und untergeordnete Ebenen zu vereinen. Heute ist damit ganz allgemein die Nutzung menschlicher Vorzüge gemeint. Im alten China sah man die oben genannten Einflussgrößen als ausschlaggebend für Erfolg oder Misserfolg. Kern bildete dabei stets der Aspekt der „menschlichen Harmonie“. Dieser Gedanke spiegelt letztlich die drei Grunddimensionen chinesischer Problembetrachtung wider – Zeit (Timing), Raum (Umgebung) und Menschen. Er verkörpert zudem die grundlegende Philosophie, „den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen“.